Dieser Moment, wenn du einem Kumpel ganz begeistert von einer aufstrebenden Post-Hardcore Formation aus Leeds, Großbritannien erzählst und du dann wenige Tage später feststellst: Oh, das sind Schweden! Mit der geografischen Einordnung von Künstlern habe ich es wohl nicht so. Normandie kommen natürlich aus Schweden, Örebro. Gestern verirrten sie sich aber ins MTC in Köln und wurden dabei mit derart kalten Temperaturen empfangen, dass die Band wahrscheinlich das Gefühl hatte die schwedischen Staatsgrenzen nie verlassen zu haben.
Normandie, das ist eine aufstrebende Post-Hardcore Formation, die im vergangenen Jahr in Eigenregie ihre erste Platte “Inguz” veröffentlicht hat und seitdem versucht Fuß zu fassen in einer Stilrichtung, die von zahlreichen Bands gnadenlos überlaufen ist. Warum Normandie unter der ganzen Masse an Metalcore und Post-Hardcore Bands nicht untergehen sollte, zeigte die Gruppe am gestrigen Abend im MTC mit einem kurzen, energiegeladenen Set. In der Kürze liegt ja bekanntlich sowie die Würze, somit beschwerte sich auch niemand, als die Schweden die Bühne bereits nach 35 Minuten schon wieder verließen. Den Fans ist sowieso bewusst, dass die Band bisher lediglich eine Handvoll Songs veröffentlicht hat, selbst das Debütalbum “Inguz” kommt mit 10 Song aus. Ärgerlich war einzig die Tatsache, dass die Voracts mit langen Redebeiträgen ihre Show derartig in die Länge zogen, dass der Normandie Auftritt den Zuschauern noch kürzer vorkam, als er eigentlich war.
Normandie spielten an diesem Abend von “Fight” über “Awakening”, “Collide”, “Loop Hole”, “Starting New” und “Believe” sämtliche Hits ihres Debütalbums sowie die Singles “Ghost” und “Pay For This”. Gesanglich erhielt Frontmann Philip Strand ab dem ersten Song lautstarke Unterstützung des begeisterten Publikums und allen wurden schnell klar: Dieser Abend wird ne Menge Spaß machen! Die eingängige Mischung aus Synthies, Gitarrenriffs und dem mal zarten und mal aggressiven Gesang von Strand sind übrigens der Hauptgrund, warum Normandie eben doch mehr Laune machen als viele andere Post-Hardcore Bands da draußen: Das geht einfach gut ins Ohr und lädt zum Mitsingen ein. Wer auf technisches Gefrickel a la Karnivool und Novelists steht, wird mit Normandie nicht viel anfangen können. Wer jedoch gerne laut mitsingt und auch keine Angst vor elektronischen Elementen hat, der ist hier an der richtigen Adresse! Alles in allem ein gelungener Samstagabend im MTC Köln.
Übrigens: Wenn mit dem Rücken zur Bühne stehende, knutschende Pärchen DER neue Konzerttrend sind, dann möchte ich mich schon jetzt nach Herzenslust darüber aufregen. Sich mal kurz zu seinem Partner umzudrehen, ist die eine Sache, aber durchgehend mit dem Rücken zur Bühne gewandt während eines Voracts mitten in der Menge stehen zu bleiben, ist einfach nur respektlos. Wenn euch die Vorbands nicht interessieren, dann kommt einfach später oder geht nach hinten, bestellt euch Bier oder Cola und wartet einfach ab, bis der Hauptact beginnt.
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So hört sich das an:
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Weitere Tourdaten:
03.12.17: Hamburg, Headcrash
03.12.17: Berlin, Musik & Frieden
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Beitragsbild von Normandie.
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