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Am Montag war es endlich mal wieder soweit. Ein richtiges Konzert! Mit einer Band auf einer Bühne, deren Sound nicht über Autoradios oder Kopfhörer übertragen wird und die man live und wahrhaftig vor sich sehen kann. Nicht, dass die Auto- und Kopfhörerkonzerte nicht auch auf ihre Art schön wären, aber es fehlt halt doch etwas. Dementsprechend riesig war unsere Freude darüber, dass das New Fall Festival, das normalerweise im Herbst in den Düsseldorfer Clubs stattfindet, mit einer Summer Edition an den Start ging und dabei unter anderem Rikas auf dem Programm hatte. Das Quartett bestehend aus Sascha, Sam, Chris und Ferdi konnte sich in den letzten Jahren mit ihrem lässigen Indie-Sound, liebevoll in ihrer ersten EP als “Swabian Samba” bezeichnet, einen Namen machen.
Am Pong in Düsseldorf angekommen wurden wir gleich am Einlass von den freundlichen Mitarbeitern des Festivals in Empfang genommen, mit den Sicherheitsmaßnahmen vertraut gemacht und zum Platz begleitet. Auf der großen Wiese waren – natürlich mit den nötigen Abständen – bunte Bänke und Liegestühle aufgestellt, die wahlweise Platz für zwei, drei oder auch vier Personen boten. Bei freier Platzwahl konnte man sich hier also seinen Lieblingsspot suchen, sich per QR-Code mit seinen Daten registrieren und den Abend entspannt und sicher genießen.
Zu dieser entspannten Atmosphäre passte die Musik von Rikas wie die Faust aufs Auge. Ihr euphorischer Indie-Pop versprüht eine Leichtigkeit, wie wir sie gerade jetzt gut gebrauchen können. Mit Songs wie „Tortellini Tuesday“ und „Dancing in My Room“ wurde gute Laune verbreitet, während sich ruhigere Nummern wie „Birds in the Sky“ und das chanson-angehauchte „Détestable“ perfekt in den lauen Sommerabend einfügten. Selbst das Cover von Adele´s „Right as Rain“ brachten die Stuttgarter trotz vorheriger Bedenken reibungslos auf die Bühne. Durch den vierstimmigen Gesang und die wechselnden Hauptstimmen blieb es für die Ohren der Zuhörer angenehm abwechslungsreich und fürs Auge gab es als i-Tüpfelchen ab und zu sogar Mini-Choreographien, bei denen die gesamte Band das Tanzbein schwang.
Das Publikum wippte auf seinen bunten Plätzen zu den unbeschwerten Melodien mit und ein paar Mutige ließen sich sogar zum Tanzen animieren – nur von der Musik natürlich, denn die Band hatte das strikte Verbot bekommen, die Gäste zum Singen und Tanzen aufzufordern. Das mit dem Tanzen war aber sowieso so eine Sache. In der Dunkelheit eines ausverkauften Clubs und in Nebelschwaden eingehüllt, fällt es leicht, in der Menge abzutauchen und sich wenig darum zu scheren, wie man beim Tanzen eigentlich aussieht. Am helllichten Tag auf einer Wiese, auf der die nächsten Menschen in mindestens 1,5 Metern Abstand stehen oder sitzen, fühlt man sich dann doch etwas wie auf dem Präsentierteller. Gleichzeitig hatte dieses ungewohnte Setting aber auch seine schönen Seiten. Die Band konnte (Zitat Bassist Sam) „jedem Einzelnen in die Augen sehen“, was dem Ganzen eine persönliche und intime Note gegeben hat. Und scheinbar war das, was die vier im Publikum zu sehen bekamen, teilweise ganz schön witzig, denn zumindest Gitarrist Chris konnte sich zwischendurch einige Lacher nicht verkneifen. So ein ganz normales Konzert war es also doch nicht, aber definitiv ein sehr schöner Abend mit hervorragender Livemusik!
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