Wie hart umkämpft die Festivallandschaft in Deutschland – und vor allem in Nordrhein-Westfalen – ist, zeigt bereits der Blick auf die mehrtägigen Veranstaltungen, die in den letzten 20 Jahren voller Optimismus starteten und kurze Zeit später wieder Zugrunde gingen. Das Area4, das Serengeti, Rock Im Pott / Sektor, damals das Bizarre Festival und und und… die Liste der ehemaligen Lieblingsfestivals vieler Rock-Fans ist lang.
Das Green Juice Festival in Bonn gehört seit 2008 zu den etwas kleineren Veranstaltungsreihen in und um das Rheinland und schaffte es bislang sich neben den Riesen, wie Rock Am Ring oder dem Hurricane Festival, mit einem handerlesenen Line-Up, einer liebevollen und familiären Organisation und gemütlicher Atmosphäre zu behaupten. Vor allem der doch oft eingeschlafenen Musik-Szene der ehemaligen Hauptstadt tat diese Veranstaltung äußerst gut. Da zogen Bands, wie Madsen, Royal Republic oder die Donots auch Mal den ein oder anderen Kölner oder Ruhrpottler auf die mitten in einem Wohngebiet gelegene Festivalwiese.
Im letzten Jahr mussten die Macher des Green Juice leider mit ungünstigen Wetterbedingungen kämpfen, die dafür sorgten, dass ein Großteil des ersten Tages sprichwörtlich “ins Wasser” fallen musste – dabei sollte das schöne Festival in diesem Jahr doch zum ersten mal zwei Tage lang Künstlerinnen und Künstler in die Stadt am Rhein führen!
Auch für die diesjährige Ausgabe scheint es der Festivalgott dem kleinen Festival nicht einfach machen zu wollen. Strömten im Jahr 2016 noch etwa 7200 Besucher auf das Festivalgelände, so will der Vorverkauf dieses Jahr – trotz Killer-Line-Up – nicht wirklich anlaufen. Hier zeigt sich wohl das Problem, dem sich Festivals in NRW generell stehen müssen: Durch die vielen Konzerte in den umliegenden Städten ist die Nachfrage nach Shows und Musik in vielen Fällen durch die vielen Tourneen bereits gesättigt. Warum auch eine Band umgeben von Saufköpfen und desinteressierten Gelegenheits-Fans schauen, wenn man im Winter auch einfach ein Headline-Konzert der Gruppe besuchen könnte?
Im Falle des Green Juice Festivals, dessen Macher in diesem Facebook-Post um die Unterstützung ihrer Fans bitten, fällt die Antwort auf die Frage relativ einfach aus: Weil es Spaß macht, das Publikum sehr angenehm durchmischt ist und das Green Juice Festival einem nicht nur hochkarätige, bekannte Acts, sondern auch aufsteigende Newcomer und Liebhaber-Bands spendiert. So spielen neben den Donots dieses Jahr unter anderem auch Fjort, Von Wegen Lisbeth, The Subways, Van Holzen und die Leoniden. Klar kann man sich all diese Acts auch auf ihren eigenen Konzerten anschauen (zumindest einige davon), ein so eng und liebevoll geschnürtes Paket bekommt man jedoch so schnell nicht noch einmal.
Wer demnach möchte, dass die diesjährige Ausgabe des Green Juice Festivals nicht die letzte bleibt, der sollte sich nicht zwei Mal überlegen, ob er der Veranstaltung am 17. und 18. August nicht doch einen Besuch abstatten sollte!
Tickets für das Green Juice Festival bekommst du hier.
Und so sah das im letzten Jahr aus:
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Foto von Rainer Keuenhof.
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