Seine kritische Sichtweise auf die Einstellung und Haltung der katholischen Kirche inspirierte Andrew Hozier-Byrne im Jahr 2013 zu dem Song „Take Me To Church“, wo er vor allem die kirchliche Haltung gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe anprangerte. Mit dem Song konnte der irische Sänger große Erfolge feiern, nachdem er zuvor Mitglied des Chors Anúna war. Sein Debütalbum „Hozier“ erlangte im Jahr 2014 ebenso große Erfolge und machte Hozier zu einem der anerkanntesten Singer-Songwriter weltweit. Nach knapp vier Jahren Pausen und einer längeren Auszeit meldet sich Hozier nun mit seinem zweiten Studioalbum „Wasteland, Baby!“ zurück, welches in der Musikwelt mit viel Spannung erwartet wurde.
Unverkennbar setzt Hozier seinen irischen Folkstil auf „Wasteland, Baby!“ fort. Er macht genau dort weiter, wo er bei seinem Debütalbum aufgehört hat. Die vierzehn Songs des Albums sind vollgepackt mit ruhigen, soften Momenten und vielen tollen Lyrics. Gerade bei diesen zeigt sich Hoziers Talent, den Wörtern ein Leben einzuhauchen und seine Gedanken bildlich zu präsentieren. Er vermag es in diesem Sinne vor allem auch kritische Aspekte, die ihn bewegen, anzusprechen. Die Stimme Hoziers passt sich dem an, kommt sehr dunkel, aber ehrlich und berührend daher. Sie ist darüber hinaus sehr facettenreich und besitzt einen großen Wiedererkennungswert. Ein Element, das er auf „Wasteland, Baby!“ gerne miteinbezieht, sind vielerlei Gospel- und Chorgesänge, die den Liedern einen sehr dramatischen Unterton einhauchen.
Die Dramatik zieht sich durch das gesamte Album, wirkt an einigen Stellen fast wie Filmmusik. Die Melodien sind dabei harmonisch und stimmig. Nicht allein deswegen machen Songs wie „Nina Cried Power“ viel Eindruck, wirken imposant, aber dennoch düster. Auffällig ist allerdings, dass sich die Melodien sehr ähneln. Sie sind ohne Frage schön konzipiert, aber alle sehr ruhig gehalten und mit vielen hohen Tonlagen seitens Hozier versehen. Daher erscheint es nicht wunderlich, dass man sich auf dem Album an einigen Stellen an Hoziers Hit „Take Me To Church“ erinnern mag. Wenn er beispielsweise bei „Dinner & Diatribes“ in die hohen Tonlagen geht, meint man sich fast an das berühmte „Amen“ aus dem Erfolgshit zu erinnern.
Das gerade dieser Stil Hozier aber besonders gut steht, lässt sich nicht leugnen, was sich bei Songs wie „Wasteland, Baby!“ immer wieder erneut beweist. Die Tatsache, dass die Songs sehr imposant wirken und viele Botschaften beinhalten, lässt zudem vermuten, dass das Album mehrmals gehört werden sollte, um sich vollständig zu entfalten.
Auf „Wasteland, Baby!“ mussten Fans von Hozier lange warten. Wem der Erstling des Iren gut gefallen hat, den wird mit Sicherheit „Wasteland, Baby!“ ebenfalls gefallen. Hozier hat seinen eigenen Stil, den er gut beherrscht, der allerdings wenig Facetten mit sich zieht. Er steht für sehr ehrliche Singer-Songwriter Musik, die allerdings an einigen Stellen zu ähnlich klingt. Das Album beinhaltet definitiv nichts Leichtes, was man mal ebenso nebenbei hören kann. Vielmehr muss man sich auf die Songs einlassen und diese wirken lassen. Gerade deswegen sind die Songs von Hozier nicht wirklich Chartgeeignet – was bei dem vielen Einerlei im Radio mal eine schöne Abwechslung darstellt!
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