Gut Ding will Weile haben. Deshalb kommt diese Rezension auch mit etwas Verspätung – der Feiertag musste herhalten, damit ich nun endlich einmal die Zeit finde, um noch ein paar Zeilen über das neue Album der Kings of Leon zu verlieren. “WALLS” nennt sich das zehn Song starke Werk, welches nach “Mechanical Bull” das mittlerweile siebte Studioalbum der Brüder aus Tennesse darstellt. Viele Liebhaberfans betrachten die ersten Alben immer noch als die besten Werke, welche die Gruppe je geschrieben hat. Dem Mainstream wurden die Kings of Leon erst mit ihrer 2008 veröffentlichten CD “Only By The Night” und dem Nachfolger “Come Around Sundown” so richtig bekannt und ich persönlich bin auch erst in diesem Zeitraum auf die Band, welche mittlerweile mit Leichtigkeit die großen Arenen und Festivalflächen befüllt, aufmerksam geworden. In kürzester Zeit war ich begeisterter Fan, der immer wieder gerne zu einer Kings of Leon CD griff oder die Shows der Brüder mitfeierte. Während ich das letzte Album “Mechanical Bull” noch recht wohlwollend aufnahm, obgleich es qualitativ in meinen Augen schon nicht mit dem Vorgänger mithalten konnte, kommt mir beim neuen Album “WALLS” nur ein Wort in den Sinn: Enttäuschend. Zumindest, wenn man sich das Album in Gänze anhört, fällt das Fazit negativ aus, wenn man sich an die alten Werke zurückerinnert. “Only By The Night” und “Come Around Sundown” – diese Alben enthielten keinen einzigen Song, den man gerne weiterskippte. Auf “WALLS” wirkt der komplette Mittelteil austauschbar, denn auch nach mehrmaligem Anhören dudeln Stücke wie “Over”, “Muchacho” oder “Conversation Piece” einfach nur so vor sich dahin und entfalten keinerlei Besonderheit. Doch nur negativ über die neue CD zu sprechen, würde dem Album auch nicht gerecht werden. Zumindest die Hälfte der Stücke, nämlich Song 1-4 sowie der Titelsong “WALLS” (der letzte auf der CD) zeigen, dass die Kings of Leon ihre alte Kraft und Energie nicht verloren haben. “Waste A Moment”, “Find Me”, “Reverend” und Co. funktionieren mit Sicherheit auch auf der großen Bühne und passen perfekt in ein Set, zusammen mit älteren Songs der Band. Vielleicht ist es nur meine aktuelle Bestandsaufnahme, vielleicht war “WALLS” aber auch noch einfach nicht bereit für die Öffentlichkeit. Zu hoffen bleibt, dass die Kings of Leon mich mit ihrer nächsten CD wieder vom Hocker reißen werden. Das Potenzial dazu haben sie jedenfalls noch immer!
So hört sich das an:
https://www.youtube.com/watch?v=r83ddqPDLbw
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