Louis Tomlinson – Walls

Und das nächste Solo-Debütalbum eines One Direction Schützlings. Nachdem seine ehemaligen Bandkollegen in den vergangenen Jahren bereits ordentlich mit eigener Musik begeistern konnten, zieht nun auch Louis Tomlinson nach. Im Jahr 2010 konnte der Brite gemeinsam mit Harry Styles, Zayn Malik, Niall Horan und Liam Payne den dritten Platz in der Castingshow The X Factor als Band One Direction belegen. Bereits mit ihrer Debütsingle „What Makes You Beautiful“ legten die Jungs auch nach dem Ende der Show einen fulminanten Aufstieg hin. Sie etablierten sich zu einer der erfolgreichsten Boybands neben Größen, wie den Backstreet Boys, Nsync oder Westlife. Knapp sechs Jahre später gab die Band ihre vorläufige Auflösung bekannt. Mit „Walls“ veröffentlicht Louis Tomlinson nun sein erstes Album ohne die Band.

„Walls“ beinhaltet zwölf Tracks, auf denen Louis in die Welt des Brit-Pop entführt. Anders als beispielsweise One Direction Mitglied Liam Payne kann Louis Tomlinson vor allem mit seinen Songwriting-Skills überzeugen. Bereits in der Band-Zeit schrieb er mit die meisten Songs für One Direction, das macht sich auf „Walls“ positiv bemerkbar. Im Vordergrund des Albums stehen vor allem Louis persönliche Schicksalsschläge der vergangenen Jahre. 2016 verstarb seine Mutter an Leukämie. Im Song „Two Of Us“ arbeitet er diesen Verlust schön emotional auf. Auch der Verlust der jüngeren Schwester, die nur wenige Tage nach Veröffentlichung von „Two Of Us“ verstarb, fließt in die emotionalen Einblicke mit ein, welche er auf dem Album preisgibt. Ebenfalls thematisiert wird des Öfteren seine On-Off-Beziehung mit Eleanor Calder.

Stimmlich beweist Louis, dass er einiges drauf hat. Dies nutzt er auf „Walls“ allerdings nicht vollends aus. „Don’t Let It Break Your Heart“ beispielsweise kommt viel zu weichgespült daher. Das, was Louis eigentlich ausmacht, scheint er auf seinem Debütalbum noch nicht gefunden zu haben. Die Songs sind nett, schön arrangiert und gut zu hören. Im Kopf bleiben sie allerdings nicht. Mit „Perfect Now“ schafft er, wie er es selber betont, eine Fortsetzung von „What Makes You Beautiful“. Der Song „Walls“ kommt ebenfalls sehr harmonisch und gut arrangiert daher – aussagekräftig ist er aber nicht. Es erscheint ein wenig, als hätte Louis seine eigentliche Stimme noch nicht gefunden. Die Töne, die er anklingen lässt, sind gut – sich daran erinnern, wer sie gesungen hat, wird allerdings schwer. Vielleicht mag es auch an der Tatsache liegen, dass Louis als Einziger unter den Fittichen von Simon Cowell und seinem Label Syco geblieben ist. Vielleicht ist aber auch was daran, dass der Weg als Solo-Künstler nach einer Band-Auflösung nicht für jedes Mitglied etwas ist. Fakt bleibt dennoch: One Direction Fans werden die Musik so oder so lieben.

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Die Rechte des Covers liegen bei Sony Music Entertainment.

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