Dieses Album wurde sehnsüchtig erwartet. Nach diversen Support-Shows, unter anderem für Acts wie Combichrist und Frank Carter & The Rattlesnakes, Festivalauftritten und vor allem einigen Achtungserfolgen in Form von Medienpräsenz, insbesondere in Großbritannien, warteten viele gespannt auf ein Album. Dieses Warten hat nun ein Ende: Mimi Barks präsentiert endlich ihr Debüt. Und sie macht es einem vermeintlich leicht, es zu beschreiben, denn schon der Albumtitel „This Is Doom Trap“ gibt einen deutlichen Hinweis auf das, was einen erwartet. Da es allerdings etwas kurz wäre, die Rezension an dieser Stelle zu beenden, und ein Einzeiler der Sache nicht gerecht würde, steigen wir doch tiefer in die Materie ein.
Im Opener „FSU“ zeigt sich Mimi Barks vor allem so, wie man sie von ihren Live-Shows kennt (sofern man bereits in den Genuss gekommen ist): Mit schleppendem Beat, verschrobener Songstruktur und aggressiven Shouts demonstriert sie ihre musikalische Stärke. Gleichzeitig zeigt sie im Chorus jedoch auch, dass noch mehr in ihr steckt: Der sirenenhafte Gesang, der darüber schwebt, hat eine sehr melodische Qualität. Auch die Melodie schimmert hinter der Aggression hindurch – trotz des dominanten Trap-Einschlags (worauf auch schon der Albumtitel hinweist), wie sie auch in „House Full Of Fakes“ beweist, das zudem mit gerappten Passagen aufwartet. Es ist ein Grenzgang zwischen Trap, Metal und Crossover, den Mimi Barks hier beschreitet. Ein emotionsgeladener, der mal die eine, mal die andere Emotion in den Vordergrund stellt.
Manchmal schwingt dabei auch etwas Geheimnisvolles, Mystisches mit, wie etwa in „Silent Tears“. Eine düstere Atmosphäre, fragiler Gesang und ein getragenes Tempo ziehen einen in ihren Bann, bevor der Song im Chorus explodiert, der Sound metallischer wird, und die Künstlerin sich in Shouts ergeht, um ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. Von dieser Faszination geht häufig eine gewisse Unnahbarkeit aus, die einen wohl gerade deshalb so fesselt. Doch es gibt auch Momente, die durch ihre Direktheit herausstechen, ohne abzuschrecken: „Montana“ ist nicht nur ein sehr deutliches Rap-Stück, sondern wird zudem auf Deutsch vorgetragen und entstand in Zusammenarbeit mit Yeti Bones von HO99O9.
Am Ende ist all dies natürlich alles andere als leichte Kost. Die Texte, die von persönlichen Erlebnissen, psychischen Problemen bis hin zu psychotischen Zuständen und traumatischen Erfahrungen mit Medikamenten reichen, tragen ebenfalls dazu bei. Doch wer sich entscheidet, sich intensiver mit der musikalischen Welt von Mimi Barks auseinanderzusetzen, tut dies vermutlich nicht zufällig. Für jene, die etwas mit den genannten Genres anfangen können und sich in irgendeiner Weise angesprochen fühlen, sei „This Is Doom Trap“ unbedingt ans Herz gelegt.
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Und so hört sich das an:
Die Rechte am Albumcover liegen bei Silent Cult.
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