Normandie – Dark & Beautiful Secrets

Normandie - Dark & Beautiful Secrets

Es ist nicht leicht sich seinen Ängsten und Geheimnisse zu stellen: „It’s buried deep, a state of mind But I won’t coward out of this fight“, singt Normandie Sänger Philip Strand im Song „Jericho“, der genau diese Schwierigkeit fokusiert. Das ganze Album „Dark & Beautiful Secrets“ des schwedischen Trios behandelt diese Thematik. Die Band, die sich in keine Schublade stecken lässt, wagt mit dem dritten Album einen Schritt ins Unbekannte. Strand erforscht therapeutisch sein Inneres und stößt auf dunkle Geheimnisse. Aber inwiefern ist das schön? Und wie passt so etwas Düsteres zum bisherigen eingängigen fast schon poppigen Sound der Band?

Die schöne Erleichterung eines aufgedeckten Geheimnisses

Strand erklärt: „darkness doesn’t necessarily have to be ugly or negative. A secret that comes to light can be a beautiful relief.“ Auf den insgesamt 10 Liedern kommen daher unterschiedliche Themen, die den Frontmann während des unangenehmen, schwierigen und selbstkritischen Schreib-Prozesses beschäftigten, zur Sprache. So dreht sich eine der Vorab-Veröffentlichungen „Hostage“ um Panik-Attacken. In der einzigen Ballade „Atmosphere“ geht es um Strands gespaltenes Verhältnis zu sozialen Medien. Zwei große Problematiken, die immer mehr an Aufmerksamkeit und Relevanz gewinnen. Außerdem behandeln gleich drei Songs die Abwendung Strands von der Kirche („Holy Water“, „Bury Me Alive“ und „Renegade“). In dem letzten Track „Chemicals“ geht es um Liebe und Lust. Insbesondere wie man durch beides, so Strand, harsche Lektionen über seinen eigenen Wert lernen könne. Es kristalliert sich während der summa summarum ca. 33 Minuten der Leitgedanke heraus, dass wir alle mehr über schwierige Probleme und genau solche Geheimnisse reden sollten.

Poppy as Hell

Diese Problematiken verleihen „Dark & Beautiful Secrets“ gewiss eine düstere Atmosphäre. Hingegen ist die Musik, die die Gruppe, vervollständigt durch Drummer Anton Franzon und Gitarrist Håkan Almbladh, kreiert, nach wie vor „poppy as hell“. Die Basis der einzelnen Songs ist fast immer ein tanzbarer Rhythmus. Hintergrund-Gesang darf dabei auch nicht fehlen. Normandie bewegen sich aufgrund ihrer klassischen Rock-Band Konstellation allerdings nur in gewissem Maße im Pop. Denn neben Dance-Beats, Klavier-Melodien und Akustik-Gitarre baut die Band auch gerne Elemente wie harte Riffs bis hin zu Breakdowns mit Shouts in ihre Songs ein. Die Jungs haben ihren eigenen Klang entwickelt, der hier und da anzuecken vermag. Erst einmal darauf eingelassen, zieht aber genau dieser Sound die Zuhörer*innen in einen Bann.

„Dark & Beautiful Secrets“ schafft eine Basis zur Selbst-Reflexion und ermutigt zum Dialog. Die Songs behandeln kritische, aber relevante Themen, mit denen man sich identifizieren kann. Dadurch ist das Album nicht mehr so leicht verdaulich, wie man es bisher von der Band gewohnt war. Die Musik ist jedoch nach wie vor mitreißend. Normandie präsentieren mutig ihren neuen Stil. Wer weiß, vielleicht ist das ja auch ein Sound für die ganz großen Bühnen?

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