Die Isländer sind zurück! Vier Jahre lang haben Of Monsters and Men eine Pause eingelegt, deren Ende sich nun in ihrem dritten Studioalbum “Fever Dream” krönt. Das Quintett konnte im Jahr 2011 mit dem überragenden Hit „Little Talks“ nicht nur ganz Island, sondern gefühlt auch den Rest der Welt für sich einnehmen. Das dazugehörige Debütalbum „My Head Is An Animal“ toppte noch einmal jeden Erfolg und verhalf der Indie-Pop Band so zu der höchsten Billboard Chartplatzierung, die eine isländische Band je erreichen konnte. Gerade ihre Folk- und Indie Töne schafften bei den Songs der Band immer wieder etwas ganz besonderes. Mit elf Tracks hebt sich ihr drittes Studioalbum „Fever Dream“ aber nun deutlich von den vorherigen, für die Band so besonderen Klängen ab:
Kreativität steht bei Of Monsters and Men ganz oben an – auch „Fever Dream“ bildet da keine Ausnahme. Die elf Songs des Albums sind allesamt wahnsinnig angenehm zu hören, stimmig und auf ihre ganze eigene Weise sehr fesselnd. Gerade der träumerische Touch schafft dabei immer wieder magische Moment und sehr sinnliche, wohlklingende Lieder. Die nötige Portion Drama mischt die Band ebenfalls hinzu – Paradebeispiel mag dafür die Vorabsingle „Alligator“ sein. Der Spannungsaufbau vermag auch durch den sehr abwechslungsreichen Mix aus Balladen wie das Schöne „Waiting For The Snow“ oder Up-Beat Nummer wie „Stuck In Gravity“ mehr Fahrt gewinnen. Als sehr besonders und fesselnd entpuppen sich auf „Fever Dream“ aber die unterschiedlichen Stimmen des Quintetts. Gerade der Mix aus weiblichen und männlichen Stimmen und dem Wechsel dieser in den unterschiedlichen Songs schafft einen gut konzipierten Wechsel. Die Wirkung dessen entfaltet sich vor allem beim mehrmaligen Hören des Langspielers.
Eben an diesem Punkt vermag aber auch das Problem von „Fever Dream“ liegen. Man muss es mehrfach hören. Der Funke und darüber hinaus auch der Inhalt der Lieder springen nicht sofort über, sondern brauchen definitiv Zeit zur Entfaltung. Es fehlt dafür an einigen Ecken einfach zu sehr an Wow-Effekten. Tracks wie „Sleepwalker“ machen ihrem Namen alle Ehren, dümpeln eher vor sich her, als großartig herauszuragen. Ebenso ist der Wechsel in der Stilrichtung der Band deutlich zu erkennen. Auf sonst so beliebte Folk-Elemente wird auf „Fever Dream“ größtenteils verzichtet. Eben deswegen beinhaltet das Album auch keinen wirklichen Hit. Dafür klingt alles zu ähnlich, zu einheitsmäßig. Vielleicht fällt dies aber auch gerade auf, weil wir viel mehr von der Band und ihren Hits gewohnt sind.
Of Monsters and Men strahlen nach wie vor mit einer absolut gigantischen Kreativität und probieren sich auf „Fever Dream“ neu aus. Genau das sollte man der Band zu Gute halten, denn immer das Gleiche wird auch irgendwann langweilig. Sie haben sich mit „Little Talks“ eine große Bürde auferlegt, weswegen die Songs auf „Fever Dream“ gemessen an ihrem Debütalbum eigentlich nur abfallen können. Konzentriert man sich allerdings nur auf diese elf Tracks sieht man dennoch äußerst viel Potenzial. Sie schaffen sehr stimmungsvolle, träumerische Lieder, die zwar ein wenig vor sich hin dümpeln, aber für einen kurzen Moment in eine andere Welt entführen und so etwas wie Ruhe und Gelassenheit vermitteln!
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