Die toten Crackhuren steigen wieder aus dem Kofferraum – mit einem neuen Album in den Händen. The Toten Crackhuren im Kofferraum, das sind Luise Fuckface, Doreen K. Bieberface aka Doreen Nr. 19, Kristeenager und Ilay. Bekanntheit erlangten die vier Frauen vor allem mit „Ich und mein Pony“, einem beliebten Partylied auf den Festival-Zeltplätzen und den Dorfdiscos der Republik, daneben sind in der Vergangenheit bereits zwei komplette Longplayer entstanden.
Das neue Werk „bitchlifecrisis“ ist folglich das dritte Album und knüpft nahtlos an den Sound an, den man von The T.C.H.I.K. auch in der Vergangenheit bereits gewohnt war. Die 14 Titel mit einer Spielzeit von 44 Minuten verkörpern allesamt die rotzige Punkattitüde der Berliner, natürlich gesellen sich die für den T.C.H.I.K. Sound typischen elektronischen Spielereien dazu. Um das musikalische Gesamtbild zu komplettieren, singen und rappen Luise, Doreen, Kristeenager und Ilay in gewohnt frecher und provokanter Art über allerlei Themen, die sie gerade so beschäftigen. Egal, ob es um das Bett aus Pizzaschachteln, die „Jobcenterfotzen“, den hoffentlich nahenden Weltuntergang oder lediglich darum geht, dass man QVC gegen Geilheit gucken muss, es wird in jeder Hinsicht mal wieder schön asozial.
Am meisten stechen die bereits veröffentlichten Singles „Jobcenterfotzen“ und „Ok Ciao feat. Pöbel MC“ heraus, da den Hörer hier die größten Ohrwürmer der Platte erwarten. Auch „Minus 1 feat. Juse Ju“ und „Crackhurensöhne“ machen ordentlich Laune. „Keine Liebe“ ist genau der richtige Soundtrack für alle verzweifelten Partygänger, die morgens um 5 feststellen, dass sie mal wieder alleine nach Haus gehen werden. Bevor man dann wirklich den einsamen Heimweg antritt, kann nochmal kräftig „Solange es Freibier gibt, brauchen wir keine Liebe“ gegröhlt werden und vielleicht zeigt sich der lokale Gastwirt ja solidarisch und gibt einen aus. „Behindert“ ist der einzige Song, der stark abfällt. Mit Political Correctness muss ich jetzt hier nicht ankommen, aber ein Song sollte schon in irgendeiner Art und Weise unterhaltsam sein. Das ist weder musikalisch und textlich sonderlich spannend oder innovativ. Zu kritisieren ist auch die Produktion der Platte. Diese wirkt leider durchgehend relativ stumpf und billig – vermutlich passiert das sogar in totaler Absicht, um das rotzige Setting auch auf die Produktion zu übertragen. Die Idee ist irgendwie nachvollziehbar, aber mit einem qualitativ hochwertigeren Sound hätte ich der Platte auch größeren kommerziellen Erfolg zugetraut.
„bitchlifecrisis“ kann viel Spaß machen, große Erwartungen an musikalische Qualität in Form von herausragenden Arrangements oder starken Texten sollte man jedoch nicht stellen. Es ist ganz klar ein Partyalbum. Übrigens gehörte auch mal Nura, ehemals Mitglied von SXTN zum Kollektiv. Wir werden also sehen, ob in Zukunft weitere erfolgreiche Einzelkünstler aus den Reihen der Berliner Band hervortreten. Bis dahin sind die vier Frauen aber erstmal gemeinsam unterwegs und präsentieren ihr Album „bitchlifecrisis“ live.
So hört sich das an:
“bitchlifecrisis” Tour:
19.03.2019 Wiesbaden,Schlachthof
20.03.2019 Köln, Museum
21.03.2019 Hamburg, Hafenklang
22.03.2019 Dresden, GrooveStation
24.03.2019 Berlin, Cassiopeia
29.03.2019 Lüneburg, Salon Hansen
30.03.2019 Weinheim, Cafe Central
05.04.2019 Chemnitz, Atomino
06.04.2019 Rostock, Peter Weiss Haus
12.04.2019 München, Backstage Club
13.04.2019 Stuttgart, Kellerklub
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Beitragsbild von Destiny Records & The TCHIK
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