31 Minuten? Seriously? Keine Minute länger geht der sechste Longplayer des New Yorker-Duos We Are Scientists. Da wartet man zwei Jahre auf neues Material und nach einer halben Stunde ist der ganze Spaß schon wieder vorbei. Doch Obacht: In der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze!
Trotz mehr als einer Hand voll Alben blieb der große Erfolg bisher aus. In ihrem Metier – dem Indie-/Alternative Rock – gehören die zwei Jungs aber seit Anfang der 2000er immer wieder zu den klaren Empfehlungen. In Schottland und England reichte es auch schon für die ein oder andere Top 20-Platzierung in den Singlecharts. „Chick Lit“ holte bei den Schotten sogar die Pole. Deutschland zeigt sich bisher bis auf die passenden Clubs leider eher desinteressiert.
Vielleicht ändert sich das ein wenig mit dem neusten Output. Dabei verspricht „Megaplex“ direkt bei seinem Promoaufkleber nicht wenig: „Featuring the ten songs you spent your whole life trying to write“. Na, da ist aber jemand von seinem neuen Material überzeugt! Wieso auch nicht? Immerhin handelt es sich dabei um eine stark subjektive Wahrnehmung, die ein Zuhörer gar nicht abstreiten kann. Doch was sagt das objektive Ohr? Das sagt tatsächlich: Geile Platte!
Bereits mit der Vorabsingle „One In, One Out“ steuern die beiden Protagonisten absolut auf den Dancefloor zu. Eine sommerliche Hymne mit catchy Refrain und leichtem E-Gitarren-Sound kreiert auf Anhieb super gute Stimmung und macht derbe Laune. Das darf gerne fortan auf allen guten Partys in die feste Playlist. Generell schaffen es We Are Scientists auf dem kompletten Album Ohrwürmer zu schaffen, die für ein positives Feeling sorgen, sehr nach 2000 klingen, aber dennoch nicht abgedroschen. Der Sound ist selbst verständlich größtenteils elektronisch mit viel Drums, Synthies und motiviert zur Bewegung. Das Tempo variiert je nach Song, driftet aber nie ins Extreme ab. „Heart Is A Weapon“ ist total 80s mit einer Prise Two Door Cinema Club, „Your Light Has Changed“ hingegen eher rocklastiger und endet abrupt, bei „KIT“ hat man ein ganz kurzes Placebo-Deja Vu mit wohliger Hook. So spielen alle Tracks irgendwo zwischen den Indie-Grenzen, sind eingängig und dennoch nicht kommerziell.
„Megaplex“ ist ein Album, zu dem man gar nicht so viel sagen braucht, außer dass es einfach coole Nummern mit hohem Funfaktor bereithält. Melodienfetischisten können sich hier für eine knapp bemessene Zeit austoben – oder es ja immer noch auf Repeat stellen. „Something to dance or f*** to“, wie die Band es selbst nennt. Word!
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Und so hört sich das an:
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We Are Scientists live:
18.5. Hamburg, Knust
19.5. Berlin, Lido
25.5. München, Strom
29.5. Wiesbaden, Kesselhaus
30.5. Köln, Gebäude 9
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