Zayn – Nobody Is Listening

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Zayn Malik. Ein Name, den die meisten wahrscheinlich entweder mit Modelfreundin Gigi Hadid, dem Little Mix Song „Shout Out To My Ex“ oder mit der Boyband One Direction in Verbindung bringen. 2010 wurde Zayn gemeinsam mit Niall Horan, Harry Styles, Liam Payne und Louis Tomlinson bei der Castingshow The X-Factor zur Band geformt. Nach fünf Jahren großartiger und vor allem rekordverdächtiger Erfolge entschied Zayn sich allerdings die Band zu verlassen. Knapp ein Jahr später löste sich auch der Rest der Band – zumindest vorerst – auf. Noch im selben Jahr veröffentlichte Zayn sein erstes Soloalbum „Mind Of Mine“ und konnte unter anderem mit Songs wie „Pillowtalk“ erneut die Charts erobern. „Nobody Is Listening“ heißt nun sein drittes Soloprojekt und wendet sich ab vom Mainstream-Pop.

Es scheint zu einem neuen Trend geworden zu sein, dass Künstler in den vergangenen Jahren ihre neuen Platten damit ankündigen, dass dies genau die Alben seien, die sie schon immer gemacht haben wollten. Und auch Zayn reiht sich an diese Form von Ankündigung an, betitelte den Sound auf „Nobody Is Listening“ bereits im Vorhinein als die Musik, die er schon immer machen wollte. Auffällig ist dahingehend vor allem, dass er auf seinem dritten Album neue Wege eingeht. Sowohl bei seinem Debütalbum „Mind Of Mine“ als auch beim Nachfolger „Icarus Falls“ aus dem Jahr 2018 hatte man des Öfteren das Gefühl, dass Zayn seinen Sound noch nicht gefunden hat. Zu naheliegend war der Vergleich zu alten One Direction-Zeiten und zu offensichtlich das radiotaugliche Einerlei. Auf „Nobody Is Listening“ setzte Zayn weniger auf die Pop/Radio-Schiene und mehr auf seinen eigenen Stil. Dies gelingt teilweise gut, teilweise aber auch nicht.

Wer auf dem Album Radiohits wie „Pillowtalk“ sucht, wird nur selten fündig. Zayn setzt auf den elf Tracks des Langspielers (der Vorgänger „Icarus Falls“ beinhaltete satte 27 Tracks!) auf R&B sowie eher ruhigere Tracks, wird auffallend persönlicher und macht tatsächlich deutlich mehr sein eigenes Ding. So bezieht er sich thematisch gefühlt auf all die Dinge, die in seinem Leben bisher relevant waren: seinen Hund, Drogen, die On-Off Beziehung zu Gigi Hadid, Sex, Liebe, ein bisschen Drama. Vorher bereits gelobte Songs wie „Better“ fallen da eher aus dem Raster. Zayns Stimme, die sonst wirklich sehr angenehm und melodisch ist, wird hier so gepitscht, dass einem fast die Ohren bluten. Und auch Lieder wie „Outside“ sind zwar klangvoll, beinhalten aber etwas zu viel Kopfstimme seitens Zayn und dies ist eindeutig Geschmackssache. Songs wie „River Road“ hingegen sind von vorne bis hinten gelungen, sehr harmonisch und vor allem Songs, die im Kopf bleiben.

Dass Zayn der damalige Sound von One Direction nicht wirklich gefallen hat, sollte mittlerweile auf der Hand liegen. Und doch hatte der Sänger, trotzt guter Chartpositionen, anfänglich große Schwierigkeiten seinen eigenen Sound zu finden. Nachdem das letzte Album kommerziell vollkommen gefloppt ist, klingen auf „Nobody Is Listening“ neue Töne an, die definitiv in die richtige Richtung gehen. Was Zayn allerdings als „persönlich“ betitelt, ist nicht wirklich das, was man sich normalerweise darunter vorstellt. Er deutet zwar immer wieder persönliche Momente an, gräbt aber nicht tief genug, um diese auch wirklich authentisch zu präsentieren. Seine Stimme ist fraglos gut und auch der ruhige Sound des Albums hat seinen gewissen Charme, aber Zayn schafft es dabei nicht so richtig aus sich herauszukommen. Die Tracks klingen dafür teilweise zu ähnlich. Es fehlen die großen Momente und ja, irgendwie auch die Ausdrucksstärke von Zayns Lyrics.

Das Album „Nobody Is Listening“ kannst du hier (Vinyl) und hier (digital) kaufen.*

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