Parcels – Parcels

Parcels - Parcels

Man stelle sich folgende Situation vor: Rein ins Cabrio, offenes Verdeck, Sonnenbrille auf, die letzten Sonnenstrahlen scheinen auf die bunt gefärbten Herbstblätter, man fährt entspannt Richtung Feierabend – und aus dem Autoradio liefern fünf junge Australier die perfekte Hintergrundmusik. Lässiger Soulpop mit einer gehörigen Portion Disco beschreibt die Musik der Parcels vielleicht annähernd, aber ihren Stil einem Genre zuzuordnen, fällt auch nach mehrmaligem Hören ihres selbstbetitelten Debütalbums schwer.

Die Platte startet in „Comedown“ mit einer verträumten Melodie, die nach und nach um die Parcels-typischen Funkelemente und den unaufdringlichen Falsettgesang, allerdings mit fast schon minimalistischem Text, angereichert wird. Da wippen Kopf und Fuß ganz automatisch mit. Nach zwei EPs und einer Zusammenarbeit mit Daft Punk waren die Erwartungen an das Debütalbum hoch, doch sie werden mit diesem Opener schon mal gut erfüllt. Fast nahtlos geht es über in den zweiten Track „Lightenup“, der als Vorabsingle schon wie ein guter Bekannter daherkommt. Dass die Wahlberliner auch die ruhigen Töne gut beherrschen, beweisen sie in Tracks wie „Withorwithout“ und „Yourfault“. „Everyroad“ hingegen schafft es trotz einer Länge von gut 8,5 Minuten und ohne wirklichen Gesang, sondern nur mit eingesprochenen Textsequenzen, nicht in die Langatmigkeit oder gar Langweiligkeit abzudriften. Dramaturgischer Aufbau, sich zuspitzende Melodien, die sich erstmal in ein paar sanften Geigenstrichen auflösen, um zum Ende doch noch in einem Kunstwerk aus Electro und Funk zu gipfeln – in diesem Song wird so einiges miteinander vereint, von dem man nicht gedacht hätte, dass es zusammenpassen könnte. Perfektioniert wird der Stil der Australier dann schließlich in den Songs „Tieduprightnow“ und „Bemyself“. Wollte man jemandem die Parcels beschreiben, diese beiden Tracks würden sich wohl auf selbsterklärende Weise perfekt dazu eignen.

Die Parcels haben mit ihrem Debütalbum, dass sie übrigens selbst produziert haben, eine Balance zwischen Groove und Pop gefunden, die manchmal haarscharf am Kitsch vorbeischlittert, aber gleichzeitig mit einer beeindruckenden Leichtigkeit überzeugen kann.

Das Album “Parcels” kannst du dir hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

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Parcels live 2018:
18.11. – Köln, Live Music Hall
05.12. – Stuttgart, LKA Longhorn
06.12. – Wiesbaden, Kulturzentrum Schlachthof
10.12. – München, Muffathalle
11.12. – Dresden, Alter Schlachthof
12.12. – Berlin, Astra Kulturhaus

Die Rechte für das Albumcover liegen bei Caroline Germany.

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