Obi Yung Nairobi – Synthfiction

Obi Yung Nairobi - Synthfiction

Im Jahr 2018 mit zeitgenössischem Sound aus der Masse neuer Musik herauszustechen, scheint derweilen schier unmöglich. Schafften es Künstler wie Blvth oder Mavi Phoenix in den vergangenen Jahren mit Autotune-getriebenem Trap-Pop und klarer eigener Note auf sich aufmerksam zu machen, so gelingt es auch Obi Yung Nairobi, einem jungen Kölner, mit einer doch stilähnlichen Mischung erste Schritte zu wagen. „Synthfiction“ heißt die Debüt-EP des 20-jährigen, der in der realen Welt auf den Namen Louis Post hört. Er ist Teil des niederländischen Nairobi Kollektivs, das seit seiner Gründung dieses Jahres mit unterschiedlichen Künstlern der Arnheimer Kunst- und Musikszene zusammenarbeitet. Auf fünf Songs zeigt Obi Yung auf, wie viel und vor allem was man in Zukunft noch von ihm erwarten kann.

Dreizehn Minuten schwirrt der Urkölner zwischen House-Beats, verschmitzten Autotune-Vocals und frechen Lyrics umher und vermittelt dabei stets vor allem eins: Leichtigkeit. Betrachte man das gagige „Erzeuger Jehovas“, die Berlin- und Drogen-Hymne „Überhauptstadt (Oh La La)“ oder die von Klavier getriebene Huldigung „Lazer“ – Probleme scheinen in der Welt eines Obi Yung nicht zu existieren. Die Texte sind dabei immer so einfach gehalten, dass sie schnell im Kopf bleiben, aber nie zu plakativ wirken – seien das eben bildhafte Beschreibungen eines Geschlechtsaktes („Erzeuger Jehovas“), des eigenen Drogenkonsums („Überhauptstadt (Oh La La)“) oder des eigenen Gepferds / Gefährts („Polo“).

Dann ist der kurzweilige Spaß auch fix wieder vorbei. Was bleibt ist ein verdammter Ohrwurm („Oh La La, Berlin, Berlin…“) und der Eindruck, die Kunst eines äußerst talentierten jungen Musikers konsumiert zu haben, von dem man in Zukunft noch sehr viel hören wird – ob unter diesem Pseudonym oder in anderen Projekten. Man munkelt nämlich, dass Post auch als Teil anderer Gruppen über einen vielseitigen musikalischen Output verfügt. Nun aber wieder zurück zu den wichtigen Dingen: Oh La La…

Die EP “Synthfiction” kannst du dir hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

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Die Rechte für das Cover liegen bei Scarecrow Sounds.

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