Wohl kaum eine Deutschrap-Platte wird in der Szene seit Jahren so sehr erwartet, wie die von Urgestein Dendemann. Acht Jahre ist die Veröffentlichung des letzten Albums „Vom Vintage verweht“ nun schon her – und seitdem ist in der deutschen Rapszene viel passiert. Und auch wenn Dendemann zwar nicht ganz weg von der Bildfläche war, sondern in den letzten Jahren gemeinsam mit der „Freien Radikalen“ die Böhmermann-Show „Neo Magazin Royale“ musikalisch begleitete, bleibt eine Frage: Schafft der mittlerweile 44-jährige es, nach so langer Zeit wieder Fuß in der Szene zu fassen? Spätestens nach dem Hören der ersten paar Tracks von „da nich für!“ sollte die Antwort klar sein: Und wie er das schafft!
Denn wenn das Album nach einem klingt, dann zu 100% nach Dendemann. Mit ungeahnter Leichtigkeit schafft er es, seinen Stil beizubehalten und dennoch mit dem Zeitgeist zu gehen – und zeigt sich dabei politisch auf den Punkt wie noch nie. An ersterem sind Produzenten wie The Krauts, Kitschkrieg oder Dexter nicht unbeteiligt, zu letzterem tragen unter anderem die Feature-Gäste Casper, Teutilla, Trettmann und die Beginner ihren Anteil bei. Und dass eine Platte mit solchen Hochkarätern mehr als nur Hitpotenzial hat, sollte wohl klar sein.
Als wäre er nie weg gewesen liefert Dendemann auf „da nich für!“ ab – und holt zum thematischen Rundumschlag aus: Ob politische Gesellschaftskritik in „Keine Parolen“, die Liebe zur Kunst und zum HipHop in „BGSTRUNG“, die Verbundenheit zu den eigenen Wurzeln in „Wo ich wech bin“ oder die selbstironische Reflexion in „Ich dende also bin ich“. Dendemann steht das alles und – was noch viel wichtiger ist – man kauft ihm das auch alles ab. Denn jede Line sitzt und scheint direkt aus dem Herzen des HipHop-Urgesteins zu kommen.
Festhalten lässt sich: Das Warten auf die neue Dendemann-Platte hat sich definitiv gelohnt. Mit einer einzigartigen Kombination aus alter HipHop-Schule und modernen Einflüssen, auf den Punkt gebrachten Texten, die den Nerv der Zeit treffen und technisch ebenso wie lyrisch genialen Lines dürfte „da nich für!“ bereits jetzt ein heißer Anwärter auf den Titel „Bestes Deutschrap-Album des Jahres“ sein. Bleibt nur zu hoffen, dass Dendemann noch lange so weitermacht – und uns nicht wieder so lange auf ein weiteres Album warten lässt.
Das Album “Da Nich Für” kannst du dir hier kaufen.*
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Und so hört sich das an:
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Dendemann live 2019:
04.02. Hannover – Capitol
05.02. Bremen – Pier 2
06.02. Osnabrück – Hyde Park
07.02. Dortmund – Warsteiner Music Hall
09.02. Münster – Skaters Palace
10.02. Frankfurt – Batschkapp
11.02. Heidelberg – halle02
12.02. Stuttgart – Im Wizemann
13.02. München – Tonhalle
16.02. Karlsruhe – Substage
17.02. Köln – Carlswerk Victoria
18.02. Wiesbaden – Schlachthof
23.02. Dresden – Reithalle
25.02. Leipzig – Werk2
26.02. Hamburg – Mehr! Theater
27.02. Hamburg – Mehr! Theater
28.02. Berlin – Columbiahalle
Die Bildrechte für das Albumcover liegen bei Vertigo Berlin.
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