Crystal Lake, Junkyard Dortmund, 22.06.2019

Crystal Lake Dortmund

Es ist nicht leicht, sich unter den unzähligen Metalcore-Bands einen Namen zu machen. Viel zu viele Gruppen klingen gleich oder experimentieren so stark rum, dass man nicht recht weiß, was man damit anfangen soll. Einer Band gelingt es aber gerade sich nach 17 Jahren Bandgeschichte erfolgreich eine Fanbase in Europa aufzubauen. Und das muss was heißen, denn die Band, um die es geht ist Crystal Lake aus dem weit entfernten Japan! Zurzeit sind die Musiker mit ihrem aktuellen Album „Helix“ auf Tour. Unter anderem traten sie ganz unter dem Motto „mehr ist mehr“ und „viel hilft viel“ im Dortmunder Junkyard auf.

Es ging los mit vielen großartigen Bands, die eine bunte Mischung mehrerer Genres zum Abendprogramm beitrugen. Da hätten wir die sympathischen Jungs der Post-Hardcore-Band Skywalker. Mit ihrer Show wandelten sie die traurigen und ernsten Themen ihrer Songs in etwas Positives um und bewegten schon die ersten Besucher zum Tanzen. Bei Cane Hill tobte das Publikum vor der Bühne sogar schon früh am Abend ausgelassen im Pit. Etwas klassischerer Metal sagte den Besuchern also ebenfalls zu. Mindestens genauso gut kam die energiegeladene und publikumsnahe Show von Polar an. Wellenbrecher vor der Bühne? Kein Problem für Frontman Adam Woodford. Mehrere Male stürzte er sich zu seinen Fans ins Publikum.

Auch für Sänger Ryo des Headliners Crystal Lake war es ein Leichtes den Spalt zwischen Publikum und Bühne zu überwinden. Ein großer Schritt des kleinen Mannes und schon stand er auf dem Wellenbrecher. Die Fans gaben ihm Halt während er seine brutal tiefen Growls zum Besten gab. Crystal Lake sind bekannt dafür alle Elemente sämtlicher Gebiete des Metals für sich neu zu definieren. Denn „mehr ist in mehr“, was in diesem Fall erstaunlich gut funktioniert. Rasante Drums wie man sie aus dem Speed-Metal kennt? Crystal Lake waren rasanter. Tiefe Shouts und knallharte Breakdowns ala Death-Metal? Crystal Lake waren tiefer und ihre Breakdowns noch etwas härter. Aber auch eingängige Melodien und sogar Sprechgesang liegen den Asiaten gut. Viele Songs blieben nämlich noch lange nach der Show im Kopf kleben. Die Jungs legten einfach überall noch eine Schüppe drauf. Stellt man sich jetzt Musiker vor, die extrem konzentriert auf einem Fleck der Bühne rumstehen, liegt man falsch. Die Gitarristen YD und Shinya sprangen während ihrer Riffs auf und ab und Ryo wirbelte sowieso pausenlos rum. Doch hatte das Publikum nach den drei Vorbands noch genug Energie, um Crystal Lake gerecht zu werden?

Natürlich nutzen die Fans den Platz des Junkyard für große Circle Pits, Wall of Death und Mosh Pits. Nur der äußerste Rand blieb für die wenigen, die das Spektakel lieber mit etwas Abstand genießen wollten (und für die, die eine kurze Pause brauchten). Aber auch von dort waren Crystal Lake gut zu sehen. Die Location war für das Konzert wirklich perfekt. Eine Stunde lang konnten Band und Publikum am wohlverdienten Samstagabend so richtig abfeiern. Die Band lieferte ab und das Publikum dankte es ihnen mit hitziger Stimmung. Die einzige offene Frage ist: Wie schafft es Ryo, ein kleiner dünner Mann mit riesiger Ausstrahlung, so enorm viele verschiedene Shouts darzubieten? Respekt.

Tickets für das Konzert in Schweinfurt kannst Du hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

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Crystal Lake live 2019:

25.06 Rockhouse Salzburg (A)
26.06 Stattbahnhof Schweinfurt
28.06 Jera On Air Ysselstyn (N)
29.06 Full Force Festival Gräfenheinichen
03.08 Open Air Gänichen
09.08 Alcatraz Megal Fest Kortrijk (B)
10.08 Into The Grave Leeuwarden (N)
10.08 Rodarock Herzogenrath

Die Rechte am Beitragsbild liegen bei Lucie.

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