Mabel – High Expectations

Mabel-High-Expectation

In die Fußstapfen von Familienmitgliedern zu treten ist nicht immer leicht und doch machbar. Als Tochter der schwedischen Sängerin Neneh Cherry kann Mabel McVey höchstwahrscheinlich ein Lied davon singen. Und doch gilt die 23-Jährige Sängerin in diesem Jahr als Newcomer-Talent, ist bereits seit Langem ein absoluter Geheimtipp. Mit „High Expectations“ veröffentlicht Mabel ihr langersehntes Debütalbum und entführt in die Welt des R’n’B.

Die Singleauskopplung „Don’t Call Me Up“ verschaffte Mabel in den vergangenen Monaten großes Ansehen sowie diverse Charterfolge. Sehr stimmungsvoll und mit vielen positiven Vibes kommen auch die anderen 19 Tracks des Albums daher, die sich auf gleich zwei CDs aufteilen. Gelungen sind an dieser Stelle sowohl das Intro als auch das Outro von „High Expectations“, die das Album noch einmal stimmiger und harmonischer machen. Mabel mixt Pop Elemente mit R’n’B Parts – ihre Songs beinhalten aber auch etliche moderne Soundeinflüsse sowie den ein oder anderen orientalischen Klang. Stimmlich präsentiert Mabel ihr Können sehr geschickt und zeigt sich ebenso facettenreich.

Die Lyrics entpuppen sich entgegen aller Erwartungen allerdings als weniger aufregend, drehen sich thematisch im Kreis und zeigen leider wenig Besonderheiten auf. Gemischt mit Musik und Stimme mag man sich des Öfteren an Sängerinnen wie Dua Lipa erinnern, vergisst teilweise, wer überhaupt singt. Beim Track „Bad Behaviour“ beispielsweise klingt Mabel so austauschbar, dass es im Grunde fast jede im Radio vertretende Sängerin sein könnte. Trotz ihres hochgelobten Talentes vermag Mabel es daher selten wirklich herauszustechen. „Don’t Call Me Up“ mag in diesem Sinne ein großer Hit sein – die anderen Songs des Albums klingen allerdings ziemlich ähnlich. Gelungen hingegen sind Tracks wie „Selfish Love“, an dem die wahnsinnig talentierte Singer-Songwriterin Kamille mitgewirkt hat.

Insgesamt hat Mabel ein Debütalbum geschaffen, das dem Zeitgeist absolut gerecht wird und Fans von „Don‘ Call Me Up“ oder Dua Lipa sicherlich gefallen wird. Wer dabei nach mehr sucht – vor allem nach tiefgründigen Lyrics, der ist bei diesem Album definitiv falsch! Ein Radio-Hit jagt hier den anderen, mag noch nicht einmal schlecht klingen, aber versinkt im heutigen Einerlei des austauschbaren Pops.

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Und so hört sich das an:

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Die Rechte des Covers liegen bei Polydor (Universal Music).

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