Erstmal vorweg: Ich hab’ keine Ahnung von Cloud Rap. Deswegen kann ich nicht beurteilen, ob das “Dat Adam” Album hier eingeordnet werden kann, aber ich las irgendwo, dass sich die Mitglieder des Trios sowieso nicht dem Genre zuordnen lassen, sondern für sich selbst stehen wollen.
Nach dem Vorgänger, der Chrome EP, die sehr melodisch und größtenteils sehr eingängig war, ist das Album der Combo nun im Gesamten ein wenig… – nennen wir es relaxter. Mit 15 Titeln wird dem Hörer hier auf jeden Fall eine große Masse geboten und dementsprechend auch Vielfalt. Beim Lesen des mitgelieferten digitalen Booklets wird schnell deutlich, dass sich die drei Jungs definitiv viele Gedanken über die Aussagen ihrer Songs gemacht haben. Dass dabei mancher Text womöglich nicht so eindeutig für jeden Zuhörer zu entschlüsseln ist, ist sicherlich beabsichtigt und meiner Meinung nach auch überhaupt nicht schlimm – für manches bin ich allerdings scheinbar leider einfach zu alt. Pokemon-Referenzen zum Beispiel, oder Anime-Figuren. Wiederum andere Parts sind sehr eindeutig und auf den Punkt gebracht und wenn ich auch mit Zeilen wie “Das Spaceship macht *rrrn* und die Fingergun macht *grah*” nichts anfangen kann, so überzeugen an anderer Stelle mich dann doch Verse á la “ Scheiß’ mal auf Besitz und auf Status, alles Illusion und weiter nichts”.
Ich habe mich beim Hören des Albums also zunächst vorrangig auf den Inhalt der Texte konzentriert. Beim zweiten Hören wurde mir klar, dass fernab davon, dass ich jemand bin, der gerne gute Texte hört, mir vor allem die Beats des Albums gefallen. Nextlevelshit, die Up-Tempo-Nummer von Hydra 3D, zum Beispiel, macht wirklich Spaß beim Hören, oder auch Lennon 2, das Stück mit der John-Lennon-Referenz, das mich in vielerlei Hinsicht überzeugt.
Irgendwo las ich, die Jungs verstehen ihr Album selbst als eine Art Poesie-Album. Ich weiß gar nicht, ob der jungen Generation so ein Album noch bekannt ist. Da hat man früher seine Freunde hineinschreiben lassen, was sie einem wünschen. Bis auf ein paar Ausnahmen, in denen sich die Jungs eher selbst abfeiern (was meiner nicht-fachmännischen Meinung nach vermutlich mit dem Untergenre Hip Hop zusammenhängt), kann ich diese Aussage auf das Album anwenden. In vielen Zeilen legen sie dem Zuhörer Dinge ans Herz, die ihnen wichtig sind. Für meinen Geschmack hätten es auch 2,3 Anglizismen weniger sein können, aber das tut dem Verstehen der Texte und der Message ja im Großen und Ganzen keinen Abbruch.
Definitiv ein mutiges Album und auch wenn sich Dat Adam sicherlich ein großes Stück weit auf ihre Ex-YouTube-Community verlassen können, haben sie mit “Hydra 3D” etwas gewagt.
So hört sich das an:
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