Ein Weltphänomen: Justin Bieber. Mit den Singles „One Time“ aus dem Jahr 2009 und „Baby“ aus dem Jahr 2010 avancierte Justin Bieber fast augenblicklich zu den erfolgreichsten und gleichzeitig jüngsten Künstlern unserer Zeit. Sein Aufstieg kometenhaft, ebenso wie der Fall, bei dem die ganze Welt den Sänger ab dem Jahr 2013 beobachten durfte. Mit seinem 2015 erschienen Album „Purpose“ folgte daraufhin die Rückkehr und der erneute Aufstieg zum gefeierten Superstar. Songs, wie „Sorry“ oder „Love Yourself“ dominierten monatelang die Charts. Die Schlagzeilen danach: durchgehend negativ. Drogen, Alkohol, die On-Off Beziehung mit Sängerin Selena Gomez, illegale Autorennen, Inhaftierungen, der Abbruch seiner Welttournee. Ein Skandal folgte dem Nächsten –vom einstigen Superstar nicht mehr viel zu erkennen. Mit „Changes“ veröffentlicht Justin Bieber nun fünf Jahre nach seinem Erfolgsalbum „Purpose“ sein fünftes Studioalbum und versucht fast krampfhaft zu beweisen, dass sich einiges geändert hat.
Bereits der Opener „All Around Me“ zeigt die wesentlichen Themen auf „Changes“ auf: Justin Biebers Heirat mit Hailey Baldwin, Liebe, dunkle Zeiten, Depressionen, die vergangenen fünf Jahre. Es erscheint so, als hätte Justin Bieber viel reflektiert, viel nachgedacht und dies versucht in seinen Songs zu verpacken. Siebzehn Tracks beinhaltet „Changes“ – wirklich deutlich wird seine Reflexion der vergangenen Zeit allerdings kaum. Es sind Worte, die aneinandergereiht werden. Emotionen und der Funke an Authentizität vermisst man aber. Passend dazu gibt es die zehnteilige Reihe „The Justin Bieber Story“ auf YouTube zu sehen. Dort berichtet Justin Bieber von seiner „dunkelsten Zeit“ und versucht deutlich zu machen, dass die Musik einer seiner Auswege daraus war.
Schön und gut, aber „Changes“ fehlt leider so einiges. Was auf „Purpose“ noch frisch, dynamisch und großartig aufgemacht klang, ist auf Justin Biebers neuem Album schlicht und einfach eintönig. Er verstrickt sich in aneinandergereihten Liebeserklärungen an seine Frau, die ein Zitate-Sammler nicht besser präsentieren könnte. Vom Sound her klingt zudem gefühlt alles gleich. Es fehlt deutlich an Dynamik und Diversität. Musikalisch bewegt Justin Bieber sich im R’n’B/ Pop-Bereich – allerdings hören sich die meisten Songs sehr gleich an. Einzig „Yummy“ sticht hier wirklich heraus. Textlich kann man dem Song, wie man eventuell am Titel errät, wenig abverlangen. Mit der Ballade „Changes“ zeigt Justin Bieber aber immerhin auf, dass er gesanglich immer noch etwas drauf hat.
Was vor allem wenig authentisch wirkt, sind zusammengefasst die Lyrics. Die Songs auf „Changes“ klingen so, als müsste Justin Bieber allen zwanghaft beweisen, dass es ihm gut geht und er aus seinen Fehlern gelernt hat. Die Liebe zu seiner Frau scheint ihn nahezu zu beflügeln, sodass er sie im Grunde fast auf eine Stufe mit einer Heiligen stellt. Seinem neusten Werk fehlt es an Hitpotenzial, an Wiedererkennungswert und irgendwo auch an Kreativität. Leider kann „Changes“ nicht mehr mit alten Werken wie „Purpose“ mithalten.
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