Niall Horan – Heartbreak Weather

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Die Gerüchte, um eine Reunion von One Direction haben in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Zehn Jahre ist es her, dass Liam Payne, Harry Styles, Niall Horan, Louis Tomlinson und Zayn Malik bei der Castingshow The X Factor als Band zusammengewürfelt wurden. Fünf Jahre ist es her, dass die Band offiziell eine Pause einlegte. Ob und wann eine Reunion stattfinden wird, steht in den Sternen. Auch wann die einzelnen Bandmitglieder ihre Solo-Karriere führen können, ohne eben immer der Eine von One Direction zu sein.
Während Zayn Malik und Harry Styles schon immer im Vordergrund der Band standen, war einer automatisch in den Hintergrund gerückt: Niall Horan. Der damals 16-Jährige Ire war in der gesamten Zeit bei und nach One Direction der am wenigsten Skandalbelastete – der unauffällige Brave. Umso mehr Aufsehen erregte Niall 2017 mit seinem Solo-Debütalbum „Flicker“. Nicht nur in seinem Heimatland und in Europa, sondern auch in den Staaten konnte er damit große Erfolge feiern. „Heartbreak Weather“ heißt nun der Zweitling aus der Feder Niall Horans und zeigt eine deutliche Weiterentwicklung auf.

Auf „Heartbreak Weather“ vermag Niall Horan es sowohl stimmlich als auch melodisch reifer zu klingen, als jemals zuvor. Vierzehn Tracks beinhaltet das Album, auf denen er die Dinge viel mehr auf den Punkt bringt. Thematisch im Vordergrund steht eine frühere Trennung, die Niall Horan in allen Facetten aufzuarbeiten versucht. Lyrisch gelingt ihm das leider nicht immer gänzlich, emotional schafft er es aber einen abzuholen. Gerade die ruhigeren Songs, mit vielen Gitarren – und Klavierklängen, passen wunderbar zu Niall Horan. Er entfaltet in diesen eine gewisse Leichtigkeit, schafft eine emotionale Bandbreite und transformiert sehr gut seine Gefühle. So sind das schöne „Black And White“ und „Dear Patience“ nicht ohne Grund die Schmuckstücke des Albums. Auf diesen schafft Niall Horan eine tolle Atmosphäre, die etwas sehr Sanftes, Unaufdringliches mit sich zieht. Grandios kommt auch seine Stimme zur Geltung, die wohl nie besser klang als hier.

Mit „Cross Your Mind“ und „Arms Of A Stranger“ entfernt sich Niall Horan wieder von dem zu ihm so passenden Sound. Die beiden Songs könnten sehr wohl auch One Direction-Songs sein und fallen deswegen etwas durch. Für One Direction Fans wahrscheinlich ein tolles Extra – soundmäßig für „Heartbreak Weather“ nicht ganz so toll. Generell experimentiert Niall Horan sehr gerne auf dem Album. Das hat allerdings die Folge, dass das Gesamtkonzept nicht ganz stimmt. Viele Songs klingen nach typischen Radio-Nummern und könnten prinzipiell von jedem gesungen werden. So ist „No Judgement“ zwar ein Track, der gute Laune macht, erinnert aber doch sehr an den Sound von Ed Sheeran. Bei den Titeln „Nice To Meet Ya“ und auch „Small Talk“ versucht Niall Horan sich abermals an einem ganz neuen Sound. Letzterer könnte darüber hinaus von Bandkollegen Liam Payne gemopst sein. Ganz nett, aber Niall Horan kann sich auf diesen als Künstler nicht wirklich behaupten.

Bei One Direction mag Niall Horan ein wenig untergegangen sein, Solo blüht er dafür auf. Er besitzt eine tolle Stimme, die gerade gepaart mit seiner Gitarre und sanften Klängen unheimlich gut zur Geltung kommt. Stimmlich überrascht er auf „Heartbreak Weather“ enorm. Leider ist das Album aber nicht ganz so stimmig, wie angenommen. Niall Horan verstrickt sich zu sehr in verschiedenen Sounds, schafft es nicht diese Sounds zu vereinen. Das Album beinhaltet viele Facetten, die dadurch aber auch oftmals an andere Künstler erinnern. Im Nachhinein bleiben nicht sehr viele Songs im Ohr, was durchaus schade ist. Dennoch präsentiert sich Niall Horan sehr viel reifer und schafft es besser alles auf den Punkt zu bringen.

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