Das Underground in Köln macht dicht. Fast 30 Jahre lang gab es den Kultclub in Köln Ehrenfeld – Nächte voll Schweiß und Tanz durften abertausende von Besuchern in dem wohl ranzigsten, gleichzeitig aber charmantesten Club Deutschlands erleben. Nicht wenige Bands spielten hier ihre ersten Europa- und Deutschland-Shows, bevor sie das nächste ganz große Ding wurden. Der Schuppen ist einfach Kult und ein fester Teil der Kölner Musikszene.
Schon länger ist klar, dass auch das Underground einem großen Bauprojekt der Firma Bauwens auf dem ehemaligen Helios-Gelände mitten in Ehrenfeld weichen muss. Mittlerweile ist jedoch auch ein genaues Datum des Ende des Clubs bekannt. Am 15. September heißt es hier: Schluss. Aus. Ende. Und das noch vor dem 30. Geburtstag des so grandiosen Veranstaltungsortes, den man im Januar des nächsten Jahres gefeiert hätte.
Auch für uns – das gesamte minutenmusik-Team – gehörte das kleine schnuckelige Underground zur festen Anlaufstelle für Konzerte und Parties. Hier reißt die Gentrifizierung ein riesiges Loch in unser Herz und nimmt uns ein weiteres Kulturzentrum Kölns.
Ob Jimmy Eat World, Frank Turner, Northlane, Title Fight, Blackout Problems, Zugezogen Maskulin, Marathonmann, Arcane Roots, Touché Amoré oder etliche andere Künstler – wir durften hier dutzende, gar hunderte, von wunderschönen Konzertabenden erleben und bedanken uns mit ganzem Herzen bei den Betreibern für alle harte Arbeit, Schweiß und Geld, das sie in den tollen Club gesteckt haben um uns, den Besuchern, möglichst lange Abende im Namen der Musik bieten zu können.
Eigentlich lässt sich leider nicht mehr wirklich viel reißen. Der Beschluss des Endes des Schuppens steht schon längst fest – erste Konzerte werden schon in andere Locations verlegt. Trotzdem sehen wir noch einen kleinen Funken Hoffnung am Clubhimmel. So startete vor kurzem eine Petition zum Erhalt des legendären Clubs, die innerhalb gerade einmal eines Tages schon von fast 2500 Menschen unterschrieben wurde (und es werden jede Minute mehr!). Das einzige Mittel noch etwas zu erreichen, ist der Stadt zu zeigen, wie viele Menschen an dem Club hängen und wie wichtig dieser für die Musikszene der Stadt ist. Kultur wird doch immer als so wichtig angesehen! Dafür ist eine Petition genau das richtige Mittel.
Ansonsten bleibt nur noch sich gebührend zu verabschieden, dem Club einen letzten Besuch abzustatten und gemeinsam noch einmal das Glas auf die Vergangenheit und etliche schöne Stunden zu heben. Wir werden das tun – ihr hoffentlich auch.
Unterschreibt doch auch gerne die Petition. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert! Zur Petition geht es hier.
Foto von Yvonne.
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