Interview mit Bury Tomorrow über die „The Seventh Sun“ Ära – Teil 2

Bury Tomorrow - Nic Bezzina

(English version below) Im zweiten Teil des Interviews mit Frontmann Daniel Winter-Bates von Bury Tomorrow geht es um die Unterschiede der einzelnen Songs auf „The Seventh Sun“. Dani stellt außerdem sein perfektes Festival Lineup zusammen. Darüber hinaus thematisieren wir Diskriminierung in der doch angeblich so inklusiven Metal- und Hardcore-Szene.

minutenmusik: Auf „The Seventh Sun“ gibt so viele Schichten, die sorgfältig zusammengefügt wurden. Ich liebe das. Es ist ziemlich cool. Und gerade wenn man denkt, dass man alles gehört hat, vor allem nach dem Auftritt von While She Sleeps Frontmann Loz Taylor in „Heretic“, kommen noch „Care“ und „The Carcass King“ dazu. Die definitiv eine Überraschung sind.
Warum stehen die zwei am Ende?

Dani: Ich denke, sie waren schon immer für da angedacht. „Carcass King“ war immer der letzte Song, weil er sich so anfühlt. Und ich denke auch, dass viele Leute mit dem Gedanken an diese Platte herangehen werden, dass sie schon alles gehört haben. Denn wir haben gerade „Begin Again“ veröffentlicht und das ist ein etwas melodischerer Song. Immer noch heavy, aber es ist ein ziemlich melodischer Song. Und ich glaube, die Leute denken, ‚Oh, okay, jetzt haben sie einen melodischen Song veröffentlicht und wir werden einfach verschiedene Versionen der vier Singles bekommen‘.
Aber das so stimmt. Es war schwer die Singles für dieses Album auszuwählen, weil jeder Song wirklich anders ist. Weißt du, ich würde sagen, „Heretic“ und „Abandon Us“ sind sich wahrscheinlich am ähnlichsten. Zwar sind sie offensichtlich durch das Feature unterschiedlich, außerdem ist der Refrain von „Heretic“ viel härter, aber sie sind sich ziemlich ähnlich in dem, was sie sein sollen.
„Care“ ist ebenfalls anders. Der Refrain ist einfach anders als alles, was wir als Band je gemacht haben. Er hat ein seltsames Timing. Wie ich schon (im ersten Teil des Interviews) sagte, habe ich diese Melodie geschrieben und sie ist einfach weich. Es ist wirklich seltsam. Es ist ein wirklich weicher, melodischer Gesang, aber mit diesen brutalen Screams darunter. Das verleiht dem Song einen Deathcore-Vibe. Es hat definitiv härtere Vibes als einige der anderen Lieder. „Carcass King“ ist wie ein anderer Planet. Viele Leute werden überrascht sein.

minutenmusik: Ich war überrascht. Es ist wirklich abwechslungsreich.

Dani: Wenn man an die Songs denkst, die die Leute noch nicht gehört haben, dann haben wir da den Metalcore-Slammer „Forced Divide“. Wir haben keinen weiteren Song dieser Art auf der Platte. „Wrath“ ist eine emotionale Reise. „Recovery“ ist melodischer Metalcore der alten Schule, fast wie Bullet For My Valentine. Der brutalst melodischste Song, den wir in unserer gesamten Karriere gemacht haben ist „Majesty“. „Care“ ist im Grunde wirklich ein Deathcore-Song. „Carcass King“ ist unser Slipknot „Vermillion“. Einige Teile davon klingen allerdings fast wie 30 Seconds To Mars. Es hat dieses Walzer-Gefühl, was in der Metal-Welt nicht oft vorkommt, vor allem nicht bei Bands, die jünger sind als wir. Weißt du, ich glaube, das ist im modernen Metal nicht mehr üblich. Aber es ist großartig. Ich bin super glücklich damit. Cody Frost ist…

minutenmusik: AH! Ich wusste es. Ich war mir nicht 100%ig sicher, aber fantastisch.

Dani: Das ist Cody Frost, ja. Sie ist im Moment eine Legende in der UK-Szene; Besonders was sie mit Enter Shikari („Bull“) und You Me At Six („A Love Letter To Those Who Feel Lost“) gemacht hat. Wir haben „The Carcass King“ sogar vor denen aufgenommen, was witzig ist. Cody hat die Szene einfach umgehauen und sie ist sowieso auf ihre eigene Art und Weise erstaunlich in all dem, was sie mit ihrem Soloprojekt macht. Es fügt einfach ein schönes Element hinzu. Außerdem setzt es Tom in Szene. Gleichzeitig ist das alles so wild und heavy.

minutenmusik: Es ist wirklich nicht das, was man erwarten würde. Ich liebe es einfach. Ein weibliches Feature darauf zu haben, ich denke, niemand hat das erwartet. Ich wusste, dass es ein Heavy- und eine Clean-Feature geben wird. So viel hattet Ihr verraten. Ich hab beim Hören also gespannt auf den Clean Gast gewartet. Dann kam endlich „The Carcass King“, und ich dachte: „Oh, okay, okay, ihr habt mich voll erwischt“.

Dani: Ich liebe auch, wie Tom den Song beendet. Toms tiefe Gesangsstimme, verstehe ich nicht. Wie macht er das? Ich begreif es nicht. Es gibt nicht viel in der Welt des Gesangs, das ich nicht verstehe. Zumindest verstehe ich immer die Technik, wie man es macht. Aber das ist… Wie er in dieser tiefen Oktave singen kann. Im Beginn von „Death“ macht er das auch. Das ist es, was er sehr gut kann. Die Höhen hat er natürlich auch drauf, aber „The Carcass King“ hat ihn ganz schön gefordert. Das ist das obere Register für Tom, wenn er all die Stellen singt, die brutal hoch sind. Aber es ist ein toller Song. Ein gewaltiger Song.

minutenmusik: Ja, es ist eine gewaltiger Hit. Wenn ich mir den Song anhöre und die weibliche Stimme höre, frage ich mich, wie steht Ihr dazu, Frauen in der Musikindustrie besonders in der Heavy-Musikindustrie zu unterstützen? (Ich arbeite in einem von Männern dominierten Bereich, ich weiß also, dass es oft hart sein kann)

Dani: Ich würde sagen, das gilt wahrscheinlich grundsätzlich für’s Leben. Um ehrlich mit dir zu sein, Lucie. Das ist so eine Sache, nicht wahr? Ich denke, es spiegelt leider diese düstere Welt wider, in der wir leben. Es ist eine patriarchalische Gesellschaft.
Ja, die Gesellschaft strebt nach vorn. Ja, wir bewegen uns in die richtige Richtung. Aber bedeutet das, dass Menschen kein schlechtes Verhalten und keine mangelnde Integration mehr erleben? Nein. Es bedeutet immer noch, dass das entsetzlich weit verbreitet ist. Und ich denke, dass wir uns in der Metal-Welt gerne als integrativ bezeichnen. Hardcore oder Metalcore ist angeblich so etwas wie der inklusivste Bereich, in dem dumme Dinge wie Fummeln und sexuelle Belästigung nicht vorkommen. Aber es passiert hier massenhaft.
Und ich denke, dass wir als Metal-Community an allen Fronten besser werden müssen. Wir müssen gegen Rassismus, geschlechtsspezifische Vorurteile und Diskriminierung vorgehen. Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Menschen sicher fühlen, wenn sie ihre Sexualität und Geschlechtsidentität zum Ausdruck bringen. Wir müssen mehr tun, wenn es um Behinderungen und Einschränkungen geht. Aber wir tun es einfach nicht, weil wir dieses Abzeichen ‚Metal ist super inklusiv‘ tragen. Ich habe an vielen Orten aber genau das Gegenteil erlebt.
Also, weißt du, ich will nicht die Person sein, die sagt: ‘Ich gebe Cody Frost eine Chance’, denn scheiß drauf. Cody Frost ist besser als ich im Schreiben von Melodien, besser als ich im Singen eines Songs. Ich denke, es geht einfach darum, zu erkennen, wo es in der Musik Möglichkeiten gibt, diese Kluft zu überbrücken.
Wo immer wir können, müssen wir über unsere eigene Voreingenommenheit nachdenken. Ob das nun dabei ist, wenn es darum geht, jemandem einen Job zu geben, oder wenn es darum geht, welche Features wir einbringen. Ich denke, dass man mit solchen Dingen greifbare Veränderungen bewirken kann. Und dann sollte man sich damit auseinandersetzen, wenn Leute diskriminierende Dinge sagen, auch wenn es nur ein Scherz ist oder so. Sie wollen uns schikanieren, und das ist ein Teil des Problems.
Wir müssen das in Frage stellen und diese Verhaltensweisen anprangern und aufzeigen. Ich möchte nicht, dass Bands mit mir auf Tour gehen, die Sexualstraftäter sind. Ich möchte nicht mit Bands auf Tour gehen, die eine solche Vergangenheit haben. Ich möchte das nicht tun, denn das ist nichts, was ich vertreten kann. Ich will die Leute zur Rede stellen. Ich will keine Leute bei unseren Shows, die so sind. Es geht darum, in diesem Bereich aktiv zu sein.
Also, ja, ich denke, es gibt eine Menge Bereiche, die Unterstützung verdienen…
Es gibt einige unglaubliche weibliche Künstler da draußen, besonders in der Hardcore-Welt. Bands wie Jinjer und Spiritbox führen gerade diesen Drang nach Bands mit Frauen an der Spitze an. Und die sind besser als die meisten anderen. Es ist, wie es ist. Und das ist großartig. Wir müssen das wirklich anerkennen. Und wir müssen sicherstellen, dass wir überall unsere eigene Voreingenommenheit in Frage stellen und unsere Inklusivität verbessern.

minutenmusik: Sehr gut. Ich denke, das gilt auch für die Crewmitglieder. Ich war neulich auf einer Tour, auf der sowohl eine Tourmanagerin als auch eine Fotografin dabei war, und das war schön zu sehen. (Das war übrigens bei You Me At Six, The Hunna und Yours Truly – Bericht hier)

Dani: Eine meiner wirklich guten Freundinnen ist in der Branche. Jenny Douglas hat mir meinen ersten Job als Drum-Tech bei New Found Glory verschafft. Sie war dort Front of House Managerin. Sie ist ein absolutes Badass und ist einer der besten Menschen, die ich je getroffen habe. Aber sie spricht auch offen darüber, wie schwierig es war.
Auf unserer letzten Tour hatten wir Vicky Searson als eine unserer Lichttechnikerin dabei. Sie ist wie meine kleine Schwester. Sie war sofort ein Teil der Familie. Auch sie hat offen über diskriminierende Veranstaltungsorte und diskriminierende Crews und Bands gesprochen.
Ich denke, das ist das Problem in der heutigen Welt. Und es ist leicht, nichts zu sagen, nicht wahr? Es ist viel schwieriger, etwas zu sagen. Und so gehen die Leute den Weg des geringsten Widerstandes. Meiner Meinung nach ist das bei solchen Dingen der falsche Weg.

minutenmusik: Ja, auf jeden Fall. Wenn Du also ein Festival veranstalten würdest, was wäre das perfekte Lineup? Es sollte vielfältig sein.

Dani: Ich würde wahrscheinlich einfach das machen, was das Knotfest in Australien gerade gemacht hat. Das ist das verrückteste Line-Up, das ich je gesehen habe. Slipknot würden auf jeden Fall dabei sein. Ich finde einfach, dass es im Moment so viele unglaubliche Bands gibt. Ich würde gerne eine perfekte Koalition aus all den Bands sehen, die im Moment einfach spitze sind. Spiritbox, Sleep Token, Bad Omens, Fit For A King. Aber auch Malevolence, Bleed From Within, While She Sleeps und Architects sind dabei.Stell Dir vor, wir hätten den perfekten Sturm all dieser Leute zusammen.
Eine andere meiner Lieblingsbands ist Far From The Gods, von denen ich glaube, dass sie mit ihrem nächsten Material wieder einen Sprung machen werden. Ich habe sie letztes Jahr auf dem Graspop Metalmeeting gesehen und ich dachte nur: ‚Was passiert da gerade?‘ Das war großartig. Ich liebe einfach alle meine Lieblingsbands. Sie sind ziemlich großartig. Ich habe eine Schwäche für alle. Lass uns auch Bring Me mit auf’s Lineup packen. Ihnen ‚einen Knochen zuwerfen‘, weil sie nicht schon groß genug sind, oder?

minutenmusik: Ja, großartig. Ich würde kommen; Nimm mein Geld.

Dani: Mhhh, ich würde nicht mehr viel Geld haben, nach all den Gebühren, die ich zahlen müsste.

minutenmusik: Okay, du hast eine Menge deiner Lieblingsbands genannt. Haben diese einen gewissen Einfluss auf den neuen Bury Tomorrow Sound?

Dani: Ja, ich bin sicher, dass sie das tun. Ich denke, man muss immer verfolgen, wie sich die Musik verändert und entwickelt. Es gibt erstaunliche Dinge, und man muss diese Dinge einfach wahrnehmen. Man schaut sich die Bands der Szene an. Bands wie Northlane, die das Blatt gewendet haben. Architects waren für die Leute wegweisend. Das sind Bands, die eine Menge Einfluss üben. Ich würde behaupten, dass Bands wie Northlane, obwohl sie sehr groß sind, wahrscheinlich nicht die Anerkennung bekommen, die sie für den Einfluss in der Szene verdienen. Zum Beispiel hatten wir Riffs, bei denen wir dachten: ‚dieser Teil aus dem Northlane Song, den wollen wir da gerne haben‘.
Und ich würde behaupten, dass Bands wie Stick To Your Guns das Gleiche in der Welt des melodischen Hardcores und Hardcores getan haben. Sie haben das Spiel so verändert, dass sich die Leute in diesem Bereich weiterentwickeln konnten. Außerdem bewegen wir uns in der Welt von Bands wie Normandie, Caskets und Dayseeker. Diese Bands, greifen auf, was Hands Like Houses und solche Bands (Dance Gavin Dance und Emarosa) schon gestartet haben. Wir gehen also in die Ära von Normandie, Dayseeker und so weiter über, die von großartigen melodischen, nahezu Pop-Bands geprägt ist.

minutenmusik: Normandie sind in der Tat sehr poppig. (Mehr zu Normandie gibt’s hier)

Dani: Ja. Weißt Du was? Das ist doch cool! Und auf der anderen Seite gibt es dann Bands wie Lorna Shore, Left to Suffer und Get The Shot. Bands wie diese sind einfach absolut brutal. Das ist großartig, denn das schafft diese Abwechslung. Und als Metalcore-Band ist es wirklich cool, weil ich buchstäblich die ganze Zeit in verschiedenen Besetzungen spielen kann. Wenn man gleichzeitig eine harte und melodische Band ist, ist das immer ein Vorteil. Es ist eine wunderbare Zeit, um in der Musikbranche zu sein!
Ich denke, die Dinge ändern sich wieder. Wir sind zurück in dieser Ära, in der Bands komplett explodieren, was in den letzten fünf bis zehn Jahren nicht der Fall war. Wir sehen wieder diesen Wahnsinn, den wir um 2010 herum hatten. Damals waren Bands wie Asking Alexandria und so einfach absolut gigantisch. Man hört zum Beispiel: ‚Oh mein Gott, das ist Sleep Token. Schaut euch Sleep Token an!‘. Das ist zwar keine neue Band, aber sie sind jetzt so groß. Das ist toll. Es ist super cool zu sehen, wie Bands wie diese in dieser Welt gedeihen.

minutenmusik: Man spürt das auch daran, wie viele Konzerte in letzter Zeit stattfinden. Es ist verrückt.
Okay, ich bringe Dich wieder zu deinen nervösesten zwei Tagen zurück: Slam Dunk 2021. Hättest Du danach gedacht, dass Du mit Bury Tomorrow nach 1,5 Jahren da sein würdest, wo ihr jetzt seid?

Dani: Es gab immer einen Glauben, dass wir größer sein könnten, aber wir hatten nicht die Songs. Ich glaube, die eheste Überzeugung davon kam, als wir „Death“ schrieben. In der Minute, in der wir das schrieben, dachte ich: ‚Jap. jap, wir können größer sein als das, was wir waren. Zu 100%‘. Ich hatte noch nie mehr Vertrauen in Bury Tomorrow als in diesem Moment. Ich dachte: ‚Okay, „Death“, that’s the one‘. Und das wird es für viele Leute immer sein. Ich garantiere dir, wenn wir „The Seventh Sun“ veröffentlichen, oder wenn wir das nächste Album veröffentlichen, wird „Death“ immer der Song sein, den die Leute mögen. Das ist wie „Lionheart“ der Oldschool-Fans.

minutenmusik: Ich wollte gerade sagen, „Death“ ist das neue „Lionheart“. Ich stimme also zu.

Dani: Ja, das wird es. Ich garantiere es, denn es ist ein hymnischer Song. Es ist wie „Black Flame“. Ich denke, es ist der perfekte Einstieg in diese Ära.
Als ich nach Slam Dunk ins Bett ging, war ich wahrscheinlich ein emotionales Wrack. Ich war sehr stolz auf uns, dass wir es geschafft haben und es erfolgreich war. Und das war großartig. Ich hätte wahrscheinlich nicht erwartet, dass wir heute an der Schwelle zu dem stehen, was auch immer „The Seventh Sun“ nun für uns bringen wird. Aber ich denke, die neue Ära hat uns sowieso schon viel Erfolg gebracht, bereits nach der Veröffentlichung der Singles.
Aber so richtig vorbereitet waren wir nicht, auf das, was jetzt passiert. Ich habe noch nie erlebt, dass unsere Band so einen Hype hinter sich hat. Es scheint, dass jeder uns anfeuert. Die Leute feuern uns an, das zu werden, was wir sein wollen: Eine der größten Bands auf dem Planeten. Es scheint so, als ob jeder sagt: ‚Kommt, lasst uns das zusammen machen‘. Und das ist großartig.

minutenmusik: Ja, lasst uns das zusammen machen. Ich bin dabei. Du klingst sehr glücklich und stolz. Das kannst Du auch sein.
Ich verfolge Bury Tomorrow schon etwas länger. Es geht um mehr, als nur Musik zu veröffentlichen und Shows zu spielen. Ihr steht euren Fans sehr nahe. Außerdem gebt ihr Einblicke hinter die Kulissen: DrumCam, Gitarren-Playthroughs, Deine One-Take-Vocals (ziemlich neu auf der Liste), Tom hat eine Klavierversion von gemacht. (Kostenlose) Release-Events stehen an. Also die Fans bekommen im Grunde alles. Das ist natürlich viel Aufwand. Werdet Ihr das weiterhin (umsonst) machen?

Dani: Ja, ich denke, das machen wir. Weißt du, die Leute haben schon mit mir über mein Gesangszeug gesprochen und darüber, ob ich „Patreon“ einrichte. Ich glaube nicht. Ich mache das einfach gerne. Also, wenn jemand dafür bezahlt, dann müsste es für mich so sein, dass ich jede Woche einen Tag oder ein paar Tage in der Woche dafür aufbringe. Das Produkt, für das Leute bezahlen, sollte es wirklich wert sein. Wie kann ich in Zeiten wie diesen Geld verlangen, wenn ich das Zeug sowieso zu Hause mache? Also ja, ich könnte ein Side-Hustle draus machen, aber ich brauche das nicht, ich brauche das Geld nicht. Ich mag es einfach und die Leute brauchen das Geld wahrscheinlich selber mehr als ich es im Moment brauche. Deshalb würde ich das nicht tun.
Ich glaube, das Einzige, was ich machen würde, wäre so etwas wie Gesangsunterricht. Das wäre dann ein bisschen mehr Aufwand durch Unterrichtspläne und so was. Das ziehe ich in Erwägung. Außerdem denke ich darüber nach, mit Sängern zu arbeiten, die in der Vergangenheit vielleicht Probleme mit ihrer Stimme hatten. In meinem Kopf formen sich da ein paar Ideen. Mal sehen, was daraus wird. Aber es wird nicht so eine Art ‚zahl für mein Paket und du wirst der beste Screamer sein‘. Ich bin zwar gut in dem, was ich tue, aber ich glaube nicht, dass ich der beste Screamer der Welt bin. Ich schreie ja schon seit mehr als 15 Jahren rum, aber jetzt habe ich ein Mikrofon und die Technik zu Hause, die mich aufnimmt. Das ist alles.
Jedenfalls denke ich, dass der Aufwand und die Energie, die wir in sowas stecken, gleich bleiben.
Wir werden dieses Album vorantreiben. Es gibt Verschiedenes, was wir noch vorhaben. Ich bin begeistert davon.

minutenmusik: Das bin ich auch. Es war toll, mit Dir zu sprechen. Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast.

Dani: Ich danke Dir, Lucie.

minutenmusik: Tschüss und bis bald.

Zurück zum ersten Teil des Interviews geht es hier. Weiter unten gibt es die Transkription der zweiten Gesprächshälfte.

Das Album „The Seventh Sun“ kannst du dir hier (physikalisch) und hier (digital) kaufen.*

Und so hört sich das an:

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Bury Tomorrow live 2023:

08.04. – Halle Eins, Leipzig, Impericon Festival
15.04. – Turbinenhalle, Oberhausen, Impericon Festival
16.04. – Zenith, München, Impericon Festival
02.06. – Rock im Park
03.06. – Rock am Ring
05.06. – Musikzentrum, Hannover
06.06. – Turock, Essen
28.09. – Ancienne Belgique, Brüssel (B), While She Sleeps Support
29.09. – 013, Tilburg (NL), While She Sleeps Support

Beitragsbild: Offizielles Pressebild, Nic Bezzina.

English version (Transcript)

In the second part of the interview with Bury Tomorrow frontman Daniel Winter-Bates we talk about the differences between the individual songs on “The Seventh Sun”. Dani also puts together his perfect festival lineup. Furthermore, we discuss discrimination in the supposedly inclusive metal and hardcore scene.

minutenmusik: [Awesome. You can already hear it on the record. It’s just fuller.] You have so many more layers put thoughtfully together. I love that. It’s pretty cool. And right when you think you’ve heard it all, especially after Loz’s appearance, then you throw in “Care” and “The Carcass King”. Which are definitely a surprise in the end.
So were you, like, expecting the reaction that I had to be like, Oh, there’s, there’s actually much more? Or why did you place them in the end?

Dani: Yeah, Yeah. I think they were always going to be there. Carcass King was always going to be the last song because of how it feels. And I think also what a lot of people will be going into listening to this record with is that they think they kind of heard it all already. Because we just released Begin Again and that is a bit more of a melodic song. Still heavy, but it’s quite a melodic song. And I think people are like: ‘Oh, okay, they’ve released melodic song now and we’re just going to get basically different versions of the four singles’.
And I don’t think it’s that at all. I think what’s what was really hard picking the singles for this album is that every song is really different. You know, I’d argue Heretic and Abandon Us are probably the closest. Really. Yeah, but they’re very different because you’ve got a feature and the chorus of Heretic is a lot harder hitting, but they’re quite similar in what they’re supposed to be, same as Care.
So Carers is different. That chorus, though, is unlike anything we’ve ever done as a band. It’s got a weird Timing. As I said, I wrote that I wrote that melody and it just is soft. It’s really weird. It’s like a really soft, melodic vocal, but with this brutal scream underneath it and it feels deathcore-y. Like it’s got deathcore vibe to it. Definitely got heavier vibes than some of the other parts. Carcass King is another planet like, and I think a lot of people will be surprised.

minutenmusik: I was surprised.

Dani: Think of Recovery, Majesty. If you think about the songs that people haven’t heard, you’ve got Forced Divide metalcore-slammer. We haven’t got another one on the record. You’ve got Wrath which is an emotional journey. Recovery, which is like old school, like almost Bullet style, melodic metalcore. Majesty, which is one of the most brutally melodic songs we’ve ever made in our entire career. Care, which is a deathcore song, essentially.
And then you’ve got Carcass King and Carcass King is like. Is our Slipknot “Vermillion”. There’s bits of it that like are almost like 30 Seconds To Mars-y. It’s got that waltz feel to it, which is not something that’s done often in the metal world, especially not by bands younger than us. You know, I think it’s not a common thing done in modern metal now, which is the world’s feel to music. But it’s great. I’m super happy with it. Cody Frost is-

minutenmusik: AH! I knew it. Well, I wasn’t 100% sure, so I was going to asking. Amazing.

Dani: That’s Cody Frost, Yeah. Legend Obviously at the moment in the UK scene; what she’s done with Shikari and You Me. We actually recorded it before they did, which is hilarious because she’s just killed the scene and she’s amazing anyway, in her own right and all the stuff she does through a solo project. But yeah, and it just adds a beautiful element like it showcases Tom. But then it’s all so savage. It’s heavy, you know.

minutenmusik: It’s really not what you would expect. It’s just I love it. It is a big gesture. Having a female feature on that, I think no one’s going to expect that. I was like, I knew there’s going to be a scream and clean. I was like, waiting for the clean and started to wonder,  it’s not going to happen. Was Dani-Leaks wrong? And then “The Carcass King” came on, and I was like, Oh, okay, okay, you got me there.

Dani: I love how Tom ends the song as well. Tom’s low octave singing voice, I don’t understand how he does it. I cannot fathom it. There’s not much in, in the vocal world that I don’t understand, at least the mechanics of how to do it. But that is.. How he can sing at that low octave. He did it at the start of death. Like hat’s what he’s very good at. But also the hard hit vocals. Yeah. It pushed him though, that song. That is upper register for Tom when he does all the high bits, they are brutally high. But it’s a great tune. Massive tune.

minutenmusik: Yeah, it’s a massive tune. Listening to that song, hearing the female feature on there, I was wondering.. (I work in a male dominated field. So I know it can be tough) .. do you think women deserve more be given more chances in the music, especially heavy music industry?

Dani: I would say probably in life. To be honest with you, Lucie. It’s one of those things, isn’t it? I think it is reflective of, unfortunately, this grim world that we live in. Where it is a patriarchal society.
Yes, this strives forward. Yes, we are moving in the right direction. But does that mean that people don’t experience really poor behaviors and lacking in inclusion? No. It still means that is horrifically rife. And I think in the metal world, I think we like to badge ourselves as inclusive. Hardcore or metalcore is like the most inclusive, you know, where stupid things like groping and sexual predators doesn’t happen here. But it happens massively here.
And I think as a metal community, we’ve got to do better on all fronts. Tackle the racism, tackling the kind of gender based bias and discrimination. Tackle so that people feel safe to express their sexuality and gender identity. We need to do better when it comes to disability and ability. We just don’t do it because we have this badge of like ‘oh, metal is super inclusive’. And I’ve seen absolutely the opposite in a lot of places.
So, you know, I wouldn’t want to be that person that’s like ‘I’m giving Cody Frost a chance’, because fuck that. Cody Frost is better than I am writing melodies, better than I am at singing on a song. I suppose it’s just recognizing where there is opportunity in music to be able to bridge that gap. I think, wherever we can and whether that’s thinking about our own bias when it comes to giving someone a job or you thinking about our own bias when it comes to what features are we putting on.
Like that kind of stuff is where you can make tangible change, I think. And then tackle it when people are saying discriminative things or, even if it’s a banter or whatever. They want to badger us and it’s, you know, is part of the problem. And so we need to challenge that and challenge those behaviours and call it out. I don’t want bands on tour with me that are sexual predators. I don’t want to go on tour with bands that have got a history of that. I don’t want to do it because that’s not something that I hold dear to my values. So they won’t be there. I want to call people out and I don’t want people at our shows that are like that, you know. It’s being active in this space, you know.
So, yes, I think there’s a lot, you know… But there’s also some incredible female artists out there, especially in the hardcore world now. And obviously, you’ve got bands like Jinjer and Spiritbox, that lead in this way of like, you know, this drive for female fronted bands who are better than most others. It is how it is. And that’s great and we need to be really recognizing that. And just make sure that we’re wherever we can challenge our own bias and where we can challenge our inclusivity, let’s do it.

minutenmusik: Great. I think that applies to crew members as well. I’ve been to a tour the other day having also a female tourmanager and photographer on there and that was like, nice to see, you know?

Dani: One of my really good friends in the industry. She gave me my first drum-tech job for New Found Glory was Jenny Douglas, and she was there Tourmanger in Front of House and she’s an absolute badass. She’s like one of the best human beings I’ve ever met. But she would openly talk about how difficult it has been.
We had Vicky Searson on our tour, the last one, as one of our lightning engineers. She’s like my little sister. She was just a part of the family immediately. And, you know, she’s talked openly about discriminative venues and discriminative crews and bands.
I think that’s the issue with the world today. And it’s easy to not say something, isn’t it? Like it’s much harder to say something. And so people go for the path of least resistance, which I think is the wrong thing to do in stuff like this, you know?

minutenmusik: Yeah, definitely. If you were to host a festival of any sort, what would be the perfect lineup? Make it diverse. You also don’t have to stick to genres.

Dani: I’d probably just do what Knotfest has just done in Australia. It’s like the most mental line up I’ve ever seen. Definitely Slipknot would be on there. I just think there’s such unreal bands at the moment. I’d love to see a perfect coalition of like all of the bands that are actually destroying the game at the moment. The Spiritboxes, the Sleep Tokens, the Bad Omens, Fit For A King. You know, us I say. But then also, you get like Malevolence on there, Bleed From Within. And While She Sleeps, Architects. Imagine if you got this perfect storm of all of those people together.
And one of my other favorite bands is Far From The Gods who I think are going to jump again with their next stuff that they do. You know, I saw them at Grass Pop last year and it was just like, ‘what is happening?’ That’s been a great. And so, yeah, just love all of them. I just love all my favorite bands and they are pretty great. I’m a sucker for it. I love it. Bring Me, let’s stick ‘em on, throw ‘em a bone because they’re not big enough, you know?

minutenmusik: Yeah, I love that. I would come, have my money.

Dani: I wouldn’t have much money after all those fees that I’d be paying now.

minutenmusik: Okay, so you named a few bands that you love. I’m guessing they have some influence on the new BT sound.

Dani: Yeah, I’m sure they do. I think keeping your ear close to the ground when it comes to music and how music is changing and developing. There’s amazing things and you’ve got to nod to that stuff. You look at bands along the scene. Bands like Northlane that changed the game for people prior to them. Architects changing the game for people. These are all bands that influence a lot of bands. And I would argue for bands like Northlane, they probably, even though they’re very big, they probably don’t get the credit that they deserve on how influential they have been in the scene. Like I know we’ve had riffs where we were like, ‘yeah, you know that part in that Northlane song I’d love that to be like that’.
And I’d argue bands like Stick To Your Guns have done the same in kind of the melodic-hardcore, hardcore world. Like really changed the game for people to really up themselves in the game. And then you move into like this world of bands like Normandie and Caskets and Dayseeker like these bands that like really live where Hands like Houses and bands like that kind of left off. And Dance Gavin Dance and Emarosa and all of these kind of bands. Like they then moved into this era of like Normandie and Dayseeker and stuff like that, which are great bands, but very melodic and very kind of almost like pop bands.

minutenmusik: Normandie are very poppy. very indeed. (Find out more about Normandie here)

Dani: Yeah. You know, what? Like cool! And then on the other side, you’ve got bands like Lorna Shore and Left to Suffer. Get The Shot, bands like that that are just absolutely brutality and that’s amazing. Like that’s great, because what that does is create this diversion. And as a metal band, it’s really cool because I literally get to go like this on different lineups all the time, which is always a benefit of being a heavy and melodic band at the same time. Yeah, so it’s a wonderful time to be in music at the moment, I think.
I think you’ll see things will start to change. Like we’re back in this era where bands will blow up completely, which is not a place we’ve been over the last five to ten years prior. We’re seeing this madness again, which you kind of had around 2010. When bands like Asking Alexandria and stuff like that was just absolutely enormous. And we’re kind of getting back into that era of like, ‘oh my God, it’s Sleep Token. Look at Sleep Token’. They’re not a new band. They’ve been around for a long time and but oh my God, they’re so big. And it’s like, that’s great. You know, that’s awesome. Is super cool to watch bands like that thrive in this in this world, you know?

minutenmusik: Yeah, I love that. I feel that, too. I mean, I had so many concerts last week. It’s crazy. So. Okay, so I think I’m going back now, taking you back again to your most nervous two days: Slam Dunk 2021. After that, going to bed. Would you have thought you’d be where you are right now? Did you expect what happened so far?

Dani: I think there was always a belief. That we could be, but we didn’t have the songs. So I think the best belief I had was when we wrote Death. The minute we wrote that, I was like, Yep, yep, we can be bigger than what we were. A 100%. I’ve never had more confidence in my band than at that moment. I was like, ‘Yeah, okay, Death is the one’. And it always will be for a lot of people. I guarantee you when we release this album, or when we release the next album, Death will be a song that people will be like.. That’s what was your Lionheart.

minutenmusik: I was going to say “Death” is like the new “Lionheart”, so I agree!

Dani: Yeah, it will be. I guarantee it, because it is an anthemic song. It’s a Black Flame. It’s, you know, it’s one of those. I think it perfectly starts that era. So going to bed after Slam Dunk, I think I was probably an emotional wreck and I was very proud of us that we did it and it succeeded. And that was awesome, you know? And yeah, I wouldn’t have probably expected that we’re on the precipice of whatever this is about to bring for us. But I think has already brought us lots of success anyway, you know, even after releasing the singles.
But I don’t think we were ready probably for what’s about to happen, because I’ve never known our band to have as much hype behind us, ever. It seems everybody is rooting. But a couple of handful of people are rooting for us to be what we want to be, which is one of the biggest bands on the planet. So it seems like everyone’s like, ‘Come on, let’s do this together’. And that’s awesome.

minutenmusik: yeah, let’s do it. I’ll be there.
You sound very happy about where you are right now. Pretty proud – as you can be. And yeah, I’ve just seen you guys. I mean, Bury Tomorrow is, as you said, it has like a legacy. It’s more than just putting up music and playing shows. You do care about the fans all the time. You put out a lot of stuff. We can watch some behind the scenes, DrumCam, Guitar playthroughs, your one take vocals. That’s pretty new to the list. Tom made some piano version. (Free) Release events coming up. So we’re basically getting it all.
Will you keep doing all of this? It’s a lot of effort. Is this like going to be a thing? Will this keep being free? I mean, just it’s you know, it is what it is.

Dani: Yeah, I think it will be. You know, people have already talked to me about my vocal stuff and like, whether I patreon and stuff like that. I don’t really think so because I enjoy doing it. So, you know, if somebody is going to pay for it, I think for me it would have to be like, okay, I’d dedicate like a day a week every week to do this stuff or a couple of days a week to do this. So people get the product for what they’re paying for, you know. In a day like this how can I charge when I’m actually doing this stuff at home anyway?
So yeah, I could get a side hustle, but I don’t need it, I don’t need that money. I just like and people probably need it more than I do at the moment in time and the way the world is. And so I wouldn’t do that. I don’t think.
I think the only thing I would do is any kind of like vocal tuition, maybe because that’s a little bit more effort like lesson plans and stuff like that, which I am thinking about doing. And I’m thinking about working with like vocalists that might have had trouble vocally in the past. I’m starting in my head to work that out and see what that might look like. But again, it’s not going to be some ‘pay for my package and you’re going to be the best screamer’, because I don’t hold myself in that regard. I think I’m good at what I do, but I don’t think I’m like the best screamer on the planet. I just think I can do my vocals how I’ve done them for 15 years. It’s just now I’ve got a mike that actually records me. Okay, so you know, it is what it is.
But I think the effort, the energy, that will all be the same. I think we’ll be driving forward this album. There’s lots of different versions of the stuff that we’ve got going on and yeah, I’m stoked for it.

minutenmusik: It was amazing talking to you. Thanks for taking the time.

Dani: Thank you. I appreciate you Lucie, and good to see you again. I’ve gotta jump on my next one now as well, because I think it’s about to start.

minutenmusik: Bye, see you soon.

 

 

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