Zum ersten Mal in seiner Geschichte fand das Vainstream Festival dieses jahr an zwei Tagen statt und lockte über 18.000 Besucher auf Münsters schönsten Parkplatz. Trotz der unbarmherzigen Sonne, die an beiden Tagen auf die Festivalbesucher niederbrannte, überzeugte die Veranstaltung erneut mit besserer Organisation und einer guten Auswahl an Bands.
Der erste Tag des Festivals bot auf zwei großen Bühnen ein abwechslungsreiches Programm. Dank der nebeneinander liegenden Hauptbühnen mussten niemand Sorge haben, einen der Hauptacts zu verpassen. Wer jedoch die kleineren Bühnen besuchen wollte, musste gut planen, um rechtzeitig vor Ort zu sein. So startete der Freitag für uns mit einem Auftritt von Bury Tomorrow auf der Main Stage, die ordentlich abgeliefert haben, gefolgt von der Ska-Band Sondaschule, die mit ihrer Musik für gute Laune sorgte. The Hives begeisterten mit einer energiegeladenen Show in einheitlichen Outfits, während die Techniker als Ninjas verkleidet auftraten. Wer nicht auf den Headliner warten wollte, konnte parallel auf der kleineren MoreCore Stage Adam Angst als Alternative erleben. Das absolute Highlight des Abends und wohl des gesamten Festivals waren die Australier von Parkway Drive. Mit viel Feuer, Pyrotechnik und einer eindrucksvollen Show, die sogar Streicher beinhaltete, rissen sie das Publikum mit.
Der zweite Festivaltag wurde noch heißer, mit Temperaturen um die 30 Grad auf dem sich immer weiter aufheizenden Parkplatz. Besonders die Ausweitung der Schattenplätze gegenüber den Vorjahren wurde von den Besuchern an diesem heißen Tag dankbar angenommen. Allerdings sorgte eine Änderung am zweiten Tag für Verwirrung: Auf einmal war der direkte Weg von den Mainstages zur MoreCore Stage nicht mehr zugänglich, sodass alle Besuchenden erst in die falsche Richtung entgegen der Menschenmasse laufen mussten. Das Einbahnstraßensystem des Vortages hat hier deutlich besser funktioniert. Ein weiterer Kritikpunkt bleibt, dass auf den Toiletten immer noch keine Mülleimer für die Entsorgung von Periodenprodukten vorhanden waren.
Früh am Morgen starteten die Münchener Band Blackout Problems mit 1000 % Energie in den Tag, sprangen und tanzten über die Bühne, begleitet von Seifenblasen. Es war ihr erstes Mal auf dem Vainstream und hoffentlich nicht das letzte. Danach überraschten Betontod mit erstaunlich gut mitsingbarem Punk, während Neck Deep trotz technischer Probleme eine solide Pop-Punk-Performance ablieferten. Against the Current und Boston Manor brachten weitere Highlights auf die Bühne, gefolgt von den Rogers. Enter Shikari überzeugten anschließend mit ihrer Energie und coolen LED-Animationen. Ein besonderes Highlight des Samstags waren sicherlich die Donots, die als lokale Band erneut einen Headliner-Slot übernommen haben. Sie überraschten das Publikum mit Glühwein und einem Dixi-Klo, das in die Mitte des Circle Pits getragen wurde und mit zwei Fans, die über Instagram ausgewählt wurden und als Roadies auf der Bühne mithelfen durften.
Das finale Highlight des Tages sollten eigentlich die Dropkick Murphys werden. Während der ersten zwei Songs herrschte perfekte Stimmung, doch dann kam die Durchsage, dass das Festival aufgrund einer Gewitterwarnung abgebrochen werden muss. Trotz Buh-Rufen der Besucher hatte die Sicherheit aller Anwesenden natürlich Vorrang und das Gelände wurde geräumt, aber das finale Feuerwerk wurde trotzdem noch angezündet. Und so ging das Vainstream zwar ein bisschen früher als geplant zu Ende, aber es war auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!
Und so sah das 2023 aus:
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Fotos von Marie H. / @marie_.fotografie
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