Wir haben mal Mieke Miami nach der Veröffentlichung ihres Albums In The Old Forest ein paar Fragen gestellt. Passend zur Veröffentlichung ihres In The Old Forest Session Videos, welches von Bassist Stephan Pfaff in einer ehemaligen Leipziger Sporthalle gedreht wurde. Schöne Teppiche, oder? Record Release Konzert ist am 5. Mai in der Bar Tausend in Berlin! Und hier kommt das Interview:
minutenmusik: Hi Mieke! In The Old Forest ist jetzt bald drei Wochen draußen. Wie fühlt es sich an? Bist du zufrieden mit dem Ergebnis und der Resonanz? Hat sich vor Veröffentlichung noch einmal ordentlich Druck aufgebaut, der dann abfiel oder wurde der Druck erst mit dem Release deutlich größer?
Mieke Miami: Hallo! Es fühlt sich sehr schön an dass das Album draussen ist. Es steckt viel Arbeit und Herzblut drin. Ich freue mich sehr, dass die Reaktionen darauf positiv sind! Ich habe das Album über einen Zeitraum von drei Jahren produziert und da können einem schon mal Zweifel kommen ob es überhaupt jemals wahrgenommen werden wird.
Ehrlich gesagt habe ich mir aber eigentlich keine spezifischen Hoffnungen gemacht was genau damit nun passiert. Druck verspüre ich keinen- freu mich aber natürlich wenn Leute das Album kaufen und ich noch eins machen kann.
minutenmusik: Was hat es eigentlich mit dem Wald auf sich? Du wohnst in der größten Stadt Deutschlands. Vermisst du deshalb die lauschigen Lichtungen und knorrigen Bäume so sehr, dass du darüber singen wolltest oder wie kam die Thematik zustande?
Mieke Miami: Ich habe mir im vorhinein eigentlich keine Gedanken über ein thematisches Konzept gemacht. Die Songs sind einfach das was zu der Zeit aus mir rauskam. Viel Inspiration habe ich von langen Aufenthalten in Irland gezogen, wo wir in einem Haus wohnten an der Südwestspitze der Insel, umgeben vom Meer und auch einem kleinen Wäldchen. Dort habe ich auch einen Teil der Musik geschrieben, und daher stammt wohl auch das Wald- und Naturfeeling. Tatsächlich kann ich auch stundenlang einen Baum oder ein Stückchen Moos angucken, ohne dass mir langweilig wird.
minutenmusik: Am 5. Mai steht meines Wissens nach ein Record-Release-Konzert an. Freust du sich sehr, dass das Konzert in Berlin stattfindet? Erzähl uns doch etwas über deine Beziehung zu Berlin!
Mieke Miami: Ja, wir spielen am 5. Mai unser Record Release Konzert in der Bar Tausend in Berlin! Dass es in Berlin stattfinden muss war für mich von Anfang an klar, da ich seit über zehn Jahren hier lebe. Die Stadt ist mein zuhause, fast alle meine Freunde leben hier.
Nach Berlin wollte ich seit ich als Teenager das erste Mal hier war und mir mit meiner besten Freundin die Nächte um die Ohren schlug. Ich habe an der UdK Jazzsaxophon studiert und finde, dass Berlin die interessanteste Musikszene Deutschlands hat. Ausserdem begeistert mich immer wieder, wieviel es hier zu gucken gibt: letztes Wochenende war ich mit meinem Freund und meinem Sohn in Treptow spazieren und irgendwann bemerkte ich, dass uns in den letztem 10 Minuten neben Hipstern aus aller Herren Ländern, schwulen Paaren, türkischen Familien und einem Herren im Rock ausserdem ein Mann mir zwei grossen bunten Papageien und ein Mini-Rave mit Musik von Scooter entgegen gekommen waren ohne dass es weiter aufgefallen wäre. Das gefällt mir einfach verdammt gut.
Da ich aus Hamburg stamme, ist meine Heimat allerdings für immer der Norden. Hamburg meine Perle!
minutenmusik: Wie sehen denn ansonsten deine Pläne aus? Willst du direkt vor und nach dem Release-Konzert weiter Vollgas geben oder dich ein wenig zurücknehmen und ein bisschen die Reaktionen auf dich wirken lassen, bevor du deine nächsten Schritte gehst?
Mieke Miami: Am wichtigsten ist mir jetzt erstmal das live spielen. Die Musik auf dem Album ist größtenteils alleine an meinem Rechner, bzw. im Studio in Zusammenarbeit mit meinem Produzenten Johannes Saal entstanden. Jetzt freue ich mich, eine echt gute Band mit tollen Musikern zusammen zu haben und mit ihnen auch an neuer Musik arbeiten zu können. Ausserdem schreibe ich konstant an neuen Stücken.
minutenmusik: Auch das Risiko eingehend, dass du die Frage schon einmal beantwortet hast, wir möchten es gern direkt von dir erfahren: Wie kommt das “Miami” in deinen Namen? Ich bin mir sicher, es gibt eine spannende Geschichte dazu.
Mieke Miami: Ich habe als Teenager mit meinen Eltern eine Weile in Florida gelebt. Unsere Nachbarin, Dot, war eine fidele Seniorin, die öfters zu Besuch kam. Da sie auch gern Mittags schon ein bißchen angetüdelt war, konnte sie sich meinen Namen Mieke nicht merken. Sie wusste immer nur dass es etwas mit „M“ war und nannte mich daher Miami. Ist irgendwie kleben geblieben.
minutenmusik: Meine Lieblings-Zeile des Albums ist “Looking at the tree, tree looks back at me.” Und deine? Warum?
Mieke Miami: Die mag ich auch gern! Ich mag auch aus „In the Old Forest“ die Zeile „Then one night the rain turned into some dancing snowflakes“, weil sie den Moment beschreibt, in dem die gewöhnliche Welt plötzlich verzaubert wird.
Ich finde auch den kompletten Text von „Break of Dawn“ ziemlich gelungen, hüstel, hüstel.
minutenmusik: Vielen Dank für das Interview und viel Spaß auf den Konzerten! Insbesondere auf deinem Record Release Konzert am 5. Mai in der Bar Tausend in Berlin!
Hier noch einmal das Video:
https://www.youtube.com/watch?v=aEBB0SfDqDM
Fotocredit: Annika Weinthal
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