Interview mit Fiddlehead über “Between The Richness”

FIDDLEHEAD Credit Mitch Wojcik

[English version below!] Patrick Flynn kannte man in den 2000er Jahren als Sänger der Hardcore-Band Have Heart, die sich 2009 auflöste. Seit 2013 hat er mit Shawn Costa (ebenfalls Ex-Have Heart), Alex Henery (Basement), Alex Dow und Casey Nealon eine neue Punk-Formation: Fiddlehead. Diesen Freitag erscheint bei Run For Cover Records ihr zweites Album “Between The Richness”, über dessen Entstehung wir uns mit Pat unterhalten durften!

minutenmusik: Drei Jahre nach “Springtime and Blind” gibt es das zweite Fiddlehead-Album. Was ist seit dem Debüt passiert?

Pat: Die Band ist im Sommer 2013 als freundschaftliches Projekt gestartet, ohne damit viel erreichen zu wollen. Zu der Zeit waren in der Punk/Hardcore-Szene gerade Bands wie Title Fight, Tigers Jaw und Basement angesagt, die für eine tolle, neue Bewegung standen. Als ich 2002 in die Szene einstieg, waren diese melodischen Sachen nicht so angesagt, das kannte man eher aus den 90ern von Bands wie Samiam oder Texas Is The Reason. In den neuen, musikalisch emotionaleren Ansatz passte Fiddlehead gut rein. Wir haben damals also eine 7-inch gemacht und ein paar Shows gespielt, aber nicht damit gerechnet, dass die Leute da irgendwie drauf reagieren würden als wäre es ein geiles neues Hardcore-Ding.

Vor drei Jahren haben wir mit dem Album nachgelegt und zum Release drei Shows in Kalifornien gespielt. Am einen Abend waren wir in Los Angeles vor 500 Leuten in einer ausverkauften Venue, vor der Bühne war alles dicht gedrängt. Das Publikum war total drin, jedoch ohne jegliches Moshen, Stagediven oder Bewegen. Alle standen still und gaben uns trotzdem das Gefühl, es komplett zu fühlen, das war toll. So hatten wir uns das auch vorgestellt mit Fiddlehead, die Wertschätzung des Moments ohne explizites Ausrasten. Diese intensive Atmosphäre hat die Show für mich zu einer meiner besten überhaupt gemacht. Ich habe versucht zu schaffen, was Fugazi geschafft haben als ich sie 2002 gesehen habe. Da ist man auch nicht gestagedived, was ich als Hardcore-Kid damals scheiße fand, aber dann waren trotzdem alle irgendwie total im Moment und haben das genossen! Am darauffolgenden Tag waren wir dann in einem Vorort von Los Angeles, in Fullerton im Programme, ein mittlerweile traditionsreicher Hardcore-Laden. Da war nochmal jüngeres Publikum, 150 Leute in einem winzigen Plattenladen. Von Beginn an ging es richtig ab und war wie eine verrückte Punk/Hardcore-Show. Das war dann plötzlich ein entscheidender Wendepunkt für uns – am Abend zuvor dachten wir noch, wir wären eine Band, bei der man sich nicht groß bewegt und dann am nächsten Tag genau das Gegenteil. Mit dem neu gewonnenen Mindset, dass man bei einer Fiddlehead-Show auch abgehen kann, haben wir unser Songwriting für “Between The Richness” dann angepasst. Wir haben das Publikum und die Live-Situation diesmal mit im Hinterkopf gehabt.

Durch die positive Resonanz habe ich mich dann auch sicherer mit der Idee einer Have Heart-Reunion gefühlt. Dadurch, dass wir mit Fiddlehead immer noch kreativ und spannend sein können, fühlte sich so eine Reunion weniger wie ein schneller Cash Grab an. Außerdem habe ich zu der Zeit mein erstes Kind bekommen und der Tod meines Vaters jährte sich zum zehnten Mal. Das kam alles in den fünf Monaten zusammen, in denen wir das Album geschrieben haben. Die Platte entstand schnell, ungezwungen und organisch, wir haben eigentlich bei jeder Probe einen Song geschrieben.

minutenmusik: Also ungezwungen aber immer mit dem Ziel: Es soll knallen!

Pat: Vielleicht will man nicht dazu moshen, aber man sollte die Songs zumindest live ausleben können. Wir wussten für uns, dass wir eindeutig kein Hardcore-Album oder so machen wollten. Aber einzelne Parts und Strukturen waren von unserer neu gewonnen Erkenntnis aus Fullerton beeinflusst. Der erste Song sollte zum Beispiel ein aufregendes Gefühl vermitteln. “Ladies and Gentlemen We Are Floating in Space” von Spiritualized ist eins meiner absoluten Lieblingsalben – aber das beginnt extrem langsam. Wir wollten die Leute von Anfang an in Bewegung versetzen, emotional und physisch.

minutenmusik: Kommt es dabei innerhalb der Band häufiger zu Kämpfen oder harten Diskussionen über künstlerische Entscheidungen?

Pat: Auf jeden Fall, das finden wir gut so. Es gibt Momente, in denen Autorität wichtig ist und Momenten, in denen Demokratie entscheidet. Wir sind alle sehr eng befreundet, außerdem ist niemand von der Band abhängig, weil wir alle in erster Linie andere Jobs haben. Das gibt uns totale kreative Freiheit. Wir haben keine finanziellen Flops zu befürchten, wir sind hier um Spaß zu haben. Und ich bin zwar jemand, der bekannt dafür ist, sehr nett zu sein und auch so erzogen wurde, aber im Schreibprozess werde ich zum echten Arschloch. Ich bin manchmal so extrem unhöflich, dass es schon wieder komisch ist. Dann sage ich Sachen zu meinen Bandkollegen wie: “Das ist sehr wahrscheinlich die beschissenste Idee, die ich in 20 Jahren Musik je gehört habe. Was fällt dir ein, mit so einer Scheiße hier anzukommen?” So rede ich nur mit Leuten, die mich sehr gut kennen und das richtig einordnen können. Meine Beziehung zu Shawn Costa [Drummer bei Have Heart und Fiddlehead], mit dem ich echt seit 20 Jahren Musik mache, ist einzigartig. Wenn du sehen würdest wie wir miteinander umgehen, würdest du denken, dass wir uns hassen. Aber das ist unsere Art miteinander umzugehen – er weiß genau, dass ich mir eine Kugel für ihn fangen würde und niemals will, dass sich jemand ernsthaft schlecht fühlt.

Es gab einen Punkt in der Entstehung dieser Platte, an dem ich mir mit einer Idee so sicher war, dass ich beim Gegenwind richtig angefressen war. Ich habe das Studio verärgert verlassen und dabei geschrien, dass dieses Album ein verdammter Reinfall wird, wenn wir das jetzt nicht genau so machen. Hinterher hab ich den anderen dann geschrieben: “Nur dass ihr Bescheid wisst: Ist mir eigentlich egal”. Da ging es um den zweiten Song “The Years”, der eine Art Breakdown-Part hat. Ich wollte, dass der Song mit dem Teil beginnt, der jetzt der Mittelteil geworden ist. Der erste Song “Grief Motif” baut extreme Spannung auf und ich liebe es, wenn Songs plötzlich von laut zu leise wechseln. Die besten Songs von Fugazi, Sonic Youth, Nirvana oder den Pixies funktionieren so. “The Years” startet jetzt aber laut, also knüpft laut an laut an. Dadurch, dass der leise Part in “The Years” jetzt später kommt, ist er jedoch umso stärker. Ich bin also froh, dass wir es nicht so gemacht haben, wie ich wollte.

minutenmusik: Wie muss man sich das Szenario vorstellen, das du im “Down University”-Text verarbeitet hast? Ich nehme an, der Song ist autobiografisch?

Pat: Ich ging einige Zeit an die Brown University in Providence, Rhode Island. Sie gilt als Ivy League School, was bedeutet, dass sie quasi für reiche Leute “reserviert” ist. Sie war zwar kostenfrei, weil der Staat den Besuch finanziert hat, aber eigentlich ging es dort nur um Prestige. Ich bin nicht arm aufgewachsen, mein Vater aber schon, habe die Idee einer solchen Ivy League also nie mitgegeben bekommen. Meine Eltern haben Bildung als etwas verstanden, durch das man an individueller Freiheit gewinnen und an andere weitergeben kann, also etwas sehr Sinnvolles für die ganze Gesellschaft. Als mein Vater ziemlich plötzlich verstorben ist, bin ich in die amerikanische Falle getappt, durch die man sich nur als wichtiger Teil der Gesellschaft sieht, wenn man bestimmte Abschlüsse vorweisen kann. Ich war an dieser Schule also aus den falschen Gründen. Als ich da war merkte ich: Es geht mir hier eher um Status als um Bildung. Also bin ich an eine andere Schule gewechselt, an der ich schon eher machen konnte, was ich wirklich wollte, nämlich Geschichtslehramt zu studieren. Mit dem Song will ich meine Abneigung gegenüber dieser Sichtweise auf Bildung zum Ausdruck bringen.

minutenmusik: Mit deiner Hardcore-Vergangenheit warst du schon immer jemand, der Menschen inspiriert hat. Wie wichtig ist es, als Mensch für etwas zu stehen und als gutes Beispiel für andere voranzugehen?

Pat: Oft kommen Leute zu mir und sagen, ich hätte ihnen geholfen etwas bestimmtes zu tun – was ich natürlich sehr schätze. Interessant ist jedoch, dass ich in meinen Songs bis auf wenige Ausnahmen nur von mir selbst und menem Inneren erzähle. Als ich 19 war hab ich den Have Heart-Song “Watch Me Sink” geschrieben, der klang in seiner ersten Fassung sehr nach erhobenem Zeigefinger. Da hab ich mich dann sogar selbst gefragt: “Wer bin ich eigentlich, dass ich hier jetzt große Ratschläge gebe? Ich bin verdammt nochmal 19 und weiß nichts vom Leben. Ich bin halt der Einzige, der hier ein Mikrofon hat – das bedeutet nicht, dass ich automatisch immer recht habe!” Fortan habe ich mich also eher darauf konzentriert, detaillierter aus meinem Leben zu erzählen und mich selbst zu hinterfragen. Und wenn dann jemand zu mir kommt und meint, ich hätte ihm gehofen etwas zu schaffen, kann ich nur sagen: Das hast du selbst gemacht! Vielleicht habe ich für eine Atmosphäre gesorgt, die es leichter macht, bestimmte Dinge zu denken und zu empfinden, aber am Ende bist du das alles selbst. Mit Fiddlehead ist es nochmal weniger politisch und mehr spirituell und emotional. Am ehesten Richtung Zeigefinger geht die Zeile “You have to find your way out” in “The Years” – die ist aber ein Zitat meines Vaters an mich.

minutenmusik: Und jetzt mal politischer gedacht: Rätst du jedem dazu, sein “Mikrofon” zu nutzen und Kämpfe zu führen? Oder ist es manchmal besser, sich zurückzunehmen und auf sich selbst zu konzentrieren?

Pat: Ich freue mich über jeden, der seine Stimme wahrnimmt und seine Meinung ausdrückt. Dennoch gibt es häufig verschiedene Ansichten von dem, was die Menschheit zum Besseren verhilft. Darum hilft es, neben seinem “Mikrofon” auch immer seine “Kopfhörer” parat zu haben und anderen zuzuhören. Demokratie ist verdammt wichtig für die Menschheit, man muss seine Meinung mitteilen und gleichzeitig zuhören können! Zum Beispiel hasse und liebe ich Journalisten zugleich. Sie sind unglaublich nervig, ich kann sie nicht ab – aber sie sind das absolut Wichtigste, um die Gesellschaft am Leben zu erhalten. Wir als Leser von Zeitungen müssen einfach nur wissen, wie man sie liest und kritisch hinterfragen können.

Gerade sind wir an einem Punkt, an dem einige Leute nicht wissen, wann und wie sie ihr Mikrofon nutzen sollen. Demokratie gibt es vergleichsweise kurz, wenn man die Historie der Welt betrachtet. In vielen Jahren wird man auf die aktuelle Zeit wohl als “Goldene Ära der Demokratie” zurückblicken. Der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar war zum Beispiel ein Zeichen von Demokratie. Die Leute, die da protestierten, sind antidemokratisch, aber sie fühlten, dass sie für alles protestieren können was sie wollen. Als hätten sie die Macht. Würden Leute in Beijing versuchen, die verbotene Stadt zu stürmen, wären sie sofort erschossen worden. Natürlich hat Amerika auch ein Rassismus-Problem und bei schwarzen Protestierenden hätte dies sicher anders ausgesehen – ich will also gar nicht sagen, dass es in Amerika super läuft. Aber Demokratie ist noch jung und wurde historisch gesehen meist abgelehnt, dabei ist sie so wichtig.

Da sehe ich übrigens auch die Rolle von Punk-Musik: Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig sie ist. Und auch, dass sie nur durch gute Liveshows funktionieren kann. Andere Musik überlebt auch so, aber Punk oder Jazz leben von der Hörerschaft. Ohne das Publikum nimmst du direkt jegliche Reproduktionsmöglichkeit. Leute gehen zu Shows und sind dadurch inspiriert, mehr davon zu machen. Sie sind also der wichtigste Bestandteil. Und genauso funktioniert Demokratie. Wenn nur drei Leute bei einer Show durchdrehen – vielleicht ist die Musik dann einfach nicht so gut. Manche würden sagen, dass das genau die Schwäche von Musik ist, aber ich halte es für die entscheidende Stärke.

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Und so hört sich das an:

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Foto: Mitch Wojcik

 

English version

Patrick Flynn was known in the 2000s as the singer of hardcore band Have Heart, which broke up in 2009. Since 2013 he has his new punk formation with Shawn Costa (also ex-Have Heart), Alex Henery (Basement), Alex Dow and Casey Nealon called Fiddlehead. Run For Cover Records will release their second full-length “Between The Richness” this Friday. We had the chance to talk to Pat about the creation of the album!

minutenmusik: Three years after “Springtime and Blind” there is a second Fiddlehead album. What has happened since the debut?

Pat: The band started in the summer of 2013 as a project of friends without wanting to achieve much with it. At the time, bands like Title Fight, Tigers Jaw and Basement were popular in the punk / hardcore scene and stood for a great new movement. When I got into the scene in 2002, the melodic sound wasn’t that popular, that was more known from bands like Samiam or Texas Is The Reason in the 90s. Fiddlehead fitted in well with the new, musically more emotional approach. So we did a 7-inch back then and played a couple of shows, but we didn’t expect people to react like it was some crazy hardcore shit or anything.

Three years ago we came with the album and played three shows in California when it was released. One evening we were in Los Angeles in front of 500 people in a sold-out venue, everything was packed up front. The audience was totally into it, but without any moshing, stage diving or moving. Everyone stood still and still made us feel like they felt it completely, that was great. That’s how we imagined it to be with Fiddlehead, the appreciation of the moment without explicitly freaking out. This intense atmosphere made the show one of my best ever for me. I tried to do what Fugazi did when I saw them in 2002. You weren’t stagediving there either, which I thought sucked as a hardcore kid back then, but then everyone was somehow totally in the moment and enjoyed it! The next day we were in a suburb of Los Angeles, in Fullerton at The Programme, a meanwhile traditional hardcore shop. There was a bit younger audience, 150 people in a tiny record store. It really went off from the start and was like a crazy punk / hardcore show. That was suddenly a decisive turning point for us – the night before we thought we were a band where you don’t move much and then the next day it was exactly the opposite. With the newly won mindset that you can also go off at a Fiddlehead show, we then adapted our songwriting for “Between The Richness”. This time we kept the audience and the live situation in mind.

The positive response made me feel safer with the idea of ​​a Have Heart reunion as well. Because we can still be creative and exciting with Fiddlehead, such a reunion felt less like a quick cash grab. It was also when I had my first child and it was the tenth anniversary of my father’s death. It all came together in the five months that we wrote the album. The record came about quickly, easily and organically, we actually wrote a song at every rehearsal.

minutenmusik: So casual but always with the goal: It should bang!

Pat: Maybe you don’t want to mosh to it, but you should at least be able to somehow rock out to the songs live. We knew for ourselves that we clearly didn’t want to do a hardcore album or anything. But individual parts and structures were influenced by that night in Fullerton and all those nights after that. For example, the first song should have an exciting feeling. “Ladies and Gentlemen We Are Floating in Space” by Spiritualized is one of my all-time favorite albums – but it starts extremely slowly. We wanted to get people moving, emotionally and physically, right from the start.

minutenmusik: Are there fights or hard discussions within the band about artistic decisions like that?

Pat: Definitely, we think that’s a good thing. There are moments when authority is important and moments when democracy is. We’re all very close friends, and nobody is dependent on the band because we all have other jobs first and foremost. That gives us total creative freedom. We don’t have any financial flops to worry about, we’re here to have fun. And while I’m someone who is known to be very nice and was brought up that way, the writing process turns me into a real asshole. I’m so extremely rude at times that it’s comical. Then I say things to my bandmates like, “This is probably the shittiest idea I’ve ever heard in 20 years of music. What do you even think of coming up to me with shit like that?” So I only talk to people like that who know me very well and can classify it correctly. My relationship with Shawn Costa [drummer of Have Heart and Fiddlehead], with whom I’ve been making music for 20 years now, is unique. If you saw how we treat each other, you would think that we hate each other. But that’s how we communicate – he knows very well that I would take a bullet for him and never want anyone to feel bad.

There was a point in the making of this record where I was so sure of an idea that the headwind really pissed me off. I left the studio in anger stating that this album would be a bloody failure if we don’t do it exactly that way now. Afterwards I wrote to the others: “Just that you know: I don’t really care”. It was about the second song “The Years”, which has a kind of breakdown part. I wanted the song to start with the part that has now become the middle part. The first song “Grief Motif” builds up extreme tension and I love it when songs suddenly switch from loud to soft. The best songs by Fugazi, Sonic Youth, Nirvana or the Pixies work that way. “The Years” starts loudly now, so it goes from loud from loud. But the fact that the quiet part in “The Years” comes later now makes it all even more stronger. So I’m glad we didn’t do it the way I wanted.

minutenmusik: How do I have to imagine the scenario that you worked up in the “Down University” lyrics? I suppose the song is autobiographical?

Pat: I went to Brown University in Providence, Rhode Island for a while. It is known as an Ivy League School, which means that it is practically “reserved” for rich people. It was free because the state payed for the visit, but actually it was all about prestige. I didn’t grow up poor, but my father did, so I never got the idea of ​​such an Ivy League. My parents saw education as something through which one can gain individual freedom and pass it on to others, so basically as something very meaningful for society as a whole. When my father passed away suddenly, I fell into the American trap that means that you only see yourself as an important part of society if you have certain degrees and backgrounds. So I went to this school for the wrong reasons. When I was there I realized: I am more concerned with status than education. So I switched to another school where I was able to do what I really wanted earlier. With the song I want to express my dislike for this view of education.

minutenmusik: With your hardcore past, you’ve always been someone who inspired people. How important is it to stand up for something as a person and to be a good example for others?

Pat: Often people come to me and say that I helped them to do something – which I really appreciate, of course. It is interesting, however, that in my songs, with a few exceptions, I only talk about myself. When I was 19 I wrote the Have Heart song “Watch Me Sink”, which sounded a lot like a forefinger in its first version. Then I even asked myself: “Who am I, actually, that I’m giving great advice here? I’m damn 19 and know nothing about life. I’m the only one who has a microphone here – that doesn’t mean that I’m always right.” From then on I concentrated more on telling details about my life and questioning myself. And when someone comes to me and says that I helped him to do something, I can only say: You did it all yourself! Maybe I created an atmosphere that makes it easier to think and feel certain things, but in the end you are all that yourself. With Fiddlehead it’s even less political and more spiritual and emotional. The line “You have to find your way out” in “The Years” is the only one that has some kind of advice giving to it – but that one is a direct quote from my father to me.

minutenmusik: And on a more political level: Do you advise everyone to use their “microphone” and always fight for the beliefs? Or is it sometimes better to step back and focus on yourself?

Pat: I am happy about everyone who uses their voice and expresses their opinion. Yet there are often different views of what makes humanity better. That is why it helps to have your “headphones” at hand in addition to your “microphone” and to listen to others. Democracy is damn important to humanity, you have to be able to express your opinion and listen at the same time! For example, I hate and love journalists at the same time. They are incredibly annoying, I can’t stand them – but they are absolutely the most important thing to keep society alive. As readers of newspapers, we just have to know how to read them and how to critically question them.

Right now we’re at a point where some people don’t know when and how to use their microphone. Democracy has existed for a comparatively short time if you look at the history of the world. In many years the current time will probably be looked back on as the “golden era of democracy”. For example, the January 6th storming of the Capitol was a sign of democracy. The people who protested are anti-democratic, but they felt that they could protest for anything they wanted. As if they had the power. If people in Beijing tried to storm the Forbidden City, they would have been shot immediately. Of course America also has a racism problem and it would have looked different with black protesters – so I don’t mean to say that America is going great. But democracy is still young and historically has mostly been rejected, which is why it is so important.

Incidentally, that’s where I see the role of punk music: the pandemic has shown how important it is. And also that it can only work through good live shows. Other music survives without that, but Punk or Jazz live from the audience. Without the audience, you take away any possibility of reproduction. People go to shows and they get inspired to do more of that. So they are the most important part. And that’s how democracy works. If only three people go crazy at your show – maybe the music just isn’t that great. Some would say that this is precisely the weakness of music, but I think it is the ultimate strength.

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