Interview mit Royal Republic über “Club Majesty”

(English version below) Heute erscheint das fünfte Album der schwedischen Rock´n´Roll-Helden von Royal Republic. Wir haben uns mit Sänger und Frontmann Adam Grahn über das Album, gute Lieder für Sex und sein Kennenlernen mit Campino unterhalten. 

minutenmusik: Danke, dass du dir die Zeit für das Interview nimmst.

Adam: Ich danke dir! Es ist mir eine Freude.

minutenmusik: Bald kommt euer neues Album Club Majesty raus. Wie fühlst du dich so kurz vor der Veröffentlichung?

Adam: „Aufgeregt“ fasst es ganz gut zusammen. Wir haben seit ungefähr letztem Sommer an diesem Album gearbeitet. Und jetzt wird es nach und nach veröffentlicht. Für uns fühlt es sich immer so an, als hätten wir eine Ewigkeit gewartet. Wir freuen uns sehr darauf, es endlich den Leuten vorzuspielen.

minutenmusik: Ihr musstet eure Tour, die für Anfang des Jahres geplant war, wegen der Albumproduktion verschieben. Was ist da passiert? Hat es länger gedauert als erwartet?

Adam: Ja, es hat länger gedauert, die Leute und Locations und Zeitpläne zusammenzubekommen. Es ging dabei nicht um das Material an sich. Es ging eher darum, dass wir bei einer Albumproduktion keine Kompromisse eingehen. Wir wollen diesen Typen, der das Album mixen soll, dann bekommen wir auch diesen Typen. Punkt. Und wir wollen diesen Produzenten. Wir wollen das Schlagzeug hier aufnehmen und die Gitarren dort. All diese Leute unter einen Hut zu bekommen, hat sich als schwieriger erwiesen als gedacht. Letztendlich hatten wir keine andere Wahl, als die Tour zu verschieben. Wir wollten nichts überstürzen oder Kompromisse eingehen. Wir hatten eine sehr klare Vorstellung von dem, was wir machen wollten und so haben wir es auch gemacht. Aber ich denke, wenn die Leute das Ergebnis hören, werden sie Verständnis dafür haben.

minutenmusik: Also seid ihr jetzt vollkommen zufrieden mit dem Ergebnis?

Adam: Ich denke schon. Wenn wir ein Album aufnehmen, machen wir das zweimal. Wir machen keine iPhone-Demos oder so etwas. Wir machen komplett produzierte, gemixte, polierte Demos. Und dann nehmen wir das Ganze nochmal auf, aber mit teureren Mikrophonen. Wir machen das so, damit wir eine Weile mit den Songs leben können, bevor wir sie tatsächlich auf das Album packen. Wenn man einen Song fertig hat, ist man erstmal immer ganz begeistert. Man denkt sich: „Yeah!“ und drei Wochen später hört man es sich nochmal an und denkt: „Scheiße, das ist Mist!“ Deshalb nehmen wir die Songs so auf, dass wir sie für längere Zeit immer wieder anhören können. Wenn sie diese Zeit überstehen, dann denken wir uns: „Okay, das ist gut, das kann auf das Album.“ Also ja, wir sind mit dem Album sehr zufrieden. Man hat immer das Gefühl, dass man sagen müsste: „Das ist unser bisher bestes Album!“ Aber das sage ich nicht. Ich denke es mir nur.

minutenmusik: Im zweiten Song heißt es „You can‘t fight the disco“. Wie viel Disco steckt in Royal Republic und besonders in diesem Album?

Adam: Offensichtlich zu viel um es weiter zu verstecken. Es war schon immer in unserer DNA. Wenn man sich ältere Sachen wie Tommy Gun oder Full Steam Space Machine anhört, oder besonders die Demos dafür, dann ist das sehr sehr bouncy. Es ist sehr tanzbar. Das war schon immer ein wichtiger Teil unseres Sounds. Wir haben nicht versucht, das zu verstecken. Wir hatten nur das Gefühl, dass es jetzt an der Zeit ist, die ganze Bandbreite von uns zu präsentieren. Wir sind eben eine sehr vielseitige Band. Wir haben ein großes Problem mit Genre-Differenzierungen, damit Musik einen Stempel aufzudrücken. Es ist okay, wenn Leute das machen. Das ist nicht das Problem. Ich will nur nicht, dass der Musik dieser Stempel aufgedrückt wird: „Du kannst innerhalb dieses Bereichs alles machen, aber wenn du ihn verlässt…das geht nicht!“ Das schränkt die Möglichkeiten ein und auch die Erfahrungen, den Sound und die Musik. Darum geht es bei diesem Album. Es ist sehr grenzenlos, es ist vielseitig und schamlos. Wir haben keine „guilty pleasures“, wir haben nur das pure Vergnügen. Das ist quasi der Slogan für unser Album. In vielen Interviews werden wir gefragt: „Was ist der peinlichste Song in eurer Spotify-Playlist?“ Da wollen die dann so etwas wie Backstreet Boys und Taylor Swift hören. Ich sage dann: „Ich hab das beides in meiner Liste. Findest du das peinlich? Ich nicht. Ich liebe Musik. Es gibt so viel großartiges Zeug. Warum sollte man das nicht alles genießen?“

minutenmusik: Warum ist gerade jetzt die Zeit gekommen, um diesen Teil eurer DNA herauszulassen? Gab es da in den letzten Jahren eine bestimmte Entwicklung?

Adam: Mit unserem letzten Album Weekend Man haben wir die Grundlagen, die Basics der Band festgelegt. Als wir das erste Album veröffentlicht haben, gab es die Band gerade mal sechs Monate, vielleicht ein Jahr. Hatten wir damals schon unseren kompletten Sound definiert und unseren Platz in der Welt gefunden? Ich denke nicht. Dann haben wir mit Save The Nation eine komplette Wendung hingelegt. Es war etwas ganz anderes und etwas, wovon uns alle abgeraten haben, wie ich hinzufügen möchte. Aber wir haben es gemacht, weil wir es zu der Zeit als richtig empfunden haben und weil es das war, was wir machen wollten. Wir waren schon immer stolz darauf, dass wir die Kontrolle über die Band behalten haben. Kein Label kontrolliert diese Band. Niemand kontrolliert diese Band, außer der Band selbst. Das ist das Gesetz. Ich glaube, dass sich unsere Fans, die uns von Anfang an verfolgen, dessen bewusst sind. Sie wissen nie wirklich, was sie bekommen werden. Manche denken „Hey, mir gefiel euer erstes Album besser.“ oder „Das ist der beste Scheiß, den ihr je veröffentlicht habt.“ Es gibt all diese unterschiedlichen Meinungen. Aber wir fühlen uns frei und selbstsicher genug, um das zu tun, was wir wirklich tun wollen. Ich glaube, wir haben das Vertrauen der Leute, die uns folgen, inklusive des Labels und des Managements. Sie glauben wirklich an das, was wir machen. Weil es irgendwie immer funktioniert. Die Leute haben mittlerweile aufgehört, uns zu sagen, was wir machen sollen, weil sie aufgegeben haben. Deshalb ist jetzt die richtige Zeit für die Veröffentlichung.

minutenmusik: Ich habe gehört, dass der Song Undercover ursprünglich gar nicht als Royal Republic Song geplant war. Kannst du mir dazu mehr erzählen?

Adam: Naja, die Anfrage kam von einem der größten Kondomhersteller der Welt. Sie wollten einen Song für ihre neue Kampagne. Ich vermute, für ein Kondom. Ich dachte, dass das das perfekte Ding für Royal Republic ist. Dann haben wir mit diesem kindischen Wortspiel mit „Undercover“ angefangen, was in diesem Fall offensichtlich viele Bedeutungen haben kann. Du kannst „under the covers“ gehen, also unter die Laken. Du kannst dein Ding „under cover“ stecken. Was auch immer! Also haben wir angefangen, die kitschigsten Zeilen zu schreiben, die uns eingefallen sind. Und dieses Gitarrenriff (er macht das Riff nach) hört sich für mich wie Sex an. Als hätte die Gitarre Sex. Ein anderer Journalist hat mal gesagt: „Bei dem Tempo würde ich aber keine Minute durchhalten!“ Ich hab gesagt: „Kein Problem, mach halb so schnell. Wir haben noch einen Song auf dem Album, probier es mal damit. Dann schaffst du es vielleicht länger.“ (lacht) Also, wir hatten dann den Song fertig und haben ihn abgeschickt und sie haben uns nie zurückgerufen. Also hatten wir einen Kondomwerbesong, nur ohne Werbung und ohne Kondom. Aber dafür hatten wir einen meiner Lieblingstracks von diesem Album. Und ironischerweise werden die Leute jetzt, wenn der Song veröffentlicht ist, immer Sex haben, wenn sie das Lied hören und deswegen Kondome kaufen. Es ist also ein win-win für den Kondomhersteller.

minutenmusik: Haha, perfekt! War das der Song, der euch für das Album am leichtesten gefallen ist? Oder gab es noch einen anderen, den ihr zuerst für das Album im Kopf hattet?

Adam: Ich glaube, Fireman and Dancer war der erste Song. So wie When I See You Dance With Another der erste Song für das letzte Album war. Wir haben immer einen Song, bei der wir denken: „Das ist der Erste. Das ist die Flagge, die die Richtung für den Rest zeigt.“ Und wenn wir diesen ersten Song haben, fällt der Rest meistens leichter zu schreiben. Ich habe wahrscheinlich gut 100 Versionen von Fireman and Dancer auf meinem Laptop, mit Variationen in den Gitarrenriffs, der Struktur des Songs, den Lyrics, den Melodien, allem. Bei manchen Songs weiß man einfach, dass es sich lohnt, die Zeit zu investieren. Manche brauchen ein Jahr, bis sie fertig sind. Manche passieren einfach in drei Stunden. Aber wir hassen das Schreiben. Ich bin da ehrlich. Es ist nicht so, dass das Schreiben der schwierigste Teil unserer Arbeit wäre oder wir es verkacken. Es ist eher so, dass wir so verdammt penibel und kontrollsüchtig mit jeder einzelnen Sekunde von jedem Song sind. Wir spielen vier Sekunden und dann heißt es: „Stop! Das langweilt mich. Das müssen wir anders machen.“ Dann hören wir es uns wieder an, ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs Sekunden und wieder: „Stop! Das ist langweilig. Das machen wir neu.“ Wir machen das, damit sich die Leute später nicht langweilen. Also: Fireman war der erste Song, aber Undercover der einfachste.

minutenmusik: Und welcher war am schwierigsten?

Adam: Hmm, lass mich mal überlegen. (denkt nach) Ich glaube, Anna-Leigh könnte am schwierigsten gewesen sein. Nicht, weil es so schrecklich zu schreiben gewesen wäre, es hat sogar richtig viel Spaß gemacht. Aber weil es da diese ganze Diskussion innerhalb der Band gab: „Können wir das wirklich machen?“ Das, worüber ich vorhin schon gesprochen habe, dass wir das Album grenzenlos machen wollten. Das war definitiv neues Terrain. Am Ende der Diskussion waren wir uns alle einig: „Natürlich, warum reden wir überhaupt darüber? Wir lieben es alle. Wen müssen wir um Erlaubnis bitten? Niemanden. Also ist es gut.“ Aber auch nachdem das klar war, dass wir den Song alle lieben, haben wir trotzdem den Atem angehalten, als Anna-Leigh veröffentlicht wurde. Weil es wie ein Statement ist. Es ist etwas ganz anderes und man weiß nie, wie die Leute darauf reagieren. Wenn man sich aber die Kommentare auf den Social Media Kanälen durchliest, sieht es so aus, als wäre die Resonanz überwältigend positiv. Wir könnten darüber nicht glücklicher sein.

minutenmusik: Also war es das alles wert. Nach dieser Zeit des Aufnehmens und Produzierens warten jetzt die Live-Bühnen wieder auf euch.

Adam: Ja, zum Glück!

minutenmusik: Ihr spielt diesen Sommer einige festivals und die Tour zum Album durch Europa im Winter. Gibt es einen Song von Club Majesty, bei dem ihr euch besonders darauf freut, ihn live zu spielen?

Adam: Ich glaube, der erste und der letzte Song. Wir werden bei dieser Tour ziemlich viele Songs von Club Majesty spielen. Als wir damals angefangen haben, war unser erstes Album 36 Minuten lang und wir mussten trotzdem shows mit 90 Minuten spielen. Wir haben uns gedacht: „Wie zur Hölle sollen wir ein 36-minütiges Album in 1,5 Stunden verwandeln?“  Wir hatten alle möglichen verrückten Lösungsideen. Jetzt haben wir aber das Luxusproblem, dass wir für 90 Minuten zu viele Songs haben, die wir gerne spielen möchten. Das ist jetzt ein ernsthafter Wettbewerb. Ich meine, wir werden Tommy Gun spielen. Aber manche andere Lieder, die wir wirklich wirklich lieben und die immer wichtige Songs im Set waren, bei denen denken wir jetzt: „Naja, wir wollen aber auch diesen Song spielen und diesen auch. Wie zur Hölle soll das gehen?“ Ich glaube, wir müssen letztendlich ein Roulette oder eine Auslosung machen. Wir werden sehen, welche Songs es am Ende ins Set schaffen.

minutenmusik: Dann hoffe ich mal, dass meine Lieblingssongs noch dabei sein werden!

Adam: Welche sind das?

minutenmusik: Everybody Wants To Be An Astronaut zum Beispiel. Weil es einer der ersten Songs war, die ich von euch kannte,

Adam: Oooh, es tut mir so leid!

minutenmusik: Oh nein, jetzt ist die Vorfreude auf das Hurricane Festival dahin.

Adam: (lacht) Wir werden sehen, wir werden sehen.

minutenmusik: Was gefällt dir besser: auf großen Festivals zu spielen oder eure eigenen Headlineshows?

Adam: (überlegt) Ich kann mich nicht entscheiden. Was ich an Festivals sehr mag, ist die Tatsache, dass ich eine Art Wettkampfsicht darauf habe. Ich bin mit Sport aufgewachsen, deshalb mochte ich es immer, mich mit anderen zu messen. Ich meine damit nicht – oder vielleicht doch – dass man sich mit anderen Bands die Bühne teilt und denkt: „Wir werden besser sein als die.“ Aber es spornt einen an, wirklich bei der Sache zu bleiben und sein Allerbestes zu geben. Hauptsächlich für den eigenen Stolz, aber auch für die Zuschauer und die Freunde von anderen Bands, die hinter der Bühne zuschauen. Man will seinen Job gut machen, damit die denken, dass man cool ist. Und auch, damit man sich selbst gut fühlen kann. Ich mag generell die Atmosphäre bei Festivals. Dadurch, dass wir in den letzten Jahren so viel durch ganz Europa gereist sind, fühlt es sich bei fast allen Festivals wie bei einer Familiengrillfeier an, mit all den Bands, die wir kennengelernt haben. Aber es ist auch toll, seine eigenen Headlineshows zu spielen. Da können wir so lange spielen wie wir wollen und wir haben mehr Freiheiten. Also, ich kann mich wirklich nicht entscheiden, Sorry!

minutenmusik: Kein Problem! Du hast gerade schon erwähnt, dass ihr so viele Bands kennengelernt habt. Ihr scheint besonders zu den deutschen Bands wie den Donots, den Toten Hosen und Kraftklub eine gute Beziehung zu haben. Gibt es da irgendeine besonders witzige Geschichte, die du uns erzählen kannst?

Adam: Ich kann dir erzählen, wie ich Campino zum ersten Mal getroffen und nicht erkannt habe. Ich komme aus Schweden, das soll keine Beleidigung gegen die Toten Hosen sein. Ich meine, wir kennen uns mittlerweile gut und sie sind cool! Aber ich habe die Geschichte mal Toten Hosen Fans auf der Bühne erzählt und sie haben gebuht. Und dann gelacht. Ich komme halt aus Schweden und bin nicht mit den Toten Hosen aufgewachsen wie die Leute in Deutschland. Wir haben also 2011 zum ersten Mal bei Rock am Ring gespielt und waren zur Afterparty bei den Beatsteaks im Backstage eingeladen. Ich war auf einem Höhenflug. Wir hatten gerade bei Rock am Ring gespielt und das war für mich ein Riesending. Ich hab richtig hart gefeiert. Gegen 10 Uhr abends waren wir alle ziemlich betrunken und dieser Typ kam in den Backstageraum. Er hatte einen langen grauen Trenchcoat an und ja, es war Campino. Ich hatte keine Ahnung. Also kam dieser Typ zu mir und meinte: „Hey Adam! Schön dich kennenzulernen. Ich hab eure Show gesehen, ihr wart super! Wir sollten unbedingt mal zusammen spielen.“ Ich hab mir nur gedacht: „Wer ist dieser alte, betrunkene Mann und wie hat er es in den Backstage geschafft?“ Und er stand immer noch da und hat meine Hand geschüttelt und mich an der Schulter gepackt. Er hat die Leute begrüßt, mit denen ich zusammenstand und geredet habe. Und ich hab mir gedacht: „Kann mich dieser Typ nicht einfach in Ruhe lassen? Ich versuche mich hier zu unterhalten.“ Dann habe ich durch den Raum geguckt und mein Manager stand am anderen Ende des Raumes und hat wie ein Fluglotse mit den Armen gerudert: „Adam, Adam, du hast es verkackt!“ ich meine, da steht Campino vor mir und sagt: „Ihr wart super, lasst uns zusammen spielen.“ Das ist das Beste, was dir in Deutschland passieren kann. Also kam mein Manager zu mir und meinte: „Adam, ich hab dich mit Campino gesehen.“ Und dann hat’s bei mir Klick gemacht: „Ah, hi! Wie geht‘s? Schön dich kennenzulernen!“ Letztendlich war aber alles gut und wir sind mit ihnen auf Tour gegangen. Sie waren wirklich fantastisch zu uns, dass sie uns als Vorband mitgenommen haben. Für eine der größten Bands in der deutschen Geschichte! Und auch auf persönlicher Ebene haben sie uns als Vorband gut behandelt. Das fühlt sich schon wie eine Familie an. Ich kann über die Toten Hosen echt nichts Schlechtes sagen.

minutenmusik: Das klingt nach einem besonderen, aber schönen Beginn einer Freundschaft.

Adam: Ja, aber eins muss ich noch hinzufügen: es fing eigentlich gar nicht so gut an. Als wir mit ihnen auf Tour waren, hatten sie einen Ping Pong Tisch dabei. Die nehmen Tischtennis verdammt ernst, vor allem Andy und Vom. Das macht echt keinen Spaß, weil die es so ernst nehmen und die ganze Band wirklich gute Tischtennisspieler sind. Bei unserer ersten Show, ich glaube, es war in Hamburg, habe ich Campino nach der Show getroffen, als er gerade aus der Garderobe kam. Er hatte gerade geduscht und war auf dem Weg zum Meet & Greet mit den VIPs. Und ich hab gesagt: „Hey Campino, super Show! Ping Pong?“ Er sagte: „Ne Sorry, ich muss zu den VIPs.“ Da meinte ich: „Hast du etwa Angst, gegen mich zu spielen?“ Und er: „Du willst also, dass ich dich fertig mache? Dann mache ich dich jetzt fertig.“ Ich hab schon gemerkt, dass er ein bisschen sauer war, aber ich bin mitgegangen. Und mit uns sind noch 30 Leute gekommen. Wir haben eine Runde gespielt und ich habe ihn besiegt. Er hat den Schläger weggelegt, mir die Hand geschüttelt und meinte: „Gutes Spiel, Tschüss!“ Dann ist er ziemlich schnell abgehauen und ein Security-Typ hat mich angeguckt und den Kopf geschüttelt: „Dude…“. Aber es war okay, das nächste Mal habe ich ihn gewinnen lassen.

minutenmusik: Was für ne super Geschichte! Das waren jetzt alle meine Fragen. Möchtest du unseren Lesern noch etwas sagen?

Adam: You can’t fight the disco! Versucht es gar nicht erst.

Das Album “Club Majesty” kannst du dir hier kaufen.*

Tickets für die kommende Tour gibt es hier.*

Und so hört sich das an:

Website / Facebook / Twitter / Instagram

“Club Majesty” Tour 2019:

29.11.19 Wien, Szene / Simm City
06.12.19 München, Zenith
07.12.19 Dresden, Schlachthof
09.12.19 Wiesbaden, Schlachthof
13.12.19 Köln, Palladium
14.12.19 Hamburg, Sporthalle
15.12.19 Berlin, Columbiahalle
22.12.19 Stuttgart, Porsche Arena

Die Rechte am Beitragsbild liegen bei Leo Akesson. 

English version: 

minutenmusik: Thank you for taking the time for the interview!

Adam: It‘s my pleasure. Thanks for having it. 

minutenmusik: Your new album “Club Majesty” will be released soon. How do you feel just before the release?

Adam: “Excited” sums it up pretty well. We’ve been working on this album since last summer round about. And now it’s coming out little by little. We always feel like we’ve been waiting forever. We’re very excited to play it to people. 

minutenmusik: You had to postpone your tour which was planned for the beginning of this year due to the album production. What exactly happened? Did it take longer than planned?

Adam: Yeah, it took longer than planned to basically get the people and the locations and the schedules. It wasn’t so much about the material or anything like that. It’s more just that we don’t compromise on the way we make albums. We want this guy to mix the album, we get this guy to mix the album. Period. And we want these people to produce it. We want to record the drums here, we want to record the guitars there. Getting all those people together just proved a bit more difficult than we thought. So in the end we had no choice than to postpone it. We didn’t want to rush it or comprise on the way we want to do it. We had a very clear picture of how we wanted to do it. So that’s what we did. But I think when people hear the results, they will understand.

minutenmusik: So you are totally satisfied with the result now?

Adam: I think so. When we make an album, we make it twice. We don’t do like iPhone demos. We make full recorded, mixed, polished demos. And then we basically record the whole thing one more time, but with more expensive microphones. We do that so that we can live with the songs for quite some time before we actually put them on the album. Because you always feel like extatic when you finish a song. You go: “Yeah!” and then three weeks later you listen to it again and you think “Fuck, this is shit.” So we record them like that to be able to listen to them for a long time and see if they stand with that time. And if they do, we go: “Hey, this works, we put it on the album.” So yes, we are pretty satisfied with the album. You always kind of feel like you have to say “This is our best album yet”. I’m not gonna say that. I’m just gonna think it. 

minutenmusik: The second song goes like “You can’t fight the disco”. How much disco is inside of Royal Republic and especially inside of this new album? 

Adam: Obviously there was too much to keep it inside. It was always in our DNA. When you go back and listen to Tommy Gun, when you listen to Full Steam Space Machine, especially when you listen to again the demos for these recordings, it’s very very bouncy. It’s very dancy. That was always the big part of our sound. We didn’t try to hide it. We just simply felt like now was the time to release the whole arsenal of stuff that we have. Cause we’re a very eclectic band. We have a big problem with genre divisions, with putting a label on music. I don’t mind if people do it. That’s not the case. I just don’t want to have a stamp that says “You can go anywhere in this area!”, but as soon as you step out: “No no, you can’t!” That limits possibilities and it limits experiences and sounds and music. So that’s very much this album. It’s very boundless, it’s eclectic and shameless. It’s like we don’t have guilty pleasures, we only have pleasures. That’s kind of the slogan for the album. In a lot of interviews people use to ask us: “What’s the most embarrassing thing you have on your Spotify list?” That’s fishing for like: “Do you have Backstreet Boys or Taylor Swift on your Spotify?” And I would go: “Well, I have both here. Is that embarrassing for you? Cause I’m not embarrassed. I love music. There is so much great stuff. So why not enjoy all of it?”

minutenmusik: Why is now the time to set that part of your DNA free? Was that some kind of development in the last years?

Adam: I think with the last album Weekend man we nailed down the foundation, the very basics of the band. When we released our first record, we were a band for six months or something or maybe a year. Did we have our complete sounds defined and our place in the world by then? No, I think we didn’t. And then we did a complete U-turn with Save The Nation and it’s something completely different, against everybody’s advice I want to add. But we did it because we thought that was right at that time and that was what we wanted to do. We always prided ourselves on keeping that thing that we control the band. A label doesn’t control the band. Nobody controls the band, but the band. That’s the law, that’s the rule. I think that our fans that followed us since the beginning are aware of that fact. They don’t really know what they’re gonna get. Some people might think “Hey, I liked you better on the first record.” or “This is the best shit you put out.” You have all these kind of different opinions. But we feel free and confident enough that we really can do whatever we want. I think we have the trust of the people that follow us including label and management. They really believe in this thing that we’re doing. Because somehow it always works out. At this point people stopped telling us what to do because they just gave up. So now it seems like a good time. The time is right. 

minutenmusik: I heard that the song Undercover was not originally planned to be a Royal Republic song. Can you tell me more about this story?

Adam: Well, the request came from one of the biggest condom companies in the world. They wanted a song to go with their new campagne for their new product. I guess it was a condom. I thought like that would be the perfect thing for Royal Republic to do. Then the childish undercover thing came up, which can obviously mean many things in this case. You can go under the covers. You can put your thing under cover. Whatever! So we started writing all the cheesiest lines that we could possibly think of. And this main guitar riff (makes guitar sounds) sounds like fucking to me. Like the guitar is having sex. Some other journalist said at one point: “I couldn’t last one minute at that tempo!” I was like: “No problem, give it a half time. We have another song on the album, listen to this one. You can last longer than.” (laughs) So, the thing is, we finished the song and then we sent it away and they never called us back. So we ended up with a condom commercial song, but with no commercial and no condom. But in the end we ended up with one of my absolute favorite tracks of the album. And now ironically, now that it’s gonna be out, people are gonna fuck all the time when they listen to it and they are gonna buy condoms anyway, so it’s a win-win for the condom company. 

minutenmusik: Haha, perfect! Was that the song which was easiest to write? Or was there another one which you had in mind first for the album?

Adam: I think Fireman and Dancer was first. Like When I See You Dance With Another was the first one for the last record. We always have these kind of songs like “That’s the first one. That’s the flag, that shows the direction for the rest of the writing.” And once we have that first song nailed down, the rest is usually easier to write. I probably have close to 100 versions of Fireman and Dancer on my laptop with different kind of variations of the guitar riff, with variations in the shape of the song, in the lyrics, in the melodies, everything. For some songs you just know that it’s worth taking the time. Some songs take a year to figure out. Other songs do happen in three hours. But we hate writing. I’m gonna be honest. It’s not that writing is the most difficult part of our job and that we suck at writing. It’s just that we are so fucking meticulous and controlling with every little single second of every song. We play for four seconds and then we go: “Stop! Ok, I’m bored. Let’s fix it.” And then we listen again, one, two, three, four, five, six seconds and again: “Stop! I’m bored. Let’s do it again.” And we do this so people won’t get bored. So Fireman was first, but Undercover was easier. 

minutenmusik: And which song was the most challenging one for this album? 

Adam: Hmmm, let me think. (thinks) I think Anna-Leigh might have been the most challenging one. Not because it was terrible to write, it was actually a lot of fun. There was just the whole discussion within the band:  “Can we do this thing?”, like what I’ve talked about before, like we want things to be boundless. This was definitely like new territory in a way. At the end of the discussion we all were like: “Of course, what the fuck are we talking about? Of course we all love it. So who are we asking? No one. Ok, it’s good.” That being said, us loving the song, was still like we we’re all holding our breath when we released Anna-Leigh. Because it is like a statement. It’s something quite different and you never know how people are gonna react. And reading the comments on social media it all looks like there is an overwhelmingly positive response to the whole thing. So we couldn’t be happier at this point. 

minutenmusik: So it was all worth it. After this period of recording and producing the live stages are waiting for you again. 

Adam: Yes, thankfully! 

minutenmusik: You will play some festivals this summer and the album tour through Europe in winter. Is there any song from Club Majesty which you especially look forward to playing live? 

Adam: The first one and the last one I think. We’re playing quite a lot of songs from Club Majesty on this tour. When we started out, our first record was 36 minutes long and even then we had to play shows that were 90 minutes long. We were like: “How the hell will we turn this 36 minutes album into one and a half hour?” We came up with all kind of fucking stupid solutions. Anyway, now we have the luxurious problem of having too many songs which we want to play and can’t fit into 90 minutes. So now it’s a serious competition. I mean, we’re gonna play Tommy Gun. But some other songs that we really really love and that used to be key songs in the set are like: “Okay, but we want to play this one as well and this one as well. How the hell?” I think we will have to do like a roulette or a lottery in the end. We will see which ones make it. 

minutenmusik: Then I hope I won’t miss my favorite ones! 

Adam: Which one is that? 

minutenmusik: Everybody Wants To Be An Astronaut for example. Because that was one of the first ones I knew from you. 

Adam: Oooh, I’m so sorry! 

minutenmusik: Oh no! Now I can’t look forward to the Hurricane Festival any more! 

Adam: (laughs) We’ll see, we’ll see. 

minutenmusik: What do you like more? Playing big festivals or your own headline shows?

Adam: (thinks) I can’t pick. The fact that I like a lot about festivals is that I have some kind of competitive sight on it. I grew up doing sports. That’s why I’ve always liked kind of competing. I’m not talking about like – maybe I am – you have other great bands which you share a stage with and it’s not so much like “Oh, we’re gonna be better than them”, but it pushes you to really stay sharp and do your very very best. Mainly for your own pride, but also for the people watching and for the friends you have backstage from other bands watching. You want to do a good job so that they think you’re cool. And so that you can feel good about yourself. So I really like the vibe of festivals in general. We’ve been up and down Europe so many times by now that pretty much every festival is like some kind of family BBQ. That’s what it feels like with all the bands that we’ve gotten to know. But playing our own headline shows is great as well. Then we can play as long as we want and there’s just a little more room and freedom. I can’t possibly choose, sorry! 

minutenmusik: You already mentioned all the other bands which you have gotten to know in the last years. You seem to be quite well connected with German bands like Donots, Toten Hosen, Kraftklub and so on. Is there any particularly funny story you can tell us?

Adam: I can tell you about the first time I met Campino and I didn’t know him. I’m from Sweden, this is like no offense to Toten Hosen. I mean, we know them well by now, they are cool. But I told the story to Toten Hosen Fans once on stage and they booed. And then they laughed. It’s like, I’m from Sweden, I don’t know Toten Hosen in my blood like you do when you grow up in Germany. So we played Rock am Ring for the first time in 2011 and we were invited to Beatsteaks’s afterparty backstage. I was flying at that point later in the evening. We had played our show and Rock am Ring was like a fucking big thing for me. I was fucking hard partying. At 10 o’clock in the evening or something we were all pretty drunk and this guy walks into the backstage room. He has like a long grey trench coat and it’s Campino. I had no idea. So this guy comes up to me and talks like: “Hey, Adam! It’s really nice meeting you! I saw your show, you guys were excellent. We should totally play together sometime.” In my mind I’m thinking like: “Who is this old drunk guy and how did he get backstage?” And he is still standing there, shaking my hand and holding my shoulder. And he says “Hi” to the other people I’m standing with and talking with. And I’m thinking: “Can’t this guy just leave me alone? I’m trying to have a conversation.” And then I look over the people in the room and on the other side of the room there is my manager and he is waving like an air traffic control like (whispering) “Adam, Adam, you fucked it up!” Here is Campino saying: “You guys are great and we should play together.” That’s like the best opportunity you get in Germany. So, he finally made his way over and he said: “Adam, I’ve seen you with Campino.” And I was like: *bling* “Ah, hi! How do you do? Nice meeting you!” And then everything was fine and we went on tour with them eventually. They‘ve been absolutely fantastic with us, giving us a slot to open for them. Opening for one of the biggest bands in German history. And also on a personal level they treat their support bands really well. It’s very much like a family feeling. I’ve got nothing but good stuff to say about Toten Hosen. 

minutenmusik: That sounds like a really special, but good start for a friendship.

Adam: Yeah, but I have to add that: it didn’t really start well. When we went on tour with them, they had a ping pong table backstage. They are really fucking serious about their table tennis, especially Andy and Vom. It’s no fun playing with them because they take it so fucking seriously and they are great ping pong players, the whole band. So on our first night, I think it was in Hamburg, we played our show, they played their show and I met Campino coming from the resting room. He just showered and was on his way to the Meet & Greet with the VIP people. And I said: “Hey Campino, great show! Ping pong?” And he goes: “No sorry, I gotta go to the VIP.” And I was: “So you’re too scared of playing me?” And he said: “You want me to kick your ass right now? Okay, I’ll kick your ass.” And I could tell that he was a little bit annoyed, but I just followed him. And along to the ping pong room came 30 people. We played one game of ping pong and I beat him. He just put down his paddle and shook my hand and just said: “Good game, bye bye.” And then he went out like pretty quickly to the Meet & Greet and some security guy was like shaking his head at me like “Dude…”. But it was fine, I let him win next time. 

minutenmusik: What a great story! I think that’s it from my side. Is there anything you want to tell our readers? 

Adam: Well, you can’t fight the disco! Don’t try it. 

 

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