Für den ein oder anderen Ahzumjot-Fan, der von irgendwo aus dem deutschsprachigen Raum nach Hamburg gereist war, dürfte das große als “Ahzumjot w/ Bruhs” angekündigte Konzert bereits ein ziemlich besonderer Abend gewesen sein. Vorallem jedoch für Ahzumjot selbst war es wohl einer der bedeutendsten Auftritte seiner bisherigen Karriere.
Der Abend im ausverkauften Uebel & Gefährlich begann mit einem 30-Minuten-Set von Serious Klein. Der Rapper wärmte das Publikum gebührend auf: Erste Moshpits wurden getestet, auch das schöne Meer aus Handylichtern funktionierte – passt. Zehn Minuten ging es in die Pause. Die wurde natürlich mit weiterem Turn up zu Hits vom Band überbrückt.
Als das Licht dann ausging und somit den Beginn des eigentlichen Programms eingeleitet wurde, ertönte zuerst einmal eine Ansage im Club. Der Inhalt war in etwa: Bitte keine Handys, helft euch gegenseitig und wer nicht in den Pit will, soll nach hinten gehen.
Es folgte eine ungefähr 110-minütige Abrissshow von Ahzumjot. Gespielt wurden diesmal wirklich alle Hits, die der Rapper seit seinem Stilwechsel in 2016 und 2017 veröffentlicht hatte. Darunter auch fast alle Songs des aktuellen Playlistprojekts “RAUM”, inklusive der Anwesenheit aller Featuregäste (in Namen: Credibil, Chima Ede, Lance Butters, LGoony & Crack Ignaz)! Natürlich waren die Gäste nicht alle nur für einen Part angereist. So gaben Chima Ede & Ahzumjot noch einen weiteren gemeinsamen Song zum Besten, Lance Butters & Ahzumjot ein paar aus ihrer gemeinsamen EP “Die Welle” und LGoony & Crack Ignaz direkt noch ein paar Songs ohne Ahzumjot.
Während dieses Hit-Feuerwerks drehte das Publikum natürlich durchgehend am Rad. Und auch Ahzumjot hatte augenscheinlich den Spaß seines Lebens. Als es kurz vor Schluss in die Zugaben ging, gab es eine Ansage, die das ganze Happening nochmal zusammenfasste: Der 28-jährige Rapper hätte nicht gedacht, dass er nochmal so weit kommt, dass er Abende wie diesen spielen könne. Er erzählt weiter, er habe zu Zeiten seines “Nix mehr egal” Albums auf einer ganzen Tour so viele Tickets verkauft wie nun im Uebel & Gefährlich Leute vor ihm standen. Mit 1000 Besuchern war es sein bisher größtes Konzert. Zudem waren viele seiner Freunde anwesend und zu sehen, dass seine neuen Stücke eine solche Energie beim Publikum erzeugen, ließ bei ihm entgültig ein paar Tränen in die Augen schießen. Auch während des Turn ups während der Songs war ihm die emotionale Situation anzusehen, da er gelegentlich vor Freude nicht mehr selbst rappte und das Publikum alles brüllen ließ.
Man kann sagen, dass Ahzumjot nun da ist, wo er jahrelang hinwollte. Er hat in den wenigen vergangenen Jahren einen Neubeginn gewagt und wahrscheinlich brauchte es genau diesen, um das Feuer um ihn neu zu entfachen. Die Vergangenheit lässt er hinter sich, blickt auf sie jedoch reflektiert als Teil seiner Karriere zurück. Mit diesem Konzert gab es außerdem bereits am 6. Januar eins, das ein Jahreshighlight bleiben dürfte. Wir sind sehr gespannt, wie es in Zukunft mit Ahzumjot weitergeht. Das bisher Erreichte wurde in Hamburg jedenfalls gebührend gefeiert.
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