„Cologne has always been the best show in Europe.“ Die Erwartungen von Boston Manor waren also gleich zu Beginn des Konzertes klar – und ziemlich hoch. Sänger Henry Cox bezieht sich damit allerdings auf Konzerte, die mindestens drei Jahre zurück liegen. Zuletzt stand die englische Pop-Punk-Band nämlich Ende 2016 als Headliner auf einer Kölner Bühne. Leider tourten sie auch nach Veröffentlichung ihres aktuellen Albums „Welcome To The Neighbourhood“ (bereits im September 2018 erschienen) nicht hier durchs Land. Ob die Fans die Messlatte auch nach so langer Zeit noch hochlegen können, sollte schließlich ein milder Herbstabend zeigen.
Ausverkauft war die Show im Luxor zwar nicht, dennoch fühlte es sich so an als seien mal wieder mindestens 20 Personen zu viel vor der Bühne. Die Location eignet sich leider nicht gut für Konzerte, bei denen es viel Bewegung gibt. Der Bereich direkt vor der Bühne ist gerade mal so groß wie ein Kinderzimmer und trennt sich durch Stufe und Metallstangen vom restlichen Teil des Clubs. Wer abgehen möchte, quetscht sich also mit vorne rein. Wem es zu eng und wild wird, versucht sich zurück nach hinten zu kämpfen. Glücklicherweise ordnete sich das Publikum bereits nach wenigen Liedern und jeder konnte den Auftritt nach seinem/ihrem Geschmack genießen.
Boston Manor boten ihren Fans einen perfekt durchmixten Abend bestehend aus Liedern, Interludes und Redeanteilen. Wunderbare Song-Ansagen verführten das Publikum dazu als Einheit zu Springen, Singen, zu Tanzen und zu Pogen. Sogar eine Wall-Of-Death bei „Stick It Up“ funktionierte auf engstem Raum! Vor „Tunnel Vision“ kündigte Cox an, dieser Track sei schwierig zu singen, deshalb sollten die Fans ihm lieber dabei helfen. Die textsichere Menge ging der Bitte natürlich nach. Davon, dass das ein schwieriges Lied sein soll, merkte man nichts mehr. Bei dem Singalong „Bad Machine“ übertönten die Fans ihn sogar regelrecht. Für „Hate You“ sollten sich alle eine Person, die man nicht gut leiden kann, vorstellen und ordentlich die Wut rauslassen. Das zeigte Wirkung: Die Stimmung war am Kochen. Nach den zwei berühmtesten Songs „Laika“ und „Halo“ beendete die Band ihr Set leider schon nach einer Stunde ohne Zugabe. Geplante Zugaben findet die Band nämlich doof. Zu Recht.
„Gute Nacht und Tschüss“ wünschte Cox noch bevor Band und Publikum wieder getrennte Wege gingen. Auch wenn Boston Manor leider nicht so oft wie sie wollten in den letzten Jahren in Europa unterwegs waren und das in Zukunft auch nicht gerade einfacher wird (Stichwort Brexit…), bewiesen die Kölner Fans, dass sie es der Band nicht übel nehmen. Die Erwartungen wurden mehr als erfüllt, die Messlatte für die kommenden Shows wahrlich hoch gelegt und die nächste Tour wird jetzt schon erwartet.
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Und so hört sich das an:
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Boston Manor Live 2019:
27.10. – Berlin, Musik & Frieden
30.10. – München, Backstage Club
31.10. – Wien, B72 (AT)
01.11. – Wiesbaden, Kreativfabrik Wiesbaden e.V
03.11. – Eindhoven, Dynamo (NL)
Die Rechte am Beitragsbild liegen bei Lucie.
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