Charles Esten, Gloria Köln, 15.06.2018

Charles Esten, Gloria – ausverkauft. Bei vielen dürfte diese Meldung erstmal Fragezeichen hinterlassen haben. Charles wer? In seiner Rolle als Deacon Claybourne in der US-Serie Nashville konnte sich der Countrysänger allerdings eine beachtliche Fanbase erspielen und tourte mit einigen Serienkollegen bei der „Nashville Farewell Tour“ im Frühjahr unter anderem durch England. Nun war er für drei Solo-Konzerte in Deutschland und konnte uns in Köln auch als eigenständiger Künstler restlos begeistern!

Vom ersten Lied an zog der US-Amerikaner das proppevolle Gloria in seinem Bann. Ohne Band, sondern nur mit Akustikgitarre und manchmal am Flügel, bot er eine gute Mischung aus eigenen Werken und Songs aus der Serie. Dass das Publikum bei Titeln wie Undermine, einem der Nashville-Hits mit Serienkollegin Hayden Panettiere, deutlich textsicherer war, dürfte keinen überrascht haben. Doch nicht zuletzt dank seiner authentischen und sympathischen Art schaffte Charles Esten es auch mit seinen eigenen, unbekannteren Stücken zu begeistern. Spätestens bei seinem höchst emotionalen Liebeslied, das eine ganz besondere Beziehung von der frühen Jugend durch alle Lebenslagen hinweg bis in die Ehe hinein beschreibt, hatte er den Nerv der Kölner getroffen und alle sangen lauthals mit: „I love you, beer!“

Für ein paar Songs holte sich der Musiker dann doch noch Unterstützung auf die Bühne. Die beiden Sängerinnen von Roads&Shoes, ein Country-Rock-Duo aus Köln und Support-Act der Deutschland-Konzerte, durften unter anderem bei „Sanctuary“ ihren Beitrag zur Show leisten. Und das war auch gut so! Denn als sich bei dieser gefühlvollen Zugabe und den aufkommenden Erinnerungen an die entsprechenden Serienszenen ein paar Tränchen in meine Augen schlichen, bauten die beiden sehr passend und fast schon unauffällig ein Zwischenstück aus „Mer sin eins“ von Kasalla in den Song ein. Nach kurzer Verwirrung musste man dann einfach lachen und die Tränen hatten keine Chance mehr. Zum Glück, denn lachend ließ sich dieser Konzertabend doch viel besser beenden. Das war kein Abend mit angestaubter Country-Musik und daherwehenden Strohballen, sondern beste Unterhaltung und ehrlicher Countryrock.

Und so hört sich das an:

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Photocredit: Charles Esten

 

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