Der Weg Einer Freiheit, Luxor Köln, 03.04.2019

Der Weg Einer Freiheit, Luxor Koeln, 03.04.2019

Talent. Laut dem Duden eine „Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten, besonders auf künstlerischem Gebiet befähigt“. Ein solches Talent kann viele verschiedene Formen annehmen und sich in unterschiedlichsten Arten äußern – musisch, kreativ oder auch körperlich. Die Würzburger Band Der Weg Einer Freiheit gibt es nunmal bereits zehn Jahre. Eine Dekade alt ist auch bereits die erste Veröffentlichung – das selbstbetitelte Debütalbum – der damals jungen Metal-Band, die schon da ihre ganz eigene, sehr schnelle Version des Black-Metals spielte. Dieser frühen Veröffentlichung huldigt man im Jahre 2019 mit einer eigenen Tour, auf der man den wegweisenden Langspieler in Gänze zum Besten gibt. Während des Tourstopps im ordentlich gefüllten Kölner Luxor äußerte sich vor allem eins: Die fünf Mitglieder von Der Weg Einer Freiheit verfügen über überdurchschnittlich viel Talent.

Die Person, die – achte man rein auf die Musik – am deutlichsten heraussticht, ist wohl Schlagzeuger Tobias Schuler, der so schnell und sauber wie kein anderer spielt. Das Schlagzeug schallt an dem Abend aber auch äußerst klar und definiert aus den Boxen des sonst so stressigen, heute aber doch recht entspannten Clubs in der Südstadt. Auch die Menge scheint sich der großen Begabung des Herren an den Schlagzeugstöcken durchaus bewusst zu sein. Schnellen in den vielen kleinen Pausen während der Stücke immer wieder Fäuste und die Metal-Gabeln hoch, so fallen in den Pausen zwischen den Songs auch gelegentlich „Tobi“-Rufe. Die Rhythmusfraktion ergänzt außerdem Bassist Nico Ziska, der Schuler in seinem Vorhaben noch sauberer als jeglicher Drumcomputer zu klingen unterstützt.

An den Gitarren sorgen Nikita Kamprad und Nico Rausch dafür, dass sich die Melodien, die ihre Instrumente ausspucken, meterweit auftürmen und zu einer riesigen Soundwand zusammenschichten. Ersterer tritt zwischen den Songs auch gelegentlich an das Mikrofon, um wenige Worte an das Publikum zu verlieren, verschwindet aber sonst teilweise gänzlich hinter seiner Haarmatte, während er Zeile für Zeile zwischen seinen Lippen hervor presst. Letzterer fechtet mit Schuler aus, wer seine Aufgabe sauberer und schneller erledigen kann. So spielt die Band Song für Song ihres Debüts und schließt daran dann noch jeweils einen Track der drei Folgewerke an, die im Vergleich zum Erstling deutlich mehr Post-Rock in den Sound einlassen. Nach 80 Minuten ist das Talent-Schauspiel dann wieder vorbei. Beeindruckend, was Menschen alles aus sich herausholen können.

Tickets für die restlichen Tourdates gibt es hier.*

Und so hört sich das an:

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Der Weg Einer Freiheit live 2019:

06.04. – Hamburg, Knust
07.04. – Nürnberg, Hirsch
09.04. – Wien, Arena
10.04. – München, Backstage
11.04. – Stuttgart, Universum
12.04. – Berlin, Lido
13.04. – Wiesbaden, Schlachthof

Foto von Jonas Horn.

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