Donots, FZW Dortmund, 20.03.2018

Auch Mitte März herrschen noch immer eisige Temperaturen, zumindest draußen. Im ausverkauften FZW sollte es heute noch richtig heiß werden! Voller Vorfreude hat sich hier schon recht früh eine  große Menschenmenge eingefunden, die schon vor Beginn des Konzerts lautstark grölt.

Als Supportband für diesen Tourblock haben sich die Donots die Leoniden ausgesucht. Wer sich für Indie aus Deutschland interessiert, kennt die Kieler Band natürlich längst. Da wir am heutigen Abend vermehrt Punk-Fans im Publikum haben, schauen einige doch recht irritiert drein. Die Leoniden lassen sich davon nicht groß beeinflussen und ziehen ihren Auftritt gewohnt genial durch. Mit Glockenspiel, ordentlich Synthies, einigen Gitarrenriffs und der wirklich beeindruckenden Gesangsleistung von Jakob Amr stürmt die junge Band durch ein energiegeladenes Set und steckt einen beachtlichen Teil des Publikums direkt an. So bildet sich dann auch ein Circle Pit um Jakob als er mit seinem “Percussion-Turm” in die Masse geht. Der Rest scheint zwar etwas überfordert, so oder so sind Leoniden immer eine tolle Wahl als Support!

Wer die Donots schon mal live gesehen hat, kann sich vorstellen, was jetzt folgt! Ein knapp 110 minütiges Set, das keinen Hit auslässt. Dabei kommen die neuen Songs vom Erfolgsalbum “Lauter als Bomben” genau so gut an wie die alten Klassiker. Bei der Zeitreise von “Stop the Clocks” über “Calling” zu “Keiner kommt hier lebend raus” oder “Dann ohne mich” bleibt der Euphoriepegel durchgehend extrem hoch. Nahezu die gesamte Halle scheint zu hüpfen, der Moshpit ebbt gar nicht erst ab. Die Band zeigt sich sichtlich überwältigt und tauft das FZW schnell in den “Hexenkessel”. Wie eine Band, die seit gefühlt immer auf Tour ist mit, seien wir mal ehrlich, wenig innovativer Musik so begeistern kann, wird hier jederzeit klar: die Musiker sind einfach so unglaublich authentisch und sympathisch, dass man sich trotz Hallengröße fühlt, als sei das was ganz Intimes. Wenn Guido Knollmann befürchtet, sich gleich das zweite Mal überhaupt auf der Bühne übergeben zu müssen (aber das wollte er schon immer!) und die Fans “Kotzen!” im Chor rufen. Wenn spontan aus einem “Hu-Ha”-Gesang ein Lied von der Band gedichtet wird. Wenn “Nazis raus!”-Chöre die Halle erbeben lassen. Wenn Ingo nach der Show einem Fan ein Tattoo im Backstage-Bereich sticht. Wenn Ingo von der Tribüne in die Menge springt – all das wirkt so herrlich spontan und echt. Dazu kommt, dass die Musik live einfach noch besser greift als auf Platte. Auch die neuen Songs leisten der Stimmung daher keinen Abbruch. Natürlich gehört neben den eigenen Songs dann auch der Klassiker “We’re Not Gonna Take It” dazu. Mit “So Long” verabschiedet sich die Band schließlich und irgendwie glaubt man gerne, dass das noch weitere 25 Jahre so weiter gehen könnte. Danke für alles!

Und so hört sich das an:

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Donots live 2018:

  • 21.03.2018 Große Freiheit 36 Hamburg (ausverkauft!)
  • 22.03.2018 E-Werk Köln
  • 23.03.2018 E-Werk Erlangen (ausverkauft!)
  • 24.03.2018 Schlachthof Wiesbaden
  • 25.03.2018 Garage Saarbrücken

Beitragsbild von Julia Köhler.

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