Es gibt diese gewissen Dinge, die Bands besonders machen – die die Live-Shows von Künstlern auszeichnen, die Musik der Gruppen von anderen abheben und dafür sorgen, dass man bei den Auftritten Spaß hat, träumen oder sich auch mit den Musikern freuen kann. Bei der schottischen Alternative-Rock-Band Fatherson sorgt die Mischung aus Spielfreude, humorvollen ehrlichen Ansagen, der genialen Stimme von Sänger Ross Leighton und dem in der Live-Situation viel rockigeren Sound dazu, dass die Auftritte der Musiker zu einem einzigartigen Erlebnis werden.
Nun aber mal der Reihe nach. Fatherson haben bislang zwei Alben veröffentlicht – das aktuellste „Open Book“ erst letztes Jahr. Dieses fiel von der Produktion sehr poppig aus, beschäftigte sich, so wie auch der Vorgänger, hauptsächlich mit Liebesgeschichten und Trennungen, schaffte es aber den Grad zwischen Melodie, Pop und Gitarren-Rock perfekt zu treffen. Das Trio ist in den letzten Wochen im Rahmen dieses Albums durch Europa getourt, nachdem man im letzten Jahr unter anderem seine erste Arena-Show mit Biffy Clyro in Münster spielen und die Augustines supporten durfte. Der letzte deutsche Stopp dieser Tour fand im Blue Shell in Köln statt. Dort klangen die Songs der Band noch einmal rockiger als auf Platte – teilweise wirken die Parts sogar sehr post-rockig und atmosphärisch und luden zum Headbangen ein. Sowohl auf Platte, als auch live, singt Ross Leighton wunderschöne Melodien und trifft jeden Ton. In Köln trat der sympathische an einen Teddybär erinnernde Musiker in den richtigen Momenten einige Schritte vom Mikrofon zurück, um gemeinsam mit dem Publikum die emotionalen Zeilen seiner Songs zu singen. Diese Momente sind es, die manche Konzerte auszeichnen und unvergesslich machen – diese Intimität zwischen Publikum und Musikern findet man in den seltensten Fällen. Hier zeigte nicht nur Leighton, sondern auch seine Mitmusiker wie sehr es sie freut, dass der Club doch sehr gut gefüllt war und die Fans ihre Zeilen erwidern. Mit Witzen über seine Texte, die ja tatsächlich nur von Exfreundinnen und Geschichten, die er mit diesen erlebt hat, handeln würden und cleveren Ansagen, leitete Leighton von Song zu Song und sorgte so dafür, dass den Zuschauern auch noch neben der Musik Unterhaltung geboten wurde.
Nach einer guten Stunde wunderschöner Musik und Stimmung, verließen Fatherson die kleine Bühne des schnuckeligen Clubs, um den Zuschauern darauf noch eine Zugabe zu präsentieren und diese darauf in die kühle Nacht zu entlassen. Fatherson hinterließen eine nahezu magische Stimmung und uns mit einer Begeisterung, die man nur nach den wenigsten Konzerten erlebt. Eine wirklich besondere Live-Band!
Und so hört sich das an:
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