Frank Carter reißt das MTC ab! Schon letztes Jahr hatte der Rotschopf Frank Carter mit seiner Band The Rattlesnakes im MTC in Köln gespielt. Damals herrschte komplette Eskalation, die kaum topbar war. Dachte man! Doch Frank Carter hat sich diesen Freitag mal wieder selbst übertroffen. Der Engländer machte erneut in Köln Halt und bescherte dem MTC den wohl größten Abriss, den es je gesehen hat.
Den Auftritt Carters durfte stimmungsmäßig die Post-Grunge-Band God Damn, die mit viel Energie und kraftvollen Riffs 50 Minuten lang für Unterhaltung sorgte, vorbereiten. Der Großteil des Publikums entschied sich eher entspannt und zurückhaltend mitzuwippen, um nicht gleich all seine Energie zu verbrauchen. Auch wenn ein abgehendes Publikum für die Band selber natürlich schöner ist, war das vielleicht eine gute Idee, denn Frank Carter beansprucht wahrlich jede Zelle des Körpers.
Als Carter dann nach einer kurzen Pause auf die Bühne stürmte, entwickelte sich der kleine Platz vor der dieser schnell zu einer schubsenden und stagedivenden Masse. Mr. Carter würdigte dies während des Auftrittes gleich mehrfach. So bat er das Publikum für einen Schlusspart eines Songs auf die Bühne und stand einige Sekunden auf der sich auf der Bühne befindenden tanzenden Menge. Selten erlebt man bei Konzerten eine so enge Verbindung zwischen Künstler und Publikum.
Carter selbst glänzte auch durch seine ehrliche Art – fühlte er sich durch das Gequatsche eines Zuschauers gestört, wies er ihn in seiner schroffen britischen Art darauf hin, dass er gerade versuche zu sprechen. Freundlich ist anders, aber Recht hat er. Kurz vor der Zugabe wurde es einmal sehr ruhig im ausverkauften MTC. Begleitet nur von einer Gitarre spielte der Brite den Song „Beautiful Death“, ein Lied über den Tod seines Vaters, und widmete diesen allen anwesenden Fans, die schonmal eine wichtige Person in ihrem Leben verlieren mussten. Gänsehaut war garantiert. Ob totale Eskalation oder emotionale Momente, Frank Carter bietet mit seiner Band immer eine grandiose Show. Wenn er nächstes Jahr mit seinem neuen Album „Modern Ruin“, aus dem er auch einige Songs zu Gute gab, wiederkehrt, werden sicherlich viel größere Venues angepeilt. Wer Carter also nochmal im richtig kleinen Rahmen sehen will, sollte möglichst schnell die Möglichkeit ergreifen.
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