Giant Rooks, Live Music Hall Köln, 23.04.2019

05.01.2016, Yuca Köln. Auf dem Programm stand diese junge Newcomer-Band Razz, die man sich unbedingt mal anhören sollte. Super Konzert, Erwartungen erfüllt. Keine Erwartungen hatte ich an diesem Abend an die Vorband. Giant Rooks – noch nie gehört. Am Ende des Abends verließ ich den Club mit der EP „The Times Are Bursting the Lines“ in der Tasche und der Erkenntnis, dass diese Band ja sogar noch jünger war als Razz, aber bei mir nicht weniger Eindruck hinterlassen hatte.

23.04.2019, Live Music Hall Köln. Ausverkauftes Haus für die Giant Rooks bei ihrer bisher größten Headline-Show. Zwischen diesen beiden Abenden liegen nicht nur etwas mehr als drei Jahre, sondern vor allem jede Menge Festivalauftritte, Supportshows für Kraftklub, Von Wegen Lisbeth und zuletzt AnnenMayKantereit sowie zwei weitere EPs, von denen die jüngste namens „Wild Stare EP“ gerade erst am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde. Für die Giant Rooks ging es in den letzten Jahren stetig bergauf und der gestrige Abend lässt vermuten, dass das auch so weitergehen wird.

Die fünf Bandmitglieder konnten das Publikum vom ersten Song an abholen. Gerade bei den Stücken der zweiten EP „New Estate“ zeigte sich, dass sie sich bereits eine gute und vor allem textsichere Fanbase erspielt haben. Ihr sogenannter „Art-Pop“ ist eine Mischung aus Indie-Pop mit einer großen Portion britischem Alternative-Flair und ein bisschen Elektro. Besonders live wurde dieses Konstrukt nicht zuletzt von der markanten Stimme und der charismatischen Präsenz von Sänger Frederik geprägt. Ebenso gipfelten die Songs aber auch gerne mal in ausufernden Instrumentalparts oder wildem Getrommel, wohingegen die leiseren, sphärischen Melodien die Menge verzaubern konnten, ehe die hymnischen Refrains wieder alle zu einem großen Chor vereinten. Mehrstimmige „Ohohoh“-Spielereien und Mitklatschanimationen seitens der Band waren da eigentlich schon gar nicht mehr notwendig, wurden aber vom Publikum euphorisch mitgemacht. Die Setlist reichte gestern Abend von „Itchy Feet“ von der ersten EP über bekanntere Songs wie „Bright Lies“ und „Chapels“ bis hin zum neuesten Radio-Hit „Wild Stare“. Auch zwei noch unveröffentlichte Songs schafften es auf die Bühne, wovon einer nur mit akustischer Gitarre und minimalem Keyboard-Einsatz vorgetragen nochmal eine ganz neue Seite der Band präsentierte. Und als wäre das alles noch nicht genug, setzten die gebürtigen Hammer gemeinsam mit dem Supportact Sam Valdez noch ein Cover von David Bowie´s „Life on Mars“ on top.

Die Giant Rooks bewiesen gestern eindrucksvoll, dass sie ihre Kunst beherrschen. Trotz ihres jungen Alters von gerade mal Anfang zwanzig wirkten sie perfekt aufeinander eingespielt und souverän, aber eben nicht abgehoben. Dafür merkte man einfach zu oft, wie sehr sie sich über die Begeisterung des Publikums freuten und es vielleicht selbst noch nicht so richtig fassen konnten, wie schnell das alles gewachsen ist. Dass fast alle deutschen Konzerte der laufenden Tour ausverkauft sind, verwundert bei dieser Kombination ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Band es mit ihrem Sound zu einigen Headline-Shows nach England geschafft hat. Damit, dass das so schnell gehen würde, hatte ich im Januar 2016 allerdings auch noch nicht gerechnet.

Tickets für die wenigen Konzerte, die noch nicht ausverkauft sind, bekommt ihr hier.

Und so hört sich das an:

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Giant Rooks live 2019:

24.04. – Münster, Skaters Palace
26.04. – Zürich, Exil (CH)
27.04. – Dornbirn, Dynamo Festival (AT)
29.04. – München, Muffathalle
30.04. – Brüssel, AB Club (BE)
01.05. – Amsterdam, Bitterzoet (NL)
03.05. – Liverpool, Liverpool Sound City (UK)
04.05. – Leeds, Live at Leeds (UK)
05.05. – Newcastle, Hit the North (UK)
07.05. – Manchester, Deaf Institute (UK)
08.05. – Bristol, Louisiana (UK)
09.05. – London, Hoxton Square Bar (UK)
12.05. – Bremen, Modernes
13.05. – Hannover, Capitol
14.05. – Leipzig, Täubchenthal
15.05. – Wien, WUK (AT)
17.05. – Hamburg, Große Freiheit 36
18.05. – Frankfurt, Batschkapp
19.05. – Berlin, Huxleys
21.05. – Berlin, Huxleys
22.05. – Köln, Live Music Hall
24.05. – Rome, Le Mure Live Music Bar (IT)
25.05. – Mailand, Ohibò (IT)
28.05. – Würzburg, Posthalle
30.05. – Nürnberg, Z-Bau

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