The Damned Things – High Crimes

Rund 10 Jahre ist es her, dass die Supergroup The Damned Things ihr starkes Debüt “Ironiclast” veröffentlicht hat. Auf dem Papier klingt die aktuelle Besetzung aus Fall Out Boys Gitarrist Joe Trohman und Andy Hurley, Anthrax-Gitarrist Scott Ian, Bassist Dan Andriano von Alkaline Trio und Sänger Keith Buckley von Every Time I Die nach einer nahezu obskuren Mischung: Emo-Pop trifft auf Thrash Metal trifft auf Punk trifft auf Metalcore. Und was kommt dabei am Ende raus? Lupenreiner Rock, der die Hauptbands der einzelnen Musiker höchstens in kleinen Mengen andeutet. Knapp 10 Jahre und eine kleine Besetzungsänderung später stehen die Zeichen gut, denn die beiden Vorab-Singles “Cells” und “Something Good” gehen unmissverständlich in die Vollen.

Wer da Lust auf mehr bekommen hat, darf sich freuen: “High Crimes” ist ein wahres Rock-Brett geworden, das in seiner gesamten Breite mitreißende Songs für Headbangen, Moshpits und Abtanzen bereithält. Kein Wunder, dass Buckley schon im Opener “Cells” nach Luft schnappt, eine Atempause erlaubt sich die Band in den 10 Songs nicht. “Something Good” arbeitet mit einem Queens Of The Stone Age-Schlagzeug und verknüpft dieses mit Chor-Einschüben, wie sie zuletzt Royal Blood auf “How Did We Get So Dark?” perfektioniert haben. Dass es sich bei The Damned Things um eine Supergroup handelt, merkt man vor allem daran, dass die Songs selten von einem bestimmten Mitglied getragen werden. Stattdessen kann sich die*der Zuhörer*in auf jedes Bandmitglied separat konzentrieren und dabei die wahre Spielfreude der Musiker erkennen – oder einfach die Songs in ihrer Gesamtheit genießen. Ob im düsteren “Omen”, dem Blues-Rocker “Storm Charmer”, der so auch von den Rival Sons stammen könnte, oder dem brodelnden und sich beinahe überschlagend schnellen “Carry A Brick” – dank des stets pointierten Songwritings bleibt die Intensität ohne Durchhänger auf dem höchsten Level.

Zwar erfinden die Damned Things nicht gerade das Rad neu und aus den Hauptprojekten der Band könnte vermutlich noch einiges mehr an Würze in die Songs eingebaut werden; aber sehen wir es mal so: “High Crimes” ist ein gutes, wenn nicht sogar sehr gutes Rock-Album geworden, bei dem man jedem der einzelnen Mitglieder die reine Spielfreude direkt anhört. Und wer weiß, vielleicht haben die Mitglieder dank des frisch gewonnenen Enthusiasmus ja so viel Spaß am Nebenprojekt, dass das nächste Album nicht eine Dekade auf sich warten lässt und dafür das Soundkorsett erweitert?

Und so hört sich das an:

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Rechte am Albumcover liegen bei Nuclear Blast.

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