Wären wir für das Konzert von Helene Fischer am 03.07.2018 in der VELTINS Arena in Gelsenkirchen akkreditiert worden, hätte unsere Rezension damit begonnen, dass Helene Fischer wie die Fußball-WM ist: man kommt einfach nicht um sie herum, denn sie ist überall.
Wir hätten berichtet, dass Frau Fischer sich bei ihrem prall gefüllten Stadion-Konzert von Anfang bis Ende ordentlich selbst in Szene zu setzen wusste – sei es halb nackt räkelnd in den Einspielern auf den Leinwänden oder auch lasziv tanzend in knappen Outfits auf der Bühne.
Wir hätten in unserer Rezension erwähnt, dass die Setlist neben der Hit-Single “Atemlos durch die Nacht” sowohl aktuelle als auch einige ältere Songs bereithielt und sogar einige Songs gecovert wurden (90er-Jahre-Pop-Medley, “Verdammt ich lieb’ dich” von Matthias Reim und “Freiheit” von Westernhagen). Dabei wurde von Anfang bis Ende nicht mit Special Effects gegeizt und jeder zweite Song von Konfetti, Ballons, Feuer oder auch mehrfach gezündeten Feuerwerkskörper geschmückt. Hauptsache es war groß und bunt und viel! Sogar eine eindrucksvolle (und etwas peinliche) Tanzeinlage auf einem schwebenden Herz und in einem Wasserbecken gab es für das Publikum zu sehen.
Man hätte schreiben können, dass die aufwendige und opulente Bühnenshow trotz all der üppigen Special Effects dennoch relativ unstrukturiert wirkte – man versuchte zwar, das Konzert thematisch in mehrere Welten zu unterteilen, nur war für den Zuschauer irgendwie nie so recht erkennbar, was genau die einzelnen Kulissen nun darstellen sollten. Beispielsweise wurde ein Song komplett in Muschel- und Meer-Optik präsentiert – nur warum?
Doch wir hätten in unserer Rezension auch erwähnen müssen, dass Helene Fischer sich trotz der riesengroßen Halle, trotz all der Selbstinszenierung und trotz all den völlig übertriebenen Special Effects immer noch sehr Fan-nah präsentierte und sich nicht nur durch die Halle fahren ließ, sondern auch selbst im Innenraum herumlief, viele Songs auf einer B-Stage spielte, Geschenke entgegen nahm und die zahlreichen selbst gemalten Schilder der Fans zu würdigen wusste.
All das und noch viel mehr hätten wir in einer liebevollen Rezension erzählen können… doch leider wurden wir nicht akkreditiert.
Dieser Beitrag entstand nach dem Konzertbesuch als Gag in unserer internen WhatsApp-Gruppe. Shoutout an Christopher für die WM-Line!
Und so hätte sich das angehört:
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