Es sollte ein besonderer Abend werden im Luxor Köln, denn die Wahlberliner I Heart Sharks gastierten in der Domstadt auf ihrer Abschiedstournee. Seit 2007 machen Pierre Bee, Simon Wangemann & Martin Wolf zusammen Musik, dabei sind drei Alben erschienen, unzählige Konzerte gespielt und einige Fans begeistert worden. Köln war dabei eines von vier Abschlusskonzerten, für mich im übrigen die allererste Abschiedstour einer Band.
Band und Publikum brauchten nicht lange, um miteinander warm zu werden, mit “Wolves” als Opener tat die Setlist dann ihr Übriges, um die Menge schnell zum Tanzen zu bringen. Ein Hit kommt selten alleine und so feuerten I Heart Sharks gleich mehrere Lieblingssongs der Zuschauer ab. Dabei fiel das auf, was sich allgemein auch an der Bekanntheit der Band festmachen lässt: Zur Veröffentlichung ihres Debüts waren sie gleich am erfolgreichsten – die Nachfolger-Werke konnten keine große Aufmerksamkeit mehr generieren.
Leider schafften es I Heart Sharks deshalb selbst auf ihrer Abschiedstournee nicht mehr, das Luxor – einen der kleinsten Kölner Clubs – auszuverkaufen. Jedenfalls war die Stimmung bei den Hits der ersten Platte auch im Publikum am besten, im Mittelteil, wo eher neuere Stücke gespielt wurden, konnte man die eine oder andere Länge wahrnehmen. Spätestens nach einer Stunde Konzert wurde es dann immer intimer und emotionaler zwischen Publikum und Band. Erst wurde Gitarrist Simon Wangemann durch die Menge getragen, dann folgten emotionale Ansagen von Sänger Pierre Bee über die tollen Konzerte, welche man in der Vergangenheit im Rheinland gespielt hat sowie eine Erklärung, warum die Band sich auflöst: Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist.
Zur Zugabe mischten sich Pierre & Simon nur mit Mikrofon und Gitarre bewaffnet unter die Zuschauer. Neben der Leselampe wurden einige akustische Songs zum Besten gegeben, bis ein Fan das Mikrofon ergriff. Wie die Konzertbesucherin schilderte, habe ihr Mann I Heart Sharks einmal als Vorband bei Kraftklub gesehen und danach so von der Band geschwärmt, dass die Frau gemeinsam mit ihm von nun an bei jeder Autofahrt das letzte I Heart Sharks Album hören durfte. Schließlich ist sie selbst zum Fan geworden und erklärte nun im Luxor Köln, dass sie überhaupt nicht nachvollziehen könne, dass sich die Band nun, wo sie doch so verdammt gut sei, auflöse. Lautstarke Zustimmung im Publikum, natürlich. Und auch nach dieser bereits ersten Zugabe ließen sich I Heart Sharks noch ein zweites Mal zurück auf die Bühne des Luxors Köln bitten. Die letzten Songs wurden begeistert abgetanzt, es waren die ersten Tränen im Publikum zu sehen und auch die Musiker mussten sich nun arg anstrengen, um die Miene zu wahren. Nach einem üppigen zwei Stunden Set verließen I Heart Sharks schließlich die Bühne. Auf Wiedersehen!
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