Kayef, Live Music Hall Köln, 18.11.2023

Kayef_LIve Music Hall_18.11.2023

Neun Jahre ist es her, dass Kayefs erstes reguläres Studioalbum** „Relikte letzter Nacht“ erschien. 2018 konnte der Sänger, der bürgerlich Kai Fichtner heißt, große Erfolge mit dem Track „Musik“ feiern, knapp zwei Jahre später gelang dem Düsseldorfer der endgültige Durchbruch mit dem Song „Ich würd‘ lügen.“ Angefangen hat bei Kayef alles mit der Veröffentlichung von Musikvideos auf der Plattform YouTube, wo er viel mit anderen Künstlern wie Liont oder T-Zon zusammenarbeitete. Mittlerweile ist der Sänger fester Bestandteil in der deutschen Musikszene, hat 1.067.122 Hörerinnen und Hörer auf Spotify, über 640.000 verkaufte Tonträger und im Sommer dieses Jahres sein bereits sechstes Studioalbum veröffentlicht**. Mit viel Liebe und Leidenschaft zur Musik hat Kayef anlässlich seines neuen Albums die Live Music Hall in Köln zum Beben gebracht.

Bereits der Support Act hielt für viele Fans der ersten Stunde eine Überraschung bereit: Sollte eigentlich Sängerin Esther Graf auftreten, war NKSN als Ersatz angekündigt, der Kayef bereits 2021 auf seiner Tour supportete. Dieser fiel kurzfristig allerdings aus, weswegen Musiker T-Zon den Auftakt des Abends in der Live Music Hall machte und ordentlich einheizte. Obwohl viel Gesang vom Band kam, wurde T-Zon mit anhaltendem Gekreische und Fangesängen unterstützt.

Auch als Kayef endlich die Bühne betrat, galt für das Publikum kein Halten mehr. Von Sekunde eins an brachte der Sänger eine unfassbare Energie mit auf die Bühne, die das gesamte Konzert über nicht abriss. Die Symbiose zwischen Publikum und Kayef war dabei schön anzusehen, die Hingabe und Leidenschaft, die er in jeden Song steckte, nahezu ansteckend. Viele Künstler spulen auf Konzerten irgendwann einfach nur noch die Setliste ab, bei Kayef wurde nur allzu gut deutlich, dass er jeden Moment absolut genoss und in vollen Zügen auskostete. Schön, dass er sich das nach all den Jahren immer noch erhalten hat!

Neben Songs aus seinem neusten Album „Good Days & Goodbyes“ spielten der Sänger und seine Band einen guten Mix aus alten Songs, wie etwa „Dreams“ oder „Plastikbecher“. Durch die neu hinzugekommenen Tracks fehlten leider aber auch einige Konzert-Klassiker wie „Schwarz weiss grau.“ Für Gänsehautmomente sorgte der Musiker mit einigen Akustik-Versionen seiner Songs, die jüngst auch gebündelt in einem Album erschienen sind. Die Mischung aus fulminanten Beats und sanften Balladen machte die Setliste sehr rund und abwechslungsreich.

Kayef suchte des Weiteren immer wieder die Nähe zum Publikum und ließ es sich nicht nehmen für seinen Hit „Musik“ A Cappella mitten im Publikum zu singen. Schöne Idee, die leider nur halb funktionierte, da die Live Music Hall einfach zu groß ist, dafür dass alle im Publikum wirklich etwas mitkriegen. Kayef betonte in dieser Hinsicht immer wieder, dass sein nächstes großes Ziel sei, in der Lanxess Arena zu spielen. Gegönnt sei es ihm definitiv, der A Cappella Moment in der Live Music Hall und die Fan-Nähe, die Kayef seit jeher pflegt, haben aber eigentlich noch einmal bewiesen, dass Kayef in die kleineren Locations gehört. Da wo er in der Menge stehen kann und wo der Vibe noch einmal ein ganz anderer ist.

Mit „Ich würd’ lügen“ beendete der Düsseldorfer seine Show, ein bisschen schien es aber so, als hätte er selbst noch stundenlang so weitermachen können. Das Publikum dankte es ihm mit Standing Ovations und vielen glücklichen Gesichtern. In Köln hat Kayef einmal mehr bewiesen, dass er auf die Bühne gehört. Mit so viel Liebe zur Musik stehen Künstlerinnen und Künstler selten auf der Bühne. Schaut man sich den Werdegang des Sängers an, scheint die ausverkaufte Live Music Hall darüber hinaus ein echter Meilenstein zu sein – die Lanxess Arena zu füllen könnte daher gar nicht so weit entfernt liegen.

Wer Kayef einmal Live sehen möchte, sollte sich Freitag, den 05. Juli fett in den Kalender markieren – da tritt Kayef erneut im Junkyard in Dortmund für ein Open-Air-Konzert auf (übrigens sehr zu empfehlen). Tickets dafür gibt es hier.**

Und so hört sich das an:

Die Bildrechte liegen bei Alina Hasky/minutenmusik.

 

**Ausgenommen ist hier das 2013 erschienene Digital-Album „Hipteen“.

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