Mit gerade einmal sechzehn Jahren legte Lorde 2013 mit ihrem Song „Royals“ einen absoluten Senkrechtstart in der Musikwelt hin. Die Neuseeländerin verbuchte durch ihr erstes Album „Pure Heroine“ immense Erfolge, ergatterte sogar zwei der begehrten Grammys. Nicht weniger erfolgreich startete Lordes zweites Album „Melodrama“ durch, mit dem sie noch einmal mehr bestätigte, dass sie ein absolutes Ausnahmetalent ist (die Rezension dazu findet ihr hier).
Vergangenen Samstag trat Lorde anlässlich ihrer „Melodrama Worldtour“ im ausverkauften Palladium in Köln auf und beeindruckte auf ganzer Linie.
Die Show begann mit Support Act Khalid, der erst im August den MTV Video Music Award als „Best New Artist“ einheimsen konnte und in Amerika ganz schön gehypt wird. Im Jogginganzug und ziemlich unnahbar präsentiert der Amerikaner seine Songs, bei denen sein Talent definitiv nicht zu verleugnen war. Das Spektakuläre blieb allerdings aus – Khalid zog seine Show durch, ohne sich und seine Band richtig vorzustellen und demonstrierte kein wirkliches Interesse mit dem Publikum zu interagieren.
Ganz anders sah das bei Lorde selber aus. Von der ersten Minute an zeigte sie eine unglaubliche Präsenz, die sich durch den gesamten Abend zog. Ihr gesamtes Auftreten und ihre Performance wirkten so frei, natürlich und ungezwungen, dass man beim Zusehen einfach Spaß haben musste. Lorde verhielt sich auf der Bühne, als würde ihr niemand zusehen, tanzte, lachte und hatte anscheinend den Spaß ihres Lebens.
Zudem kam die Neuseeländerin unheimlich sympathisch und authentisch daher. Sie nahm sich Zeit für das Publikum, bezog ihre Band immer wieder mit ein, erzählte und zeigte, dass man als Superstar nicht immer abgehoben sein muss. Dadurch verzieh man ihr auch die drei Outfitwechsel, die eigentlich gar nicht nötig gewesen wären.
Absolut fantastisch war natürlich auch ihre Stimme, die Live sensationell rüber kam und die Lorde vor allem geschickt einzusetzen wusste. Sie spielte einen guten Mix ihrer Songs aus beiden Alben und überzeugte abermals mit ihren Texten, die so ehrlich daherkommen, dass man fast schon meinen mag, sie hätte das Leben besser verstanden, als so manch anderer auf unserer Welt.
Ihre Performance war zugleich absolut ausdrucksstark und energievoll. Bei ihrer Show verzichtete sie auf viel Schnickschnack, was einerseits super angenehm war und andererseits ihr Talent noch einmal viel mehr in den Vordergrund stellte.
Lorde hat im Palladium ein wahnsinnig gutes Konzert gegeben, das zugleich beeindruckend und inspirierend war. Die Zwanzigjährige ist trotz ihres riesen Erfolges auf dem Boden geblieben und lebt die Musik auf der Bühne aus. Sie schafft es auch live mit ihrer unverkennbaren Stimme zu überzeugen und zeigt, dass Pop nicht immer Mainstream sein muss.
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