Mark Forster, Kurpark Classix Aachen, 02.09.2019

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Mark Forster. Einer der Namen, der die Meinungen der Nation bezüglich des Musikgeschmackes wahrscheinlich ebenso teilt, wie Max Giesinger oder gar Helene Fischer. Mit dem Song „Au Revoir“ konnte Mark Forster vor sechs Jahren seinen großen Durchbruch feiern, hat mittlerweile vier Alben veröffentlicht und so einige Charterfolge einheimsen dürfen. Gerade mit seiner sympathischen Art schafft, der aus Kaiserslautern stammende Sänger es immer wieder die Leute für sich zu begeistern, ruft aber andererseits auch etliche Auseinandersetzungen mit dem Klischee des Deutsch-Pop hervor. Dass gerade diese „Deutschen Poeten“, wie man sie gerne nennt, fantastische und super ausgeklügelte Shows hinlegen, bewies Mark Forster abermals bei den Kurpark Classix in Aachen!

Er ist und bleibt ein Sympathieträger – und das zu Recht! Wenn Mark Forster die Bühne betritt, ist es ein bisschen so, als wäre all die schlechte Energie, die täglich so um uns schwirrt, verschwunden. Er schafft es spielend leicht gute Laune zu verbreiten, die Leute für sich einzunehmen und eine Verbindung zwischen Bühne und Publikum darzustellen. Die Energie und Leichtigkeit, die Mark Forster dabei auch an diesem Abend mit auf die Bühne brachte, war phänomenal. Ja, manchmal vermag es eben deswegen an einen riesen großen Kindergeburtstag erinnern, aber irgendwo sind wir doch alle ein Kind geblieben! Konfetti, Feuerwerk, Luftschlangen und Luftballons komplementierten dieses Bild. Auch die abermals etwas ungünstige Platzverteilung bei den Kurpark Classix wusste Mark Forster gekonnt für sich zu nutzen. So machte er sich des Öfteren über die Sitzplätze, die frontal vor der Bühne positioniert waren lustig und bezeichnete die dort sitzenden Leute als die „First Class von Aachen“, das hingegen rechts und links daneben stehende Publikum benannte er als die „Holzklasse“.

Musikalisch haben Mark Forster und Band ein absolutes Spektakel auf die Bühne gebracht. Gerade die Band von Mark Forster ist absolut talentiert und super vielseitig. Dem „Orchesterchen“ wie Mark Forster es liebevoll betitelt, wurden genügend Momente eingeräumt, um ihr Können zu beweisen. Sie alle waren mit unglaublich viel Spaß und Herzblut bei der Sache. Von den fantastischen Backgroundsängerinnen, über den Schlagzeuger, die Gitarristen und die Bläser – hier wird noch richtig Musik gemacht und das klingt richtig gut! Die Liebe zur Musik, Harmonie und Kreativität wurden an allen Ecken und Enden deutlich. Mark Forster präsentierte dabei eine bunte Palette von Songs seiner vier Alben, wobei gerade sein letztes Album „Liebe“ im Fokus stand. Klassiker wie „Sowieso“, „Kogong“ oder „Wir sind groß“ durften natürlich nicht fehlen. Sehr schön auf die Bühne gebracht wurden darüber hinaus die Songs „König Schwermut“ und „Bauch und Kopf“. Beim Song „Danke Danke“ durfte dann auch Sido ans Werk, den Forster via Handy „anrief“ und dessen Rappart auf die Leinwand „übertragen wurde“.

Gerade die etwas ruhigeren Minuten entpuppten sich an diesem Abend als besonders schön. An diesen Stellen zeigte sich Mark Forster in einem ganz anderen Licht, legte den Fokus noch mehr auf Harmonie und Melodie und bewies darüber hinaus, dass er Deutsch-Pop hin oder her wirklich etwas drauf hat. Besonders einprägsam kam auch der Song „Genau Wie Du“ daher, den Mark Forster für seinen Vater geschrieben hat und den er sehr bewegend und tiefgründig zum Besten gab. Zum Schluss durften Hits wie „Chöre“ und „Au Revoir“ nicht fehlen, die durch die Chorgesänge des Publikums zu absoluten Gänsehautmomenten wurden.

Mark Forster kann man – vor allem seit dem vielfach kritisierten Interview, hinterhersagen was man möchte. Auch seine Musik kann man finden, wie man möchte. Was man Mark Forster nicht vorwerfen kann, ist, dass er kein Talent besitzt und oder keine Kreativiät, Liebe zur Musik besitzt. Genau das hat er am gestrigen Abend eindrucksvoll bewiesen. Er ist wahnsinnig authentisch, absolut dankbar und schafft es das Publikum spielend leicht einzunehmen. Seine Songs klingen live hundertmal besser, was an der super ausgeklügelten Show, seiner Energie und der fantastischen Band liegt. Sie alle haben einen so schönen runden und mit viel Liebe gefüllten Abend geschaffen, bei dem sich manch affektierter Singer-Songwriter aus Amerika schlicht und einfach eine Scheibe abschneiden könnte. Deutsch-Pop muss nicht immer gleich Schubladendenken sein – das hat Mark Forster erneut bewiesen! Ein großes Lob gebührt darüber hinaus den Organisatoren der Kurpark Classix, die wie im letzten Jahr, ein sehr schön organisiertes Open Air Konzert auf die Bühne gebracht haben!

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