(Die gesamte Bildergalerie findet ihr unter dem Text!) Zu den besten Abenden zählen wohl die, an denen man ohne jegliche Erwartungshaltung ein Konzert besucht und überraschenderweise am Ende des Abends vollkommen begeistert die Location verlässt. Genau dieser Fall ist für uns am 28.10.2018 im YUCA in Köln eingetreten, als wir uns den Auftritt von nothing,nowhere. angesehen haben.
Das Konzert war bereits Monate im Vorfeld ausverkauft gewesen, obwohl nothing,nowhere. sicherlich noch nicht jedem Musikfan ein Begriff sein dürfte. Hinter dem Künstlernamen steckt der 1992 geborene Amerikaner Joe Mulherin, der seit Jahren seine Musik über die Online Plattform SoundCloud teilt. Der Durchbruch gelang ihm jedoch erst im vergangenen Jahr als er sein zweites Album „Reaper“ veröffentlichte, auf dem auch ein Feature mit Chris Carrabba von Dashboard Confessional zu finden ist. Musikalisch bewegt nothing,nowhere. sich irgendwo zwischen gefühlsgeladenem Emo-Rap, einigen Hardcore-Elementen und düsteren Singer-Songwriter-Vibes.
Eröffnet wurde der Abend im Kölner YUCA zunächst von Lontalius, der ganz alleine die Bühne betrat. Der aus Neuseeland stammende Singer-Songwriter präsentierte emotionale Akustik-Songs und outete sich als absoluter Club Mate Fan, obwohl Musiker in Köln doch sonst eher das gute Bier zu schätzen wissen. Obwohl Lontalius mit Sympathie punkten konnte, lag der Singer-Songwriter während seines Auftritts leider mit einigen Tönen etwas daneben und konnte uns daher nur bedingt überzeugen.
Nach einer kurzen Umbaupause war es dann an der Zeit für nothing,nowhere. und blickte man sich im ausverkauften YUCA um, so entdeckte man vor allem jüngere Fans, die dem Auftritt entgegenfieberten. Die meisten trugen dabei den gleichen, mit einem Totenkopf verzierten Hoodie aus der nothing,nowhere.-Merchandisekollektion. Es blieb also zu vermuten, dass der Rapper die Bühne betreten und von schrillem Gekreische der Fans begrüßt werden würde, doch falsch gedacht: zunächst schnappten sich ein Schlagzeuger und ein Gitarrist ihre Instrumente und auch nothing,nowhere. griff direkt zur Gitarre. Die Songs klangen kraftvoll und energisch, was sich auch sofort positiv auf die Stimmung im Club auswirkte. Die Fans, die auf eine erste Deutschlandtour bis jetzt hatten warten müssen, waren absolut textsicher und brüllten die Lyrics aus tiefstem Herzen Richtung Bühne. Auch nothing,nowhere. wirkte sichtlich überwältigt und bedankte sich mehrfach für die ausverkaufte Show und die jahrelange Unterstützung. In den Zeiten, in denen niemand an ihn und seine Musik geglaubt hatte, wären es immer die Fans aus Deutschland gewesen, die ihm die meisten Klicks bei SoundCloud hinterlassen hatten. Dementsprechend war auch die Setliste ein gelungener Mix aus älteren Tracks und den Songs der beiden Alben.
Ohne seine Gitarre stürmte nothing,nowhere. quer über die Bühne – zeigte sich trotz leichter Erkältung dynamisch und absolut überzeugend. Spätestens als der gesamte Club den 2016 erschienenen Song “Deadbeat Valentine” mitsang, waren wir komplett überzeugt von den Livequalitäten des Amerikaners. An diesem Abend stimmte einfach alles: ein faszinierender Rapper, eine bombastische Liveband, tolle Songs und ein perfektes Publikum. Dass nothing,nowhere. nächstes Jahr auch die Bühnen von Rock am Ring und Rock im Park bespielen darf, ist unserer Meinung nach somit mehr als berechtigt!
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