„Welcome to a new era. Welcome to Nova!“, verkündete Adam „Woody“ Woodford während des Auftrittes von Polar am Samstagabend. Die britische Band ist bereits für ihre energiegeladenen Konzerte bekannt. Doch wieso die Jungs mit Liedern des aktuellen Albums „Nova“ noch eine Schüppe drauf legen können, zeigte die Show im gleichnamigen Cafe Nova. Na, wenn das nicht die perfekte Location war!
Wie gewohnt war die Stimmung bei Polar vom ersten Takt an am Kochen. Es entstand ein harmonisches Chaos. Die Fans moshten, pogten, sprangen und obwohl es natürlich zu Körperkontakt kam, eckte niemand an. Die tobende Menge verhielt sich nämlich für eine Nacht am Wochenende sehr rücksichtsvoll. Es wurde immer und immer heißer durch Circle Pits und ständiger Bewegung im Raum. Stoppen konnte die fast schon unerträgliche Hitze jedoch niemanden. Auch die fünf Jungs von Polar fegten über die Bühne und darüber hinaus direkt ins Publikum. Besonders Woody und auch Gitarrist Tom Green surften mehrere Male über die Menge. Zwischen Band und Fans herrschte kein Zentimeter Abstand und in der Location eine starke familiäre Atmosphäre.
Schon zum dritten Mal traten Polar nun im Cafe Nova auf und auch Woody erklärte „You’re more than a fanbase, you’re family.“ Dass er seinen Fans gleich einer Familie vertraut bewies er jedenfalls mit einem waghalsigen Sprung von der Empore. Er nutze die kurze Zeit oben am Mischpult, um Toningenieur und Tour Manager Nathan Naidoo vorzustellen. Zur Polar-Familie gehört neben Band und Fans eben auch die Crew. Diese und besonders Toningenieur Nathan verdiente ein Lob, weil er einen Sound schuf, der den Studioaufnahmen wirklich gerecht wurde.
Die Grundstimmung war bereits grandios. Mit den neuen Songs entwickelte diese zusätzlich einen sehr emotionalen Charakter. Mit „Nova“ veröffentlichten Polar nämlich zum ersten Mal ein Album mit sehr persönlichem Bezug. Die Jungs legten dabei viel Wert darauf, dass die Zuhörer genau wissen, von was ihre Lieder handeln: Wichtige Themen wie Vaterschaft, Liebe und sexuelle Nötigung. Viele Fans können sich mit diesen persönlichen Inhalten identifizieren. Dementsprechend trug dies der Stimmung bei. Reihen an Freunden aber auch Fremden lagen sich harmonisch in den Armen, umarmten sich und genossen solch innige Momente. Außerdem standen die Musiker ständig in tiefen Augenkontakt mit ihren Fans.
Darüber hinaus bedeutet ein Polar Konzert die ganze Negativität, die man erfährt, in etwas Positives zu verwandeln. So appellierte Woody für „Blood for Blood“ genau dies zu tun. Die Fans traten zu ihm auf die Bühne und ließen das Mikrofon durch die Menge wandern. Nichts trennte Band und Publikum, alle Personen verschmolzen zu einer bewegten Einheit.
Polar spielten ein rundes Set ohne Zugabe, sodass die fantastische Atmosphäre ununterbrochen aufrecht blieb. Das Konzert fand mit den Sing-Alongs in „Drive“ ein perfektes, harmonisches und emotionales Ende. Folglich bewies die Show in Essen, dass die „Nova“-Ära bei den Fans verdammt gut ankommt. Hoffentlich wird das Kapitel auch zukünftig weiter geschrieben, denn so freundschaftliche und intime Konzerte bringen der Szene so einiges an Bedeutung und Mehrwert.
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Und so hört sich das an:
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Polar live 2019:
13.05. – München, Backstage
14.05. – Aarau, Kiff (CH)
15.05. – Wiesbaden, Schlachthof
Beitragsbild von Lucie.
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