„You ready to do some psycho shit tonight or what?” fragte Sänger Landon Tewers der Metalcore-Band The Plot In You die Fans in Köln. Ausverkauft verschrieb die Show schon frühzeitig mit Ausführungsort in der Kantine. Auch nach Hochverlegung ins E-Werk durfte sich das Quartett über einen ausverkauften Tourabschluss freuen. The Plot In You bekamen also einiges an Zuwachs in der Fangemeinde, spielten sie doch die letzte Show hier vor fünf Jahren im deutlich kleineren Kulttempel in Oberhausen. Um die Eingangsfrage direkt zu beantworten: Psychso wurde es in der Tat immer wieder, allerdings zog sich das nicht wie ein roter Faden durch das Konzert.
Die Show von Support Act Invent Animate stand dafür vollständig unter dem Motto “magisch”. Sänger Marcus Vik zog die Menge unmittelbar mit Betreten der Bühne in seinen Bann. Sein Outfit, seine Bewegungen, seine Gestik und Mimik waren außergewöhnlich mitreißend. Ganz in weiß gekleidet: In weiter Cargo Hose, bauchfreies Top über einem strahlenden Netzoberteil ließ Vik so einige Kinnladen runterklappen. Noch erstaunlicher war seine gesangliche Performance. Ob klarer Gesang oder Shouts, der Sänger hat die perfekte Kontrolle über seine Stimme. Mit den Songs des aktuellen Albums „Heavener“ und der dazu erzeugten verträumten Atmosphäre blieb die Metalcore-Band mit viel Einfluss aus dem Djent in bester Erinnerung.
Um alle Erwartungen ihrer Fans zu erfüllen beschränkte sich der Headliner des Abends nicht auf aktuelle Songs, sondern spielte eine Best-Of -Show. Da sich die sechs Alben und aktuellen „Vol.1“ und „Vol.2“ EPs von The Plot In You stilistisch stark unterscheiden, zog sich die „psycho shit“-Thematik natürlich nicht einheitlich durch das Set. Das Publikum freute sich aber über die Abwechslung und ging ab Fall des Vorhanges beim Opener „Don’t Look Away“ ab. Wie es sich bei einem Metal-Konzert gehört formte sich unmittelbar ein Moshpit, der sich gelegentlich in einen Circle Pit verwandelte bzw. zu einer Wall-Of-Death formte. Der Dauerrenner des Abends war es allerdings Crowdsurfer Richtung Bühne zu schicken. Ob der Hallen-Rekord dabei gebrochen wurde, bleibt unklar. Da im E-Werk nicht so oft Konzerte mit Crowdsurf-Potential stattfinden, stehen die Chancen wohl gut.
Als Fan von The Plot In You ging man nach dem knapp einstündigen Set zufrieden und vorallem verschwitzt nach Hause. Als Begleitperson blieb möglicherweise Invent Animate besserer in Erinnerung. Leider prägten sich außerdem die vielen Handydisplays ins Gedächtnis, die immer wieder für Foto- und Videoaufnahmen hochgehalten wurden. Wenn The Plot In You wieder regelmäßiger in Europa touren, wird der Handygebrauch sicher weniger. Die Nachfrage in der Szene ist jedenfalls da und der neue Extended Play „Vol. 3“ steht auch schon kurz vor Veröffentlichung am 08. November.
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Beitragsbild von Lucie.
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