Es gibt Themen, die begegnen einem in der Musikwelt immer wieder. Das Erwachsenwerden zum Beispiel. Und vor allem natürlich auch die Liebe in all ihren Facetten. Ersteres wird eher weniger thematisiert, und Letzteres lässt sich vermutlich beim Songwriting oft gar nicht ausblenden. Aber trotz Trennung, die natürlich nicht unverarbeitet bleibt, ist hier alles andere als ein Traueralbum entstanden. Bei Betrachtung einer Zeile wie „What is life worth living if you don’t bleed for anything?” sieht man sowohl den inneren Reifeprozess als auch das Thema Trennung, ohne dass beides explizit angesprochen wird.
Besagte Zeile ist übernommen aus „To Be Alright“, das auf dem Album bereits früh (an zweiter Stelle) begegnet und ein solides Stück Indie-Pop mit geradlinigem Charakter bietet. So weit, so unspektakulär – den Sound betrachtend. Was aber nicht despektierlich gemeint sein soll, sondern einfach der Verweis darauf ist, was da noch kommen wird. Wie beispielsweise das direkt folgende „Your Blood“, das mit Melodieläufen im ruhigen Tempo startet, Auroras Gesang in den Vordergrund stellt, aber bald mit Beat unterlegt wird. Druckvoll, dabei aber sehr eingängig stellt sie hier ein frühes Highlight des Albums vor, das auch im Mittelteil noch einmal eine etwas ruhigere Passage hat und das Spiel mit den Dynamiken dadurch ebenfalls gut herausstellt.
Überhaupt ist gut für Abwechslung gesorgt auf diesem Album. Süßliche Momente gibt es z.B. in „Some Type Of Skin“, das in Zeilen wie „We’re good people and we both deserve peace“ den „Verarbeitungsmodus“, aber auch den offenbar gefundenen inneren Frieden mit der Situation zeigt. Ganz anders hingegen wirken die Klänge in „A Soul With No King“, das mit seiner gezupften Western-Gitarre an eine poppige Version von Wovenhand erinnert. Oder auch „Dreams“, das für eine Ballade erstaunlich unbedarft klingt. Der Sprung zum folgenden „My Name“ ist dann schon ein recht großer, denn hier begegnet einem eine gut tanzbare Nummer mit – vor allem im Chorus – ordentlichen Beats.
Was noch bleibt, ist die Frage: „What Happened To The Heart?“ Nun, wenn man das Thema Trennung beachtet, ist das eigentlich ganz klar. Aber dazu spürt man, wie sie es auf diesem Album geöffnet hat und auch, dass es dem Album innewohnt. Ja, das ist ganz eindeutig ein Album mit Herz. Dazu eines, das trotz der zahlreichen stilistischen Einflüsse eine klare Linie erkennen lässt. Sehr gut!
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Und so hört sich das an:
Die Rechte am Album-Cover liegen bei Universal Music.
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