AWOLNATION – Here Come The Runts

Mit “Run” und “Megalithic Symphony” hat das Kollektiv AWOLNATION genau das geschafft, woran viele Bands scheitern: die Alben zum Hit! Das epische und ungemein erfolgreiche Lied “Sail” kennt wohl bis heute jeder, doch auch alle anderen Songs der bisherigen Diskografie der Band haben es in sich. Zwischen Rock und Electronica haben sie einen ganz speziellen Sound gefunden, den man wohl zwischen allen anderen Künstler*innen heraushört. Nach drei Jahren nun das erste Lebenszeichen des neuen Albums: “Passion” mit einem Video, das dem Titel wohl gerecht wird und einen beeindruckenden Menschen zeigt, der ohne Beine besser Skateboard fährt als die meisten mit zwei gesunden Beinen.

Musikalisch schlägt der Song in die Richtung, die die ersten Alben bereits angegeben hatten: tanzbar, elektronisch, aber dennoch durch ein Songwriting ausgezeichnet, das ganz eindeutig dem Rock zuzuordnen ist. Eben diese Stilmittel verbindet auch der Opener “Here Come the Runts” in ganz drastischen Mitteln: zwischen wabernden Synth-Klängen und starken Riffs schreit Sänger Aaron Bruno immer wieder den Songtitel. Auch “Miracle Man” geht eben diese Richtung und zeigt sich als einer der größten Hits auf dem ganzen Album, eben in typischer AWOLNATION-Manier. Aber eine Aneinanderreihung von Hits macht nicht unbedingt ein gutes Album. Eben in diesem Bereich hat die Band aber scheinbar einen gigantischen Schritt nach vorne gemacht, denn sie traut sich auch mal zu, etwas stiller zu sein. Und das hat bedeutende Auswirkungen!

Das Instrumental “The Buffoon” bietet so die allerletzte Ruhe vor dem Closer, dem nach vorne peitschenden Song “Stop That Train”, mit Geschrei und treibendem Bass, der den Energie-Höhepunkt des gesamten Albums darstellt. So stark wird dieser aber vor allem durch die Ruhe vor dem Sturm. Dieses Stilmittel scheint das Kollektiv auf “Here Come the Runts” perfektioniert zu haben. Ob nun der schon beinahe an 90er-HipHop und Techno erinnernde langsamere Song “Sound Witness System” oder ruhige Indie-Tracks wie “Table For One” und das Interlude “A Little Luck… And A Couple Of Dogs”. Eben erst diese Verschnaufpausen machen dieses Album so groß und lassen die Hits besonders auffallen. So entsteht während des Albums ein toller Hörfluss, der mal wieder eben jenes Talent von AWOLNATION unterstützt: tolle Alben schreiben zu können, ohne dabei den Blick für einzelne Songs zu verlieren. Am Ende bleibt einem zwischen den Electro-Rock-Nummern wie “Jealous Buffoon” oder “Cannonball” die Qual der Wahl – welches könnte nun das beste Lied des Albums sein? Das sollte wohl jeder selbst entscheiden, aber eindeutig ist wohl, wie sehr das Kollektiv im Prozess dieses Albums gewachsen ist und was für ein qualitativ hochwertiges und vor allem unterhaltsames Werk dabei entstanden ist!

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Und so hört sich das an:

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AWOLNATION live 2018:

  • 07.04.2018 Gibson Frankfurt
  • 12.04.2018 Backstage Werk München
  • 14.04.2018 WUK Wien
  • 18.04.2018 Kesselhaus in der Kulturbrauerei Berlin
  • 19.04.2018 Übel & Gefährlich Hamburg

Coverrechte liegen bei Red Bull Records.

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