Die Textzeilen „Hey, I just met you, and this is crazy / But here’s my number, so call me maybe /It’s hard to look right at you, baby / But here’s my number, so call me maybe” verschafften Carly Rae Jepsen im Jahr 2012 einen unfassbaren Durchbruch. Über 53 Wochen hielt sich der Song “Call Me Maybe” in den deutschen Charts, erreichte international großes Aufsehen und bekam sogar bei den Olympischen Sommerspielen 2012 seine ganz eigene Rolle zugeschrieben. Was viele gar nicht wissen, ist die Tatsache, dass die Interpretin Carly Rae Jepsen eigentlich aus einem Castingformat stammt. 2007 erreichte sie den dritten Platz der 5. Staffel von Canadian Idol. Seitdem gehört Carly Rae Jepsen zu den absolut ernst zu nehmenden Pop-Sängerinnen und beweist immer wieder, dass „Call Me Maybe“ alles andere als ein One-Hit Wonder war. So auch auf Studioalbum Nummero 4 „Dedicated“.
Bereits der Einstieg in das Album mit dem Opener „Julien“ überrascht! Carly Rae Jepsen präsentiert hier einen Sound, der gänzlich anders ist, als das, was die Radiosender von ihr zeigen. Sehr catchy richtet sich ihr Sound in Richtung Disco, beinhaltet 80er Vibes und wirkt alles andere als eingängig. Gerade bei Songs wie „Call Me Maybe“ ist ihre Stimme in der Vergangenheit immer sehr prägnant gewesen und ließ beim (oftmals ungewollten) Hören eine leicht nervige Tendenz mit sich ziehen. Die 15 Tracks auf „Dedicated“ sprechen dahingegen eine ganz andere Sprache: ihre sehr angenehme, warme Stimmfarbe rückt bei der Musik teilweise etwas in den Hintergrund und ist in keinstem Falle aufdringlich. Dies gibt den Songs einen sehr gelassenen Ton mit. Dies ist beispielsweise bei „Happy Not Knowing“ sehr erfrischend.
Nach wie vor zieht sich das Thema „Liebe“ durch die meisten Songs. Bereits in den Vorgängeralben von Carly Rae Jepsen avancierte eben dieses zum absoluten Lieblingsthema der Sängerin. Ihre Songwriting-Künste kann Carly Rae Jepsen aber dennoch gekonnt in Szene setzen, denn die Tracks sind deutlich runder als zunächst angenommen. Sie schafft eine schöne Abwechslung und bringt vor allem mehr auf, als nur irgendwelche Radiosongs. Das Hymnenartige, was frühere Songs wie „Call Me Maybe“ oder „Cut To The Feeling“ beinhalten, findet man aber dennoch an der einen oder anderen Stelle. Zum Beispiel bei „Now That I Found You“. Sehr schön und stimmig erscheint auch die Melodie von „No Drug Like Me“, die absolut im Gedächtnis bleibt.
Carly Rae Jepsen liefert mit „Dedicated“ ein überraschend gelungenes Album, dass viele Ecken und Kanten beinhaltet und äußerst abwechslungsreich ist. Es ist definitiv kein Nachfolger ihres gefeierten Vorgängeralbums „Emotion“, muss sich aber auch nicht hinter diesem verstecken. Sie zeigt einmal mehr auf, wie vielschichtig Pop-Musik sein kann. Gerade der gelassene Unterton der Songs ist dabei sehr harmonisch und schön anzuhören. Vielleicht sollte man sich die alten Werke von Carly Rae Jepsen dahingehend noch einmal zu Gemüte führen und nicht nur ihre radiotauglichen Songs rauf und runter hören.
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