Verträumt, ehrlich, unwiderstehlich. Im Prinzip könnte man das Schaffen der Band um die 23-jährigen Sängerin und Namensgeberin Pip Blom auf diese drei Adjektive herunterbrechen. Versuchen wir dennoch die Faszination hinter den Newcomern zu erklären.
Dass Pip Blom mit ihrer nahezu naiven Art für Begeisterung sorgen, bewiesen kürzlich Support-Slots für namhafte Acts wie die Breeders, Franz Ferdinand oder Garbage. Schon Songs der ersten EPs als Band galten in Underground-Kreisen als absoluter Geheimtipp und führten somit in kürzester Zeit zum ersten Langspieler. Dieser ist vor allem eins: Einnehmend.
In kurzen und knackigen 10 Songs präsentieren Pip Blom auf ihre kecke Weise, was sie so unwiderstehlich macht. Mittlerweile ist die Band auf ein Quartett herangewachsen, das neben der Frontfrau aus Tender Blom an Gitarre und Gesang, Darek Mercks am Bass und Gini Gameron am Schlagzeug besteht. Wie sehr sich dieses gemeinschaftliche Arbeiten rentiert, merkt man den abwechslungsreichen Rhythmen und Gitarrenspielereien deutlich an. Vor allem wenn die Stimmen der beiden Bloms zusammenfinden, würde man sich am liebsten in die Platte hereinlegen. Überhaupt ist das vielleicht die beste Beschreibung für den Gemütszustand beim Hören des Albums, denn die Songs umarmen einen ähnlich sanft wie die Petrol-Farbe des Covers. Obwohl Songs wie “Daddy Issues” oder “Tired” durchaus ihre Garage-Momente haben, bleibt das Album über weite Teile herrlich unaufgeregt und flirtet mit Shoegaze und Dream Pop-Tupfern. Kleine Uh-Chöre (“Bedhead”) oder drängende Post-Punk-Passagen (“Set Of Stairs”) erzeugen zwischendurch kleine Reibepunkte, die durchaus für ein Schmunzeln sorgen können. Ansonsten setzt das Album in herrlicher LoFi-Manier auf die absolute Entspannung und luftige Ohrwürmer, bei denen man unweigerlich mitwippen und -singen möchte. Auf einem Fahrrad oder einer Decke – auf jeden Fall aber im Sommer!
Wenn sich dann der Closer “Aha” ein letztes Mal aufbäumt, ist man erstaunt: selbst in diesem druckvollen Moment klingen Pip Blom spielerisch leicht, der dicken Schicht Hall auf der Gitarre sei dank. Und ja, im Nachhinehin könnte man das Album eigentlich auf diese drei Adjektive herunterbrechen. Die restliche Zeit nutzt man lieber zum Mitsingen und Träumen.
Das Album “Boat” kannst du hier kaufen.*
Und so hört sich das an:
Website / Facebook / Instagram / Twitter
Pip Blom live 2019:
- 16.06.2019 Traumzeit Festival Duisburg
- 08.09.2019 Lollapalooza Berlin
- 09.09.2019 Berghain Kantine Berlin
- 10.10.2019 Molotow Hamburg
- 27.10.2019 Helios 37 Köln
- 28.10.2019 Mila Club München
- 29.10.2019 Albani Winterthur
- 01.11.2019 Das Werk Wien (AT)
Rechte am Albumcover liegen bei Heavenly Recordings.
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.