Hinter jedem guten Song steckt ein mindestens ebenso großartiger Singer-Songwriter. Im Jahr 2012 veröffentlichte das Elektropop-Duo Icona Pop den Song „ I Love It“ und konnte international große Erfolge einheimsen. Hinter dem Song steckte niemand anderes als Charlotte Aitchison alias Charli XCX, die in den vergangenen Jahren bereits so einige große Hits für andere Künstler schreiben durfte. Mit ihrem selbstbetitelten Album „Charli“ veröffentlicht die Engländerin ihr drittes Studioalbum und zeigt sich gewohnt kreativ.
Man kann Charli XCX vieles nachsagen, aber ihrem Stil bleibt sie treu. Mit „Charli“ veröffentlicht sie ihr bisher kommerziellstes Album und driftet ein wenig in den Mainstream Bereich ab, schafft es aber dennoch anders zu klingen. Die fünfzehn Songs des Albums sind gut hörbar und catchy. Sie vermag es stetig in ihre Songs etwas Kreatives, Modernes und Eigenes mit hineinzubringen. Elektro-Elemente ziehen sich daher durch alle Songs, wirken aber, wie bei „Gone“ richtig gut. Charli XCX vermag es gute Up-Beat Nummern zu produzieren, die tanzbar und einprägsam sind. Sie schafft es außerdem auf dem Album eine große Vielfalt anzubieten, sodass es nie langweilig wird. Große Klasse sind darüber hinaus ihre Songwriting Skills, wie sie es in der Vergangenheit bereits immer wieder bewies.
Auf „Charli“ befinden sich viele Features, unter anderem „Blame It On Your Love“ featuring Lizzo oder das sehr gelungene „1999“ und „2099“ mit Troye Sivan. Aber auch Kim Petras, Christine and the Queens, Sky Ferreira, Tommy Cash, HAIM, Clairo, Yaeji, Big Freedia, CupcakKE, Brooke Candy und Pablo Vittar haben am Album mitgewirkt. Dies ist in Summe zu viel Input von außen und könnte deutlich mehr „Charli“ sein. Songs wie „Shake It“ sind darüber hinaus wahnsinnig kreativ, aber verlieren an einigen Stellen ihren Sinn. Zu viel Durcheinander in einem Song und zu viele verschiedene Elemente, die miteinander kombiniert werden.
Insgesamt liefert Charli XCX ein verheißungsvolles drittes Studioalbum, das einmal mehr das Talent der Sängerin aufzeigt. Sie bleibt sich selbst treu und macht ihr eigenes Ding, schafft es aber trotzdem Hits fürs Radio zu produzieren. An einigen Ecken sollte etwas mehr gefeilt werden, vielleicht ist die eine oder andere Kollaboration zu viel und manche Songs, wie „Shake It“ wirkten einfach nur kurios. Dennoch beinhaltet „Charli“ viele gute Momente, der Beste scheint nach wie vor das sehr gelungene „Gone“ zu sein.
Das Album “Charli” kannst du hier kaufen.*
Und so hört sich das an:
Facebook / Instagram / Twitter
Die Rechte des Covers liegen bei Asylum Records / Warner Music.
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.