Im zweijahres Takt veröffentlichen Citizen aus Ohio seit 2013 Alben. Erschien damals noch ihr in der Emo-Szene so gefeiertes Debüt „Youth“, setzt die Band nun ihre Tradition fort und bringt mit „As You Please“ ihr drittes Album auf den Markt. Auf diesem klingt das Quintett so vielseitig wie nie zuvor, erreicht dennoch, was viele Formationen nicht schaffen: ihre Wurzeln zu würdigen.
Die zwölf Songs auf dem Werk bewegen sich allesamt zwischen zwei Lagern. Dem einen experimentellen Lager, in dem man neues ausprobiert, und dem anderen, sich auf seine Wurzeln beziehendem Lager. Die experimentelle Seite der Indie-Rock Band findet man vor allem in Tracks wie „You Are A Start“, der atmosphärischen, sich immer steigernden Klavierballade „Discrete Routine“ und „In The Middle Of It All“ mit seinem 80er-Einschlag. Im anderen Lager befinden sich Songs wie das hymnische „Jet“, das mit seinem Shoegaze-Charakter zwar ab und an auf die andere Seite hinüberspinkst, dennoch aber zu den eher straighteren Nummern des Albums gehört. Auch „Fever“ lässt sich mit seiner verzerrten Bassline, den tollen Arpeggio-Gitarren und der zwischen Gesang und Geschrei pendelnden Stimme von Mat Kerekes, die über allem schwebt, eher letzterer Schublade zuordnen.
Man nehme eine Prise Indie-Rock, Shoegaze, Post-Hardcore, Grunge und Pop und schon hat man alle Genres, zwischen denen „As You Please“ pendelt, benannt. Gar nicht mal so wenig! Dementsprechend vielschichtig klingt das Werk letzten Endes auch. Jeder Song ist unterschiedlich instrumentiert und bezieht sich auf andere Hauptmotive. Kein Wunder, dass kaum ein Song die vier Minutenmarke unterschreitet. Das, was Citizen hier nämlich geschaffen haben, ist ein Rock-Album mit tiefem Blick in die Emo-Schublade, das unbändig ist, überrascht und einen mitreißt. Mit dem gefeierten Debüt „Youth“ kann das allemal mithalten.
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