Cosby – Loved For Who I Am

Es gibt so Albumtitel, die wirken kryptisch, die mag man hinterfragen und man fragt sich, wo der Bezug zum Album selbst ist. Und es gibt Albumtitel wie „Loved For Who I Am“ von Cosby, die eigentlich schon alles aussagen und den roten Faden anskizzieren, den ein Album zu bieten hat. So geliebt zu werden, wie man ist, sich nicht zu verstellen, das klingt vielleicht zunächst mal platt, aber jeder, der im einen oder anderen Zusammenhang mal mit dem berühmten „sei einfach du selbst“ konfrontiert wurde. Schließlich will auch das erstmal herausgefunden sein, wer man eigentlich ist. Selbstreflexion lautet also die Devise, einmal mit sich selbst, aber auch im Kontext mit dem eigenen Umfeld.

Der wohl deutlichste Pate für das, was gemeint ist, ist „Sorry, Mum“, auch bereits unter den Vorboten des Albums gewesen. Eine einfühlsame Pop-Ballade, viel Moll, Piano, hintergründige Streicher und der angenehme Eindruck, dass das hier ernst gemeint ist und von Herzen kommt. Etwas, das man generell immer wieder merkt. Auch, wenn es erfreulich ist, wenn Balladen überzeugen und nicht die Nähe zum Skip-Knopf suchen, ist es natürlich umso schöner, dass auch die druckvollere Seite der Band glänzen kann. „High“ ist so ein Fall. Mal kurz in Moll begonnen, schwingt es sich schon bald zu einem gut-gelaunt-tanzbaren Stück Indie-Pop auf. Das macht beim Zuhören Spaß, ganz eindeutig.

Wie man schon herauslesen kann: Abwechslungsreich geht es zu auf „Loved For Who I Am“. Nimmt man dann z.B. „Just A Memory“, so findet man sich gewissermaßen in der Mitte. Der Anlass ist zunächst mal ein trauriger, denn es geht um den Vater von Sängerin Marie, der im vergangenen Jahr verstorben ist, aber bei aller Traurigkeit hört man auch heraus, dass die Erinnerung an ihn sehr positiv ist. Was man zudem auch bei diesem Stück wieder merkt: Die Gefühle sind wiederum echt. Ob es nun positive oder negative Gefühle sind, sie wirken erlebt. Viel spielt sich dabei im zwischenmenschlichen Bereich ab, Liebe ist immer wieder ein Thema, das auftaucht, wie bspw. „The Love That You Keep“, das die Liebe bereits im Titel trägt und auch klanglich das damit verbundene Auf und Ab gut herausstellt.

Auch, wenn es in den bisherigen Ausführungen so erscheinen mag, als ginge es thematisch hin und wieder schwer zu auf „Loved For Who I Am“, sollte man nicht vergessen, dass das Album dabei durchaus angenehm zu hören bleibt. Denn auf gar keinen Fall zieht das Album einen in irgendeiner Weise runter, vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Wer eine Ader für gut gemachte (Indie-)Pop-Klänge hat, wird ein Reinhören sicherlich nicht bereuen.

Und so hört sich das an:

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Die Rechte am Albumcover liegen bei Better Now / Universal Music.

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